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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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wollen und dann zu schmollen, wenn sie ihnen abgeschlagen wurden.
    »Hmhm«, machte sie. »Ich ziehe mich jetzt aus.«
    »Schmeißt du mich raus?«, erkundigte er sich und war selbst überrascht, dass seine Stimme amüsiert klang. Vielleicht hatte Wolf recht gehabt, das Abendessen hatte gut getan, Erdbeben hin oder her.
    »Du kannst ruhig bleiben. Ich wollte dich nur warnen.« Ohne weitere Umstände strampelte sie ihre Schuhe fort, schlüpfte aus ihrem Overall und ließ ihn neben dem Bett auf den Boden fallen. Darunter trug sie einen sehr schlichten grauen BH und einen grellgrünen Slip.
    »Spannende Kombination«, bemerkte er. »Brauchst du noch irgendwas?«
    »Nee.« Sie wühlte sich unter die Decke und schlief sofort ein.
    Kurz betrachtete er ihre zierlichen Umrisse unter der Decke, dann wandte er sich ab und ging nach nebenan. Sein Quartier verfügte über zwei Räume, wenn auch, zugegeben, sehr kleine, und er hatte den winzigen Schreibtisch hochgeklappt und an der Wand verschraubt, um das Feldbett unterzubringen.
    Die Kassette war noch da. Nach kurzem Zögern schaute er hinein. Alles war, wie es sein sollte.
    Lautlos verstaute er sie in der kleinen Klappe am Boden des schmalen Schranks, den er wegen des Feldbetts nur etwa zu zwei Dritteln öffnen konnte. Vorher hatte sie im Safe gelegen, aber Nova öffnete alles, was in irgendeiner Weise auf Elektrizität beruhte, mit derselben Leichtigkeit, mit der sie ein Fahrzeug steuerte. Und sie ging davon aus, dass dort drinnen nichts war, was sie nicht sehen durfte. Gut möglich, dass sie selbst etwas darin unterbringen wollte, jetzt, wo sie das Quartier teilten.
    Vertrauen, zu viel und zu wenig. Bis auf Wolf wusste niemand von der Kassette und dem, was sie für sie alle bedeuten mochte.
    »Argon?«
    »Hm?« An der Tür hielt er inne.
    Nova hob das gerötete Gesicht von seinem Kissen. »Ich … das Essen war ziemlich gut, oder?«
    Er hob die Brauen und setzte sich auf die Bettkante. »Er ist tot.«
    Obwohl sie versuchte, Fassung zu bewahren, zitterte ihre Unterlippe. Ihm fiel auf, wie es gelegentlich passierte, dass sie recht hübsch war. Meistens übersah er es, weil sie seine Pilotin war, weil er sie jeden Tag sah, weil es ein zerbrechliches, mädchenhaftes Hübschsein war, das in ihm durchaus Beschützerinstinkte weckte, aber nicht mehr.
    »Hat er …«
    »Ja. Er hat sie an Bord gelassen.«
    »Warum?«
    »Geld. Weshalb sonst?«
    Im schwachen Licht waren ihre Augen riesig. »Hast … hat … wer …«
    »Ich habe ihn erschossen.« Das Messer in Littles Bauch, vorher, ließ er aus.
    »Gut.«
    Die Heftigkeit in ihrer Stimme verblüffte ihn. »Gut?«
    »Ja, gut. Er hat Gwenni umgebracht, richtig? Und Puke. Und die Virago .«
    »Indirekt.«
    Sie starrte ihn an, mit diesen grauen Augen ohne eine Spur von Weiß. Ihm fiel auf, dass sie ihm nicht mehr fremdartig vorkamen.
    Sie krabbelte über das Bett auf ihn zu, und ehe er sichs versah, hatte sie die Arme fest um ihn geschlungen und schmiegte den Kopf an seine Schulter. Ihre Haare standen in alle Richtungen ab und kitzelten ihn an der Wange, die ohnehin juckte, weil er sich nicht rasiert hatte. »Du hast nichts falsch gemacht«, hörte er sie flüstern, ganz dicht an seinem Ohr. »Little ist schuld, und diese Leute, die er an Bord gelassen hat. Es war richtig, dass du ihn erschossen hast. Für Verräter ist auf der Virago kein Platz.«
    Er schwieg. In ihm stieg etwas auf, etwas Dunkles, wie eine Welle, die ihn in den Abgrund reißen wollte. Plötzlich bekam er keine Luft mehr. Sie hob den Kopf von seiner Schulter und sah ihn an, und er bemerkte die Male an ihrem Hals und berührte sie sachte. »Das tut mir wirklich leid«, sagte er heiser. »Little hin oder her, aber dass ich dich gewürgt habe …«
    Sie fing seinen Blick ein. »Wir schaffen es hier weg, oder?«
    Wenn ich nur wüsste, wie , dachte er. Das Interim und die Leere zwischen den Sternen und die Zeit, die während eines Sprungs verloren geht, und alles andere sei uns gnädig, aber ich weiß nicht, wie .
    Laut sagte er: »Mach dir keine Sorgen. Es wird sich finden.«
    »Und wegen der Virago …«
    Sein Schmerz über den Verlust des Schiffs spiegelte sich in ihren Augen. Plötzlich wurde ihm klar, dass sie die Einzige war, die ihn teilte. Für Toro und Wolf war die Virago austauschbar, einfach ein Transporter und eine nicht besonders komfortable Unterkunft, im Grunde so gut wie jede andere.
    »Das klärt sich schon«, versicherte ihm Nova nachdrücklich, und da wurde

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