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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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verzweifelt genug, um …«
    »Um sie durchzulassen?« Eddie grunzte. »Keine Ahnung. Aber mal ehrlich, was sollten sie hier? Soll Arris sie allein ins Auto wuchten, rüberfahren, hier laden wir sie aus und schleppen sie nach unten. Glaubst du, sie überlebt das?«
    Falls nicht, wäre es wenigstens vorbei , dachte Morbus unwillkürlich. »Was ist da drauf?«, fragte er laut.
    »Statistiken. Was auch immer sie hier abgebaut haben, es wurde immer weniger. Ich vermute, deshalb haben sie das Quartier hier aufgegeben.« Seufzend faltete Eddie das Display zusammen und klappte den Computer zu. »Lass uns runtergehen.«
    »Runter?«
    »Na, hier oben ist nichts. Lass uns runtergehen und nachschauen, ob wir unten nicht doch eine komplette Kommunikationszentrale finden, inklusive eines fehlenden Ersatzteils, das es auf der Virago gibt.«
    »Optimistisch«, murmelte Morbus beleidigt.
    Eddie grinste. »So bin ich.«

Arbeitsanweisung IV
    Vermeiden kritischer Situationen
    Sie sind ein Teil von StellarExplorations und somit von großem Wert für unser Unternehmen. Von riskanten Unternehmungen, die nicht unmittelbar dem Missionsziel dienen, ist Abstand zu nehmen. Die grundlose Gefährdung Ihres eigenen Lebens oder der Ihnen zur Verfügung gestellten Ausrüstung wird als Vergehen geahndet und kann einen Aufschlag auf Ihren Buyback zur Folge haben.

17
    »Arris. Ein wirklich verdammt netter Kerl. Aber nein, den Legenden um ihn habe ich nichts hinzuzufügen. Diese Geschichte mit den zwanzig Mann, die er im Alleingang umgelegt haben soll … doch, die glaube ich. Vielleicht waren es in Wirklichkeit zehn, mag sein. Und ich glaube auch die Geschichte, in der er, ohne hinzuschauen, diesem … wie hieß er noch? Hitzacker, richtig, danke. Diesem Hitzacker aus der Hüfte und ohne extra hinzuschauen exakt zwischen die Augen geschossen hat, bevor der eine Bombe zünden konnte. Vielleicht hätte die Bombe nicht ausgereicht, um die halbe Stadt in Einzelteile zu zerlegen – geschenkt. Dass Arris nicht hinschauen musste, glaube ich trotzdem unbesehen. Doch, er hatte einiges drauf. Anderes eher nicht. Aber darüber breiten wir den Mantel des Schweigens. Über Tote redet man nicht schlecht.«
    Sergeant Lyon Edmond Frye, StellarExplorations , 3047 (Erdzeit)
    Datum: 27. Juli 3042
    System: unbekannt
    Planet: unbekannt
    Ort: Höhle
    Funkstille.
    Arris schaute über die Ebene. Das Licht hatte sich fast unmerklich gewandelt, da war ein greller Streif Blau am fernen Horizont und saugte den nächtlichen Schatten das Blut aus, bis die Ebene blass und matt dalag, in Erwartung der heranwogenden Hitze.
    Er wechselte das Standbein. Hinter ihm stöhnte Nelly. Noch drei Minuten, bis er sie wieder umlagern musste. Vor dem Umlagern graute es ihn. Die letzten beiden Male hatte sie die Augen verdreht und gewimmert, dass es ihm fast das Herz brach. Es war falsch, jemandem wehzutun, auch wenn es zu seinem Besten war. Jemandem aus dem eigenen Team. Natürlich wusste er, dass es sein musste, dass es eigentlich richtig war, aber er spürte trotzdem, wie falsch es sein musste, beides zugleich. Manche Dinge waren so, und er neigte dazu, sie zu vermeiden. Jetzt aber war niemand außer ihm hier.
    Und Nelly war nicht das einzige Problem.
    Mit den Werten auf dem MedScanner, der am Kokon angebracht war, konnte Arris nicht viel anfangen, aber sie näherten sich denen, die Morbus als kritisch definiert hatte. Seit mit dem fernen Schimmer des ersten Tageslichts, das wie ein gleißend blauer Flächenbrand über die Ebene herankroch, die Temperatur stieg, stiegen auch die Werte des Wesens im Kokon, das da neben den verwesenden Einzelteilen seiner Schwester lag. Arris würde es nicht gefallen, aufzuwachen und neben sich den sezierten und verwesenden Leichnam eines anderen Menschen zu finden. Er vermutete, auch dieses außerirdische Geschöpf wäre nicht amüsiert. Aber wann es aufwachen würde, wusste er nicht. Wie viel Zeit noch blieb, ehe es sich aus dem Kokon arbeitete, und wie lange es dafür brauchen würde … er konnte es nicht mal annähernd einschätzen, es konnten Minuten sein oder auch Tage.
    Morbus und Eddie hätten längst zurück sein müssen.
    Nelly stöhnte. Es war Zeit. Nach einem letzten prüfenden Blick in die Weite des fremden Planeten, der ihm fast schon vertraut erschien – jedenfalls dieser Ausschnitt davon –, drehte sich Arris um, trat neben Nelly und kniete sich hin. Richtig umlagern konnte man sie nicht, die Schienen waren zu schwer und zu steif, aber ein

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