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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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davon keiner mehr etwas. Und das wäre erstens schade um das Ding hier und ist zweitens ein Irrtum, weil der Großteil der Anlage unterirdisch liegt.«
    Lange sagte sie nichts. Unbehaglich wartete er auf ihre Antwort. Er hätte es bedauert, Eddies Wutausbruch ob seiner Eigenmächtigkeit zu verpassen, nur weil sie es drauf ankommen ließ und ihn mitsamt dem oberirdischen Teil der Anlage pulverisierte. Aber von unten hätte er nicht funken können. Zu viel Gestein ringsum.
    »Was macht euer Captain denn gerade?«, erkundigte er sich, als es ihm zu lange dauerte.
    »Er foltert euren bescheuerten Tiger-Beta«, erwiderte sie giftig. »Ich höre ihn bis hierher schreien.«
    Sein Herz setzte einen Schlag lang aus, bis ihm klarwurde, dass sie log. Nox schrie nicht. Er hatte ihn fluchen, lachen und zischen hören, wenn er Schmerzen litt, aber niemals schreien.
    »Dann sag ihm, er soll mal eine Pause machen«, sagte er und war erleichtert, dass seine Stimme klang, als wüsste er gar nicht, dass das menschliche Herz in der Lage war, öfter als sechzigmal in der Minute zu schlagen.
    »Und warum sollte er das tun?«
    »Ich hätte da noch ein paar Tickets zurück nach Hause anzubieten«, erwiderte er lässig, ehe er recht wusste, was er sagte. »Interesse?«
    Schweigen.
    »Sekunde«, brachte sie dann heraus. Wenn es ebenfalls lässig klingen sollte, brauchte sie darin mehr Übung.
    Und du brauchst jetzt irgendeine verdammt gute Idee , dachte er und verzog das Gesicht, während er wartete und dem Schweigen am anderen Ende lauschte.
    »Morbus«, wiederholte Argon.
    »Er sagt, er hat ein paar Tickets nach Hause übrig. Er will dir irgendwas anbieten.« Vor Aufregung – oder auch vor Zorn – war ihr das Blut in die Wangen geschossen, die Augen glänzten, sie sah aus, als fieberte sie.
    Unwillkürlich wechselte Argon einen raschen Blick mit Toro und bemerkte, halb aus dem Augenwinkel, wie Wolf die Stirn runzelte. Toro starrte nur ausdruckslos zurück, die Nüstern geweitet. Im Gegensatz zu Wolf wusste er, wer Morbus war. Seine Sympathie für ihn war ähnlich ausgeprägt wie die für Nox. Genau genommen hatte er einen derart schlechten Start gehabt, dass er es sich mit allen verscherzt hatte bis auf Argon. So etwas ließ sich selten wieder reparieren … schon gar nicht, wenn man es stolz und bis aufs Blut beleidigt nicht einmal versuchte.
    Argon rauschte ins Cockpit.
    »Er ist in dem Gebäude, in der Anlage«, hörte er Nova hinter sich. Als sie in ihren Sitz glitt, sich zusammenkauerte und ihn anstarrte, wirkte sie wie ein kleinerer Schatten ihrer selbst, völlig durch den Wind.
    »In der Anlage«, wiederholte er. Ein Lachen stieg in ihm auf, das er unterdrückte, ehe es aus ihm herausexplodierte. In der Anlage!
    Hastig nickte sie, strich dann übers Kontrollpult, ohne hinzusehen. »Er kann dich jetzt hören«, flüsterte sie.
    »Morbus«, grüßte Argon und wunderte sich, wie aufgeräumt seine Stimme klang. »Hübsches Manöver!«
    »Wäre es eins gewesen, hättet ihr jetzt nicht Nox an Bord. Sagen wir es so – wir haben die Gelegenheit genutzt, die sich bot.«
    »Ich werde auch die Gelegenheit nutzen, die sich bietet.« Argon beugte sich vor und schaltete die Bedienung für den Bordlaser auf seinen Platz. Die Schwärze des kleinen Schirms vor ihm füllte sich mit Symbolen, und auf dem großen Bildschirm erschien ein Fenster, das einen Ausschnitt des Planeten zeigte, in der Mitte ein kleines rotes Kreuz in einem Kreis. Der Zoom fraß die Kilometer und raste über die Ebene, bis die Anlage auftauchte, und Argon wusste, dass sich ein gutes Stück unter ihnen der Bordlaser aus dem Rumpf der Virago schob und sich der fast einen halben Meter durchmessende Lauf mit dem Bild synchronisierte. Wolf hatte mal ganz nebenbei erwähnt, dass er jedes Mal eine Erektion bekam, wenn er ihre imposanteste Waffe aktivierte.
    Zum ersten Mal ging es Argon ähnlich. Die Vorstellung, einen deutlich mehr als armdicken Laserstrahl auf den armseligen Haufen dort draußen zu richten und sie, die Anlage und mindestens die Hälfte der verbliebenen Energiereserven seines Schiffs dem Äther zu überantworten, begeisterte ihn.
    »Sag, was du zu bieten hast. Du hast genau dreißig Sekunden. Nach dreißig Sekunden unterbreche ich nicht etwa die Verbindung, sondern ich jage euch mitsamt der Anlage hoch.«
    »Du hast ein hitziges Temperament entwickelt!«, hörte er Morbus sagen. »So kenne ich dich gar nicht.«
    In Gedanken zählte Argon bis fünf. »Zwanzig

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