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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Sekunden«, sagte er.
    »Das machst du doch nicht echt!«, flüsterte Nova neben ihm mit aufgerissenen Augen so laut, dass man es vermutlich noch im Quartier der Passagiere hörte.
    Er schwieg. Fast wünschte er, dass Morbus nicht antwortete. Während in einer winzigen Kammer seines Bewusstseins die strichmännchenartige Karikatur eines Buchhalters aufsprang und protestierend mit beiden Fäusten auf den Schreibtisch hämmerte, gefiel die Vorstellung den restlichen siebenundneunzig Prozent von Argon so gut, dass er fast abgedrückt hätte, ohne das Ultimatum verstreichen zu lassen. Diese von allem Anstand verlassenen Dreckskerle. Nelly , dachte er, das hätte ich nicht von dir gedacht. Von den anderen, ja. Nicht von dir .
    Fünfzehn Sekunden. Zehn.
    »Er behauptet, die Anlage liegt unterirdisch«, wisperte Nova. »Wir erwischen sie wahrscheinlich gar nicht.«
    Fünf.
    »Stimmt«, sagte Morbus, und man hörte das Lächeln in seiner Stimme.
    Nova zuckte erschrocken zusammen und zeigte dem Bildschirm ihre Mittelfinger.
    Drei.
    Zwei.
    Eine Sekunde.
    »Wir haben eine Notrufanlage gefunden«, drang Morbus’ Stimme aus dem Lautsprecher. Er klang nicht, als sei er übermäßig besorgt. »Eure Funkanlage ist im Arsch, richtig?«
    Mühsam löste Argon seine Kiefer voneinander und den Blick von dem leuchtenden roten Kreis auf dem kleinen Schirm, über dem sein Finger schwebte. »Dank euch, nehme ich an.«
    »Nö. Aber der Funk war nachhaltig gestört, und wir konnten bisher keinen Notruf auffangen. Einfach nur gut geraten.«
    »So«, sagte Argon. »Wo waren wir gerade? Ihr habt also eine Notrufanlage.«
    »Äh – richtig.«
    »Und ihr könntet theoretisch einen Notruf an SE senden mit der verschlüsselten Information, wo ihr samt Missionsziel aufgelesen werden wollt.«
    »Theoretisch könnten wir das.«
    »Und ihr tut es nicht, weil … hm? Wenn ihr euch unterirdisch eingenistet habt, wird der Grund ja wohl kaum der sein, dass ihr befürchtet, wir fangen den Funkspruch ab, orten euch und brennen euch eins über. Es sei denn …«
    »… ihr seid doch nicht so unerreichbar, wie ihr behauptet«, zischte Nova triumphierend, und für einen Moment glaubte Argon, sie würde ihm zuvorkommen und den Laser abfeuern. Mittels eines Gedankens, der nicht zu ihrem Gesicht oder ihrer zierlichen Gestalt passte, wohl aber zu dem zornigen Leuchten in ihren Augen.
    »Uns fehlt ein Ersatzteil«, gab Morbus zu.
    Ruhig lehnte sich Argon zurück. »So«, sagte er. »Euch fehlt ein Ersatzteil.« Er legte den Kopf in den Nacken und lachte. Vermutlich hätte er damit aufhören können, wann immer er wollte, ganz sicher war er sich allerdings nicht, und er wollte auch gar nicht. Also lachte er sehr lange, es klang eigenartig, vor allem, weil Morbus am anderen Ende der Leitung vollkommen still war und wartete. Nova schwieg ebenfalls und starrte ihn verstört an.
    Irgendwann war er fertig, wischte sich die Tränen aus den Augen, schnaufte noch einmal, richtete sich auf, und das Lachen war fort, auch aus seiner Stimme. »Ein Ersatzteil also«, bemerkte er trocken. »Und ich dachte schon, euch fehlt ein Tiger-Beta.«
    Schweigen, schon wieder.
    »Du hast mich durchschaut«, behauptete Morbus endlich. »Ja, uns fehlt ein Ersatzteil, aber du kennst Eddie … wir haben noch nicht alles durchgesehen, und wer weiß, vielleicht findet er doch noch was, oder er bastelt aus ein bisschen Klebstoff und einer Putzdrohne etwas, das es auch tut. Ich hätte abgewartet, ob wir Glück haben. Aber ihr habt Nox.«
    »Das stimmt. Wir haben Nox. Es war also kein Manöver? Kein Bauernopfer? Ihr wollt Nox zurückhaben?«
    »Wir wollen Nox zurückhaben. Unversehrt.«
    »Nun«, erwiderte Argon schroff, »ganz unversehrt geht nicht mehr. Aber noch lebt er.«
    »Wie unversehrt geht es denn noch?«, erkundigte sich Morbus. Zufrieden stellte Argon fest, dass die Gelassenheit aus seiner Stimme verschwunden war. Ein seltenes Vergnügen – normalerweise riss Morbus noch Witze, wenn ihnen die Kugeln um die Ohren flogen. Aber Nox … der lag ihm am Herzen. Die beiden hatten sich von Anfang an so gut verstanden, dass Sky eifersüchtig geworden war. Es war ein schöner Gedanke, dass er ihm wehtun konnte.
    »Welches Ersatzteil braucht ihr?«, fragte er. »Bezeichnung? Größe? Ich weiß ja nicht mal, was ihr braucht und ob wir es haben.«
    »Ich muss mit Eddie Rücksprache halten.«
    »Ist das so.«
    »Folgender Deal«, sagte Morbus. »Wir bekommen das Ersatzteil – sofern ihr es habt –

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