Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
Vom Netzwerk:
und auf Argon richtete. Ihre Augen waren grau und fremd. »Was ist das?«
    »Naniten. Medizinische Naniten. Mikroskopisch kleine Reparaturdrohnen, die theoretisch durch einen Körper patrouillieren und sämtliche denkbaren Schäden reparieren können, solange das Gewebe noch nicht abgestorben ist.«
    Kurz war es ganz still.
    Toros Stuhl fiel um, als der riesige Beta aufsprang. Er sagte nichts, aber wenn ein Fremder Argon so angeschaut hätte, dann hätte er nicht erst abgewartet, was er wollte, sondern ihn sofort erschossen und danach recherchiert. Seine Halsmuskeln traten hervor, und unter dem dunklen Fell auf der Stirn pulsierte eine dicke Ader. Offensichtlich hatte er soeben den korrekten Grund erraten, weshalb er bis jetzt nichts davon gewusst hatte.
    »Angeblich befindet sich eine Ampulle davon da drin«, sagte Argon ruhig.
    »Angeblich?«, fragte Nova und schaute von einem zum anderen.
    Argon zuckte mit den Schultern. »Wir haben eine versiegelte Kassette an uns gebracht. Ganz sicher konnten wir nicht sein.«
    Toro schnaubte wutentbrannt. »Und wenn ihr das Falsche geklaut hättet, dann hättet ihr uns ganz umsonst den 2OT auf den Hals gehetzt.« Er sprach ganz leise, aber seine Stimme rollte so bedrohlich und so tief in der Kehle, dass ein bisschen Gebrüll Argon sehr viel lieber gewesen wäre. »Das stammt doch vom 2OT, richtig?«
    »Wir hätten dich ja gern mit ins Boot geholt«, sagte Argon. »Aber …«
    »Der 2OT«, donnerte Toro. »Der verdammte 2OT. Dann ist es kein Wunder. Der Sprung. Die haben irgendwas gemacht, dass wir hier landen. Die haben …«
    »Die wissen von gar nichts«, unterbrach ihn Wolf. Seine Stimme klang kalt und ein bisschen selbstzufrieden. »Es war ein perfekter Job. Minutiös abgestimmt und absolut perfekt. Solange wir das Zeug niemandem anbieten, haben die keinen Schimmer, wo es abgeblieben ist. Und dass es überhaupt fehlt, merken sie frühestens in sechs Monaten.«
    »Ach ja?« Toro hatte als Leibwache für ein hochrangiges Konzerntier gearbeitet, das für Geschäftsabwicklungen mit dem 2OT zuständig gewesen war. Zweimal war er persönlich auf Hephaistos gewesen, hatte sogar – wenn auch nur aus dem Hotelfenster – einen Blick auf die kleinstadtgroßen Speicheranlagen von Olympos werfen können. Sein Respekt vor dem 2OT glich der Gottesfurcht mittelalterlicher Wanderprediger.
    »Wir haben ihn ins Sprungtor gehen sehen«, sagte Argon leise. »Es dauert über fünfeinhalb Monate, bevor er auf der nächsten Sprungstation ankommt, von dort aus sind es dann noch drei Lichtjahre bis nach Hause. Selbst falls er etwas merken sollte, bevor er wieder auf seinem Heimatplaneten ist, tut er das allerfrühestens in fast einem halben Jahr.«
    Mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er ihn noch nie gesehen, starrte ihn Toro an und mahlte mit den Kiefern. Wenn man einen jungen Baum dazwischengesteckt hätte, wäre er vermutlich zu Sägespänen zermalmt worden, ohne dass Toro es überhaupt gemerkt hätte. »2OT«, röhrte er anklagend. »Man beklaut doch nicht den 2OT!«
    »Jetzt hör mal auf zu blöken«, raunzte Wolf ihn an. »Jetzt ist es ja passiert.«
    »Und wir sind auf irgendeinem fremden Planeten abgestürzt«, jammerte Toro. Seine Wut war plötzlich verflogen, er setzte sich wieder und sah krank und elend aus.
    »Da gibt es keinen Zusammenhang«, behauptete Wolf.
    Toro lachte nur auf.
    »Das ist wirklich nahezu ausgeschlossen«, bestätigte Argon.
    »Klar«, murmelte Toro, barg das Gesicht in den Händen und schaukelte langsam vor und zurück, dass der Stuhl unter ihm bedrohlich knirschte, obwohl alle Möbel im Schiff extra dafür konzipiert waren, dass sie mit seinem Gewicht umgehen konnten.
    »Ich sehe«, drang Novas klare, helle Stimme an Argons Ohr, »warum ihr ihm nichts gesagt habt.« Sie deutete auf Toro. »Aber warum wusste ich nicht, was wir für heiße Ware transportieren?«
    »Es hat sich nicht ergeben.«
    »Bitte?« Sie sah Wolf an, als hätte sie sich verhört.
    »Es gab keine Notwendigkeit. Argon hatte eine spontane Idee, wir haben es umgesetzt, es war perfekt zu zweit. Und es hat geklappt. Je weniger du weißt, dachten wir, desto besser für dich.«
    »Bis sie dann bei uns anklopfen.« Nova lachte auf, es klang, als würde sie gleich anfangen zu weinen.
    Bitte nicht , dachte Argon. Toros katatonisches Schaukeln war schlimm genug. Wenn jetzt noch Nova anfing zu flennen, würde er … er wusste nicht genau, was er dann tun würde, aber sehr viel eher hatte es mit dem

Weitere Kostenlose Bücher