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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage
Autoren: Boris Koch
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Sie ließ den Antrag sinken.
    »Hatte es vor Kurzem noch Unstimmigkeiten zwischen den beiden Konzernen gegeben, wurde an Weihnachten eine Entspannung eingeleitet, die den Weg für eine Kooperation frei machte, deren Auftragsvolumen mit rund fünfzig Milliarden C beziffert wurde. Über die genauen Hintergründe wurde vorläufig beiderseitiges Stillschweigen vereinbart.«
    Schau an, schau an , dachte sie. Kaum geht es um ein größeres Geschäft, ist alles andere vergessen. Hoffentlich schlugen sich irgendwo dort draußen nicht ahnungslose Justifiers beider Konzerne die Köpfe ein, während in den Büros längst Waffenstillstand vereinbart war, der nicht überall in den Weiten des Alls verkündet wurde. Wäre ja nicht das erste Mal, dass so etwas geschah. Sie hoffte, dass Aleksej noch am Leben war, auch dieser kauzige Bisonbeta. Er war nicht der Hellste gewesen, schien aber ganz in Ordnung.
    Diese Entführung von Dr. Schmidt war eine seltsame Sache gewesen, seit Wochen hatte man nichts Neues mehr gehört. Kein weiteres TransMatt-Portal war manipuliert worden, und so fühlten sich die Reisenden längst wieder sicher. Doch niemand hatte herausgefunden, wie das im Starluck gehackt worden war. Bis heute gab es keine Spur, die zum Täter führte, und das ließ nichts Gutes für die Aufklärung erwarten. Die Ermittler hofften auf Schmidts Aussagen. Wenn er ihnen nicht würde helfen können, würde die Geschichte wohl niemals aufgeklärt werden können.
    Ihr war das noch immer egal. Wenn ein Konzern Geld verlor, war ihr das nur recht, solange es keinem anderen in die Hände fiel, wie üblich.
    Sie wandte sich wieder der Anklage zu. Sie konnte sie ja schon mal pro forma ausfüllen und dann entscheiden, ob sie sie abschicken würde. So gern sie in Josés Nähe war, sie wollte nicht länger in einer fremden Wohnung eingesperrt sein.
    Ihre Botschaft vom Januar war zwar gesendet worden, doch wer wusste schon, ob das ihre Verfolger gesehen hatten? Es war nicht zur besten Sendezeit gewesen.
    »Ich habe die Anklage an den Kommissar gesandt«, sagte sie zu José, als sie am Abend auf dem Sofa lümmelten. Der 3D-Cube lief leise im Hintergrund, und José kraulte sie hinter den Ohren. Sie mochte das leichte Kribbeln unter der Haut, wenn er kurz gegen den Strich ihres Fells fuhr, um sie zu necken.
    »Wann?« Seine Hand verharrte, er suchte Augenkontakt zu ihr.
    »Vorhin.«
    »Weißt du, was ich mir gedacht habe?«, fragte er, und sie war froh, dass er sie nicht auf diese großzügige Art in den Arm genommen hatte, wie das Männer taten, die schwache Frauen bevorzugten und sie so belohnten, wenn die ihren Rat befolgten. Wenigstens er sollte sie nicht als Opfer behandeln, das hatte er seit Weihnachten nicht mehr getan.
    »Was?«
    »Wenn du diese Typen schon vor Gericht zerrst, dann solltest du auch gewinnen. Wir klappern die ganze Gasse ab, ob nicht irgendwer aus dem Fenster gesehen hat und bereit ist zu reden. Ich nehme mir Urlaub, wir finden heraus, wann sie das Starluck verlassen haben, wann sie zurückgekehrt sind, ob auf den Überwachungsaufnahmen Blut auf ihrer Kleidung zu sehen ist. Ob sie gegenüber irgendjemandem geprahlt haben. Und wenn alles nichts hilft, dann erwischen wir sie danach schon irgendwie. Sie kommen nicht ungeschoren davon, das verspreche ich dir.«
    »Ich dachte, du bist grundsätzlich gegen Rache?«
    »Ja, grundsätzlich schon. Aber es geht um dich.«
    Sie küsste ihn und fuhr ihm mit den Krallen spielerisch über die nackte Haut. Seine Haarlosigkeit faszinierte sie ebenso wie ihn ihr Fell.
    In diesem Moment ließ sie am heutigen Tag zum zweiten Mal eine Nachricht aufhorchen.
    »Die mutmaßlichen Mörder der Starluck-Securityfrau Nakamura sind gefasst«, verkündete der Sprecher mit dem albernen Pyramidenscheitel.
    Lydia wirbelte herum und starrte auf das 3D-Bild. Hastig drehte sie die Lautstärke hoch. José rutschte beinahe vom Sofa.
    »Ein anonymer Hinweis hat uns schon vor einer Weile auf die richtige Spur gebracht«, sagte eben Kommissar Omar mit selbstzufriedener Miene einer strahlenden Reporterin. »Es hat ein wenig gedauert, bis wir auch genügend Indizien und Beweise gesammelt hatten, denn wir wollten die Täter richtig festnageln. Alles musste so wasserdicht sein, dass kein windiger Anwalt sie wieder raushauen kann. Heute wurden nun drei Männer festgenommen, die unter Verdacht stehen, mit brutaler Gewalt regelmäßig Informationen für die Rosetti-Familie zu beschaffen. Inwieweit sie diesmal unter
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