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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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gesagt, als sie ihn fortbrachten. »Mal schauen, ob sie ihn wieder hinbekommen.«
    Sie hatten nicht. Der Nox, den sie auf Duve zurückgelassen hatten, war nie wieder aufgetaucht. Dafür war jetzt vielleicht der Nox, den sie auf Duve vorgefunden hatten, wieder da.
    Morbus bedeutete Arris, zurückzubleiben, und fragte sich, was passieren würde, wenn Nox auf ihn losging. Ob Arris ihn erschießen würde. Oder ob er in wenigen Augenblicken erfahren würde, wie es war, wenn ein Tiger-Beta einem den Arsch aufriss. Sein Herz hämmerte so heftig, dass es ihm fast die Brust sprengte.
    »Kommt nur näher«, sagte Nox und öffnete ein Auge, das in dem bläulichen Licht nicht von warmer Bernsteinfarbe war, sondern unheimlich klar und fast farblos. »Ich beiße nicht.«
    Vorsichtig trat Morbus näher. »Hallo Nox.«
    »Hallo Morbus«, grüßte Nox zurück und entblößte bei seiner Imitation eines Lächelns lange Zähne. Die wenigsten Tiger-Betas lächelten wirklich, ihre Mimik war dafür nicht gemacht.
    Morbus betrachtete ihn und suchte nach Anzeichen dafür, dass er träumte oder vor einer bizarren Luftspiegelung stand, aber es wirkte alles ganz solide, und in ihm stieg voreilige, aber schwer zu bezähmende Freude auf. »Geht es dir gut?«, fragte er vorsichtig.
    »Das ist eine komplexere Frage, als dir vermutlich bewusst ist«, erwiderte Nox und streckte sich. Weil gewisse Regionen nicht komplett mit Fell bedeckt waren und eher seinen menschlichen Ahnen glichen als den tierischen, war seine Nacktheit etwas verfänglicher als bei einem echten Tiger. Das Fell war schlammverschmiert, aber schon fast trocken. Die blaue Sonne verbrannte das kräftige Orangerot zu einem fahlen Graublau, Nox sah aus wie ein Negativ seiner selbst. »Wenn du unbedingt eine Antwort haben willst: ja. Ja, es geht mir gut. Du meintest doch: Bist du unverletzt. Richtig?«
    Morbus blinzelte. »Jein. Unverletzt, ja. Das ist gut. Das ist großartig. Und … weißt du, wo du bist?«
    »Du meinst: Habe ich einen Rückfall erlitten und glaube, ich wäre auf Duve?«
    Erleichterung überflutete Morbus, doch ehe sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreiten konnte, fuhr Nox fort: »Willst du Sky nicht begrüßen?«
    Die Erleichterung verging in einem jähen, eiskalten Schauder. »Sky?«
    »Siehst du sie nicht?«, erkundigte sich Nox und lächelte der Luft zu, dann richtete er sich auf und legte einen Arm um gar nichts.
    »Hallo Sky«, sagte Morbus tonlos.
    »Okay«, sagte Nox. »Das war ein Test. Hör mal, ich bin doch nicht blöd. Du und ich, wir wissen beide, dass Sky nicht hier ist.« Er ließ die Luft los und fuchtelte mit ausgefahrenen Krallen hindurch.
    »Gut.« Morbus stieß den angehaltenen Atem aus. »Nicht witzig. Aber gut. Ich …«
    »Sie ist auf der anderen Seite«, schnurrte Nox. »Hier. Aber dass du sie nicht sehen kannst, legt nah, dass die Antwort auf deine Frage, ob ich in Ordnung bin, nicht ja lautet. Irgendwer ist nicht wirklich hier. Du. Sky. Vielleicht sogar ich selbst. Die Vermutung, dass ich verrückt bin, liegt am nächsten. Aber inwiefern bin ich verrückt? Wen bilde ich mir ein und wen nicht? Und was ist wirklich da, was sehe ich nur, weil ich es möchte oder es fürchte oder weil mein Hirn irgendwelche alten Erinnerungen hervorgekramt hat und daraus eine Wirklichkeit konstruiert, die ich mit niemandem teile? Ist da oben wirklich eine so herrlich heiße Sonne?«
    »Herrlich nicht. Aber heiß, ja.«
    »Ist sie wirklich blau?«
    »Leider.«
    »Schön. Glaubst du, dass du wirklich da bist?«
    »Im Augenblick bin ich mir nicht ganz sicher.«
    »Schön!«, rief Nox erfreut. »Das spricht weder für deine Existenz noch dagegen, aber es macht dich sympathisch! Wer ist der Knilch hinter dir? Er erinnert mich an einen Trooper aus einem ziemlich dämlichen Spiel, mit dem Argon und ich uns mal ein paar Nächte um die Ohren geschlagen haben, aber er sollte sich mal wieder die Haare schneiden. Spricht er auch mit der Stimme von Nathanael Wood? Und gibt er auch dauernd Sachen von sich wie Es lohnt sich, für eine gute Sache zu sterben oder Wenn du das Richtige tun willst, tu es richtig? «
    »Ich muss mich mal setzen«, erwiderte Morbus schwach. Ohne Rücksicht darauf, dass Nox nicht zurechnungsfähig zu sein schien, setzte er sich neben ihm auf die brennend heiße Motorhaube.
    Nox wechselte einen Blick mit Sky, die offenbar ziemlich genau an derselben Stelle saß, aber das war Morbus gerade reichlich egal.
    »Das ist Arris, Nox. Er ist seit

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