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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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lauerte, um sie anzugreifen – nichts nämlich. Arris sicherte nach oben, Morbus schätzte die Größe der Geröllhaufen ab – falls da etwas war, konnte es nicht größer sein als eine Ratte. Auch nichts, was man auf einem fremden Planeten unterschätzen sollte, aber vorerst sah alles gut aus.
    »Ach pfui«, sagte Arris leise, und jetzt warf auch Morbus einen Blick nach oben.
    Es riss seinen Blick empor wie in einer gotischen Kathedrale. Schätzungsweise dreißig, vielleicht vierzig Meter über ihnen endete die Höhle – in einer glatten, mehrfach segmentierten Fläche, die sachte schimmerte. Die spiralförmigen Linien, die sich von der Mitte zu den Seiten zogen, waren kaum falsch zu interpretieren: Entweder hatte da jemand einen eigenartigen Sinn für Dekoration bewiesen, oder fast das gesamte Dach der Höhle ließ sich öffnen. Eine derartig gewaltige Felsformation war ihnen draußen nicht aufgefallen, die Decke musste etwa auf Bodenniveau liegen. Dass sie sich bereits so tief unter der Erde befanden, überraschte ihn.
    »Gut«, sagte er gefasst. Immerhin passte es zum ebenmäßigen Gang, durch den sie hergekommen waren. Drei Möglichkeiten: Entweder befanden sie sich auf einem Planeten, auf dem irgendwer ohne Satellitenunterstützung gesiedelt hatte, oder es gab hier technisch hochentwickelte Ahumane, oder – und das schloss keineswegs die ersten beiden Möglichkeiten automatisch aus – sie befanden sich mitten in einem Artefakt der Ancients. Zugegeben, eine sehr unwahrscheinliche Option, aber er verspürte den üblichen Effekt, den diese Möglichkeit auf ihn hatte: trockener Mund, beschleunigter Herzschlag, alles wurde ein wenig unwirklich.
    Und wäre es nicht irgendwie schicksalhaft? Nach all dem Pech, nach all den auf ihn einprasselnden Schlägen, an die er sich längst gewöhnt hatte, weil das nun mal offenbar sein Leben war, stürzte er auf irgendeinem Planeten ab, nichts als Schlamm und Dreck und Ärger, und dann erwies sich dieser Tiefpunkt als der Moment, wo sich alles änderte. Ihr großer Fund. Nach ihrer Rückkehr nervenzehrendes Warten, während der Wert eingeschätzt wurde. Und dann, urplötzlich, änderte sich alles. Glück, Reichtum, Freiheit. Es konnte nur so sein und nicht anders, schien es ihm, weil er spürte , dass es richtig so war, dass es auf ihn gewartet hatte.
    »Was ist das?«, fragte Arris.
    »Machen wir uns besser keine Hoffnungen«, beschwichtigte ihn Morbus. Seit er nach Argons Verschwinden mal rumgesponnen hatte, was man alles tun könnte, wenn man den einen wirklich großen Fund machte – immerhin gab es bei ihm und Arris keinen Buyback, den man einrechnen musste, ihre Prozente wurden ihnen direkt gutgeschrieben – war Arris fest davon überzeugt, dass sie eines Tages gemeinsam eine Firma gründen würden. »Vermutlich …«
    »Hoffnungen?« Irritiert neigte Arris den Kopf. »Das da meine ich.« Mit dem Lauf der Viper deutete er in den Winkel zwischen Wand und Decke.
    Für Morbus war es zunächst nur ein Schatten, und er nahm eine Hand von der Madcap , um mit der anderen den Zoom der Vega zu bedienen. »Käfer«, sagte er.
    »Käfer. Ach, igitt.«
    Es war ein ziemliches Gewimmel. Eine Weile lang betrachtete Morbus das Zeug, sah die wuchernden, kränklich gelben Flechten, zwischen denen sie umherkrabbelten, schätzte ihre Größe auf fünfzehn, maximal zwanzig Zentimeter und schloss halbwegs sicher aus, dass sie über Flügel verfügten. »Unwahrscheinlich, dass sie uns gefährlich werden. Lass uns vorsichtig weitergehen.«
    »Da ist ein Gang.« Arris nickte nach rechts und warf einen letzten unbehaglichen Blick in die Höhe. Gut, dass er auf Duve noch nicht dabei gewesen war, die Riesenschaben hätten ihm den Rest gegeben.
    Der Gang war sehr viel höher und breiter als der vorherige und führte schräg abwärts, in einer Neigung von gut dreißig Grad. Nach einer ganzen Weile verlief er wieder waagerecht. Dort fanden sie eine Reihe sehr regelmäßiger runder Öffnungen in der Wand, fast zwei Meter im Durchmesser, durch die es steil abwärts ging. Insgesamt waren es vier Stück, und Morbus warf einen Blick in die erste. Eine geraume Weile später zog er den Kopf wieder zurück.
    »Und?«
    »Könnte eine Förderanlage sein«, erwiderte Morbus. »Schräge Platten an der Seite, zum Teil verrottet, dahinter noch Platz und Sprossen – jedenfalls ein paar verbliebene –, die nach unten führen.«
    Arris nickte ihm zu. »Ich zuerst?«
    »Bist du wahnsinnig? Du willst doch nicht

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