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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage
Autoren: Boris Koch
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Pavel und schob sie durch das programmierte Portal.
    Aleksej blieb allein zurück. Nun hatte er genug Zeit, um die Leichen fortzuschaffen und um Doreen zu trauern. Was konnte man in diesem elenden Nebel sonst auch tun?

30
    10. März 3042 (Erdzeit)
    Planet: Bismarckmond Dolphin
    Seit beinahe drei Monaten versteckte sich Lydia nun in der Wohnung von Josés Vermieter Nemo. Längst war sie genesen, doch sie wollte nicht gehen, sie sagte, dort draußen sei noch immer irgendwer hinter ihr her, und José warf sie nicht hinaus.
    Die Adressen der vier Drecksäcke lagen offen auf ihrem Nachttisch, doch sie hatte lange nicht mehr von ihnen geträumt. Und solange sie verfolgt wurde, stellte sie die Rache zurück.
    Drei Filmbotschaften hatte sie bereits im Januar aufgenommen, über Josés Bekannte aus der Anti-Liga auf anderen Planeten schmuggeln lassen und ohne Angabe ihrer Adresse an drei unterschiedliche Sender geschickt. Darin hatte sie nachdrücklich versichert, von vier Männern angegriffen worden zu sein, bei denen es sich nicht um die Mörder der Securityfrau handelte.
    »Das war etwas Persönliches«, sagte sie in der Botschaft. »Ich wurde nicht wegen irgendeines Wissens angegriffen, auch wenn mein Kollege Sörensen dies so dargestellt haben mag. Das war ein bedauerliches Missverständnis, das wohl darin begründet lag, dass ich unter dem Einfluss der Medikamente nicht besonders klar geredet habe, weder was die Aussage noch Artikulation anbelangte. Ich hoffe, ich habe damit nicht der Reputation dieses geschätzten Kollegen geschadet. Würde ich etwas zur Aufklärung der schrecklichen Verbrechen beitragen können, hätte ich das selbstverständlich längst getan.«
    Die diplomatischen Formulierungen hatte sie José zu verdanken, der ihr auseinandergesetzt hatte, sie brauche jetzt wirklich keine weitere Front, gerade wenn sie aus der Medienbranche aussteigen wolle.
    Dann hatte er ihr geraten, die vier aus der Liga zu verklagen. »Wenn du das tust, ist endgültig klar, dass du sie für die Täter hältst. Wer immer sonst dir auf den Fersen ist, wird danach seine Anschläge einstellen.«
    »Ich habe keine Zeugen. Ich werde vor Gericht verlieren.«
    »Darum geht es nicht. Du wirst deine Verfolger los sein, die dich umbringen wollen.«
    »Und meine Rache auch. Ich will nicht erleben müssen, wie diese vier Drecksäcke grinsend und als Sieger aus dem Gerichtssaal tappen. Das gönne ich weder ihnen noch der gesamten Liga. Und wenn den vier danach etwas zustößt, sei es auch nur ein wenig bedauerlicher Unfall, liegt der Verdacht sofort bei mir.«
    »Vielleicht gewinnst du aber doch. Vielleicht gibt es doch Zeugen oder Kameraaufnahmen, die zeigen, wie die vier in der Gasse verschwinden.«
    »Ja, vielleicht. Vielleicht ist mir zu wenig.«
    Bis heute glaubte sie nicht an diese zufälligen Zeugen und Beweise. Als Justifier hatte sie nicht zugelassen, dass man ihr etwas antat, ohne zurückzuschlagen. Darum hatte sie sich stets selbst gekümmert, oder ihre Kameraden. Es war ein Leben außerhalb der gewöhnlichen Gesetze gewesen, und auch jetzt noch misstraute sie Gerichten, deren Anrufung war nur etwas für unselbstständige Weicheier.
    Sie starrte auf das Anklageformular, das José ihr besorgt hatte und das sie immer herauskramte, wenn er nicht da war. Er sollte nicht wissen, wie sehr sie trotz aller Bedenken darüber nachdachte.
    Sie war kein Justifier mehr. Was auch immer sie jetzt war, sie musste lernen, nach den neuen Regeln zu spielen. Lernen, wo und wie man diese mit den eigenen Zielen in Einklang brachte.
    Vielleicht sollte sie es doch versuchen. Für die Drohungen im Starluck gab es Zeugen, und die vier waren so strunzdumm, die ließen sich vor Gericht bestimmt zu Prahlereien und damit Geständnissen provozieren. Das würde sie hinbekommen. Doch das war nur das eine Problem. Tief im Inneren wollte sie sich nicht als Opfer darstellen, das war ihr zuwider, all das Mitleid und das zu erwartende Gesülze ihres eigenen Anwalts. Andererseits wusste ohnehin jeder, dass sie ins Krankenhaus geprügelt worden war, denn Sörensen hatte es laut genug herumposaunt. Was wollte sie also verbergen? Keiner würde sie zwingen, über vergangene Albträume und Ängste zu reden, es reichte aus, ihre körperlichen Wunden aufzuzählen.
    Sie schrieb das Datum auf die oberste Linie und sah zögerlich auf die nächste Zeile.
    In den News verkündete der Sprecher aufgeregt einen überraschenden Milliardendeal zwischen Gauss und Romanow .
    »Was?«
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