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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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ausgewrungen, alles klebte, alles tat weh, er fühlte sich alt und welk und nicht in der Lage, mit Eddie zu kommunizieren. Jedenfalls nicht ohne Pumpgun.
    Noch immer hingen schwere Wolken tief über ihnen, bedrückend tief, viel zu nah. Träge gurgelnder Schlamm floss durch breite, ausgewaschene Felsbetten, es gab nur Grau- und Brauntöne, und alles sah gewaltig aus, monumental, keine Details gliederten die Landschaft, es sei denn, man betrachtete ungleichmäßig verteilte shuttlegroße Felsen als solche. Aber es gab keine Bäume, keine Sträucher, und bis auf die Felsen war die Ebene so flach wie eine gigantische Postkarte. Die Sonne war riesig und brannte in einem bläulichen Weiß, überrascht spürte Morbus, wie ihre Hitze über die Ebene heranrollte und auf seiner Haut brannte, obwohl sie gerade erst über den Horizont gekrochen war. Der Himmel sah bleich aus und seltsam leer, trotz der Wolken, und die Farben waren falsch. Es war, als hätte jemand die Wirklichkeit grafisch bearbeitet und die Rottöne ausgefiltert.
    »Sonnencreme«, murmelte er. »Lichtschutzfaktor hundertzwanzig haben wir da, glaub ich. Ich hoffe, das reicht.«
    »Hm«, machte Eddie, richtete sich auf und stützte sich auf die Viper , die offenbar zur Waffe des jeweiligen Wachhabenden bestimmt worden war. »Sieht fast aus wie ein blauer Riese, oder?« Er blinzelte zur Sonne hinüber, die zu hell war, um sie direkt anzuschauen. »Haben wir Sonnenbrillen?«
    »Noch besser. Multifunktionsbrillen, und zwar nicht irgendwelche – drei Vega4000 und eine X-Ray mit Design aus dem vorletzten Sommer. Passt irgendwie zu Arris, finde ich. Was macht dein Bein?«
    »Fast wieder wie neu.«
    »Und in echt?«
    »Bescheiden«, gab Eddie unwirsch zu.
    »Ich schätze, zwei, drei Tage Schonung wären ganz gut.«
    »Mit Schonung meinst du, wir hocken hier herum und hoffen, dass sie uns nicht finden, richtig?«
    »Sie haben keine Fahrzeuge. Sollen sie durch metertiefen Schlamm schwimmen und uns suchen?«
    Eddie zuckte mit den Schultern. Er hatte kein Sitzfleisch, nie gehabt. Es machte ihn schon nervös, wenn er ein paar Stunden an demselben Ort warten musste.
    »Nelly ist nicht transportfähig«, gab Morbus zu bedenken, »draußen ist alles verschlammt, und wir haben keine Alternative zu der Höhle hier parat. Wir würden blind losfahren, und das in der Hitze eines blauen Riesen, wenn es wirklich einer ist. Es sieht mir aber ganz verdammt danach aus. Die Dinger erreichen Temperaturen von bis zu …«
    »Wir könnten einen Umgebungsscan machen. Irgendwas Besseres als diese Höhle wird sich ja wohl finden.«
    »Eine bessere Möglichkeit, der Virago zu verraten, wo wir sind, aber wohl kaum. Wenn wir scannen, fangen sie das Signal garantiert auf und orten uns.«
    Verstimmt trommelte Eddie mit den Fingern auf seiner improvisierten Gehhilfe herum. Drüben in der Höhle hob Arris den Kopf, starrte kurz zu ihnen herüber und erhob sich, um auf sie zuzuschlendern.
    »Sie haben noch nicht gescannt«, sagte Eddie. Erst jetzt fiel Morbus das Kabelbündel auf, das aus der Höhle führte. »Hast du …«
    »Rein passiv. Wenn es irgendwelche Signale gibt, fangen wir sie auf. Bisher nichts. Kein Funk, kein Scan, kein nichts.«
    »Ich glaube sowieso nicht, dass sie uns beim Scannen auf dem Schirm hätten. Nicht durch den Stein.«
    »Das weißt du nicht. Aber wir werden es wissen, wenn es so weit ist. Ich habe drinnen ein paar Empfänger zur Kontrolle aufgebaut. Zwei, um genau zu sein, wir haben insgesamt nur vier, zwei sind draußen.«
    »Gut«, sagte Morbus.
    »Nee. Gut wäre es, wenn wir jetzt im Hotel wären.«
    Da dem schlecht zu widersprechen war, wandte sich Morbus Arris zu, der unglücklich an ihnen vorbeiblinzelte. Arris hatte es nicht so mit der freien Natur.
    »Zeig mal die Misanthrope «, bat Morbus.
    Folgsam zog Arris die Waffe aus dem Holster, überprüfte sie rasch und reichte sie ihm. Die Misanthrope war eine etwas antiquierte Laserpistole, die unter voller Auslastung mit voller Energiezelle etwa zehn Minuten lang Saft hatte, mit dem Gürtelakku noch eine ganze Weile länger. Standardmäßig verschoss sie kurze Impulse, aber man konnte die Länge der Schüsse auf drei Stufen regulieren. Laut Anzeige war die Energiezelle bei siebenundneunzig Prozent. Wenn er die uralte Werbung richtig im Kopf hatte, bei der jemand mit dem Ding ein ganzes Shuttle zerlegte, feuerte sie giftgrün. Eigentlich die passende Waffe für Eddie. Leider besaß sie im Gegensatz zu ihm keinen

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