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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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herauskriechen und fuhren auf einem Felsgrat entlang, der bis zu dem dunklen Spalt im Fels reichte. Auch der Felsgrat war verschlammt und schmierig, aber sie gelangten ohne Zwischenfälle zum Ziel, parkten den Jeep dicht an der steinernen Flanke, wo der Schlamm nicht allzu tief war, und stiegen aus. Es war fürchterlich heiß, und auch wenn der Lichteinfall durch die Brillen gefiltert wurde, irritierten ihn die fehlenden Rottöne nachhaltig. Morbus schaute zur Höhle zurück – von hier aus war der Fels, von dem sie kamen, verwirrend klein. Kurz kämpfte er mit der Vega, deren Bedienung er nicht gerade intuitiv fand – oder er war zu blöd dafür –, fand den Zoom und sah einen winzigen Eddie am Ausgang stehen. Er hatte ihm eine Brille gegeben, deren Eleganz dadurch beeinträchtigt wurde, dass jemand das Herstellerlogo mit albernen Holostickern überklebt hatte, die Yonath Star darstellten, einen stets schlecht gekleideten Weltenretter aus dem Kinderprogramm. Aber aus dieser Entfernung konnte er sie nicht erkennen, und Eddie machte einen durchaus respektablen Eindruck.
    Höhle gefunden , signalisierte Morbus mit den Händen im militärischen Zeichencode, ganz funkfrei, funktionell und formschön, gehen rein .
    Eddie zeigte ihm einen Vogel.
    »Alles klar«, sagte Morbus zu Arris, der seine Brille nicht trug. »Gehen wir.«
    Arris ging voran, in einigem Abstand folgte ihm Morbus in einen engen, stark abschüssigen Gang, keine zwei Meter breit. Wenn sie zu zweit unterwegs waren, deckte Arris den Bereich rechts von ihnen ab, Morbus links, bei größeren Räumen Arris zusätzlich oben, Morbus gegebenenfalls unten. Doch hier gab es weder links noch rechts noch oben und unten, sondern nur vorn und hinten, jedenfalls eine ganze Weile lang. Die Wände waren uneben, aber Morbus fiel eine gewisse Regelmäßigkeit auf … die Höhe des Gangs variierte ein wenig, aber es wurde nicht so niedrig, dass sie nicht mehr aufrecht stehen konnten. Und der Boden war, wenn schon nicht glatt, so doch immerhin halbwegs ebenmäßig. Es roch nach gar nichts außer Feuchtigkeit und dem Fels, der einen eigentümlichen Geruch hatte; einen ähnlichen Mief mochte ein Hund absondern, den man mit lauwarmem Kaffee übergoss.
    Zu hören war nichts, nicht einmal sie selbst, Arris bewegte sich nur so schnell vorwärts, wie er es lautlos bewerkstelligen konnte, und Morbus mühte sich, sein Tempo zu halten und sich dabei nicht auf die Schnauze zu legen.
    Allmählich reicherte sich sein Blut mit Adrenalin an. Sie gingen von einem Gegner aus, der nicht über menschliche Intelligenz verfügte. Das konnte ein Fehler sein, aber man musste sich für ein Vorgehen entscheiden, und das stellte man nur in Frage, wenn es sich als falsch erwies … wenn man es dann noch konnte. Die Regelmäßigkeit des Gangs legte allerdings nah, dass diese Höhle nicht natürlichen Ursprungs war. Das beunruhigte ihn.
    Gewissenhaft sicherte er sie nach hinten ab, allerdings in zunehmend längeren Abständen. Inzwischen lag der Eingang gute dreißig Meter hinter ihnen, ein winziger, hellgrauer Punkt, es gab keine Abzweigungen, und es hätte ihnen schon etwas extrem Schnelles und Lautloses folgen müssen, um sie von hinten zu überraschen.
    Arris blieb stehen. Durch die Brille, die bei diesen Lichtverhältnissen laut Anzeige auf sieben Prozent ihrer Leistungsfähigkeit lief, sah Morbus in aller Deutlichkeit die knappen Gesten: Vor ihnen öffnete sich ein Raum, groß, Bodenniveau gleichbleibend, nach links, rechts und oben erweitert. Mit sachte beschleunigtem Herzschlag schloss er auf, bis er fast Arris’ Rücken berührte. Er gab ihm kein Zeichen, dass er bereit war, wie er es bei Eddie oder Nelly getan hätte – war er mit Arris oder auch mit Nox unterwegs, richtete er sich nach deren Tempo, und Arris wusste ohnehin immer mit traumwandlerischer Sicherheit, wo die anderen waren. Eddie vermutete, er habe Implantate, die ihm erlaubten, Körperwärme wahrzunehmen.
    Eine winzige Gewichtsverlagerung, und Arris schoss vorwärts und wandte sich sofort nach rechts, Morbus in seinem Rücken in einer exakten Kopie seiner Bewegung nach links, der Lauf der Viper zeigte in die Ecke einer gewaltigen Höhle. Der Boden war mit Geröll bedeckt. Nichts regte sich, er schwenkte den Lauf herum.
    Höhle und Geröll und nichts.
    Arris war ein etwas schnelleres Spiegelbild seiner Bewegungen, ihre Schussfelder überschnitten sich in der Mitte der riesigen Höhle, um ins Kreuzfeuer zu nehmen, was dort

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