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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Durchlass zu gewähren, ein Einzelner mit einem Koffer konnte bequem heraustreten, ein Raumshuttle oder irgendwelche Fahrzeuge bekam man dagegen nicht hindurch.
    »Das wirst du nicht glauben«, sagte Aleksej mit dünner Stimme, und die beiden Justifiers traten um die Ecke.
    Oben auf dem Portal lief ein Counter rückwärts, er zählte noch 125 Tage, 21 Stunden 34 Minuten und 56 Sekunden.
    55.
    54.
    53.
    Und immer so weiter. Aleksej überprüfte die Zahlen mit dem, was er im Kommunikator gespeichert hatte. Es war exakt der Zeitpunkt, an dem Schmidt hier eintreffen sollte.

16
    18. November 3041 (Erdzeit)
    Ort: Starluck
    In einem Spotlight auf GalaxyStar wurde verkündet, dass vor wenigen Minuten Emile Drogba, der von TTMA heftig kritisierte Securitychef des Starluck, zurückgetreten sei. Mit Tusch und Sternenlogo wurde zur offiziellen Pressekonferenz geschaltet.
    »Wir danken Emile Drobga für jahrelange treue Dienste und wünschen ihm in der Zukunft aufrichtig viel Glück«, sagte der Besitzer des Spieltempels und räusperte sich. »Ich durfte ihn als engagierten Kollegen erleben und werde seinen klaren Verstand und seine fachliche Kompetenz vermissen, aber die vergangenen Ereignisse haben einen solchen Schritt leider unumstößlich gemacht. Auch wenn Emile eindeutig keine direkte Schuld an diesen Ereignissen trägt, so fallen sie doch in seinen Zuständigkeitsbereich und seine Verantwortung. Und ich bin ihm dankbar, dass er sich dieser Verantwortung bewusst ist und selbst diesen Schritt getan und uns so eine schwere Entscheidung erspart hat. Das beweist seine menschliche Qualitäten, seinen Blick für das große Ganze und …«
    Bla, bla, bla , dachte Lydia, obwohl sie nur halb zugehört hatte. Es war doch immer dasselbe, Untersuchungen führten zu nichts, und irgendwer trat zurück, egal, ob schuldig oder nicht. Hauptsache, es gab Konsequenzen, um die Öffentlichkeit und damit die Aktienkurse zu beruhigen. Alles eine Frage des Images, wie Sörensen gestern gesagt hatte.
    Lydia saß aufrecht im Bett und starrte auf die Sendung, während sie im Kopf wieder und wieder durchging, was sie Sörensen antworten wollte.
    »Offen gestanden ist mir diese Entscheidung nicht leichtgefallen«, sagte nun Emile Drogba, der großgewachsene und selbstredend durchtrainierte Sicherheitschef von Starluck. Ein Satz, wie er schon Tausende Male in vergleichbaren Situationen vorgebracht worden war, eine belanglose Floskel, mit der man nicht anecken konnte. »Und ich hätte noch sehr gern geholfen, die Geschichte aufzuklären, doch ich kann mich der Verantwortung nicht entziehen, auch wenn ich mir nicht erklären kann, wie es zu der Entführung kommen konnte. Zu bleiben, wäre das falsche Signal.«
    »Sind Sie sich also keiner Schuld bewusst?«, fragte ein Reporter, einer von denen mit seriösem Image und wettergegerbtem Gesicht.
    »Nein«, sagte Drogba mit allem Nachdruck. »Ich kann mir nichts vorwerfen, und auch die Untersuchungen bisher haben zu keinen Erkenntnissen gegen mich geführt. Jegliche Behauptungen vonseiten der TTMA dienten lediglich dazu, von einer möglichen Diskussion über Schwachstellen in ihrer Technologie abzulenken.«
    »Sie denken also, TTMA trägt die Schuld?«
    Drogba lächelte. »Ich weiß, dass Sie Ihre Schlagzeilen brauchen, doch wie ich Ihnen gerade sagte: Es gibt noch keine Erkenntnisse, und wir sollten jetzt nicht wieder anfangen, irgendwelche angesehenen Personen oder Firmen zu beschuldigen oder nach möglichen kleinen Fehler bei diesen zu suchen. Bei aller verständlichen Aufregung sollten wir alle eines nicht vergessen: Der Täter ist noch immer der Entführer, und niemand sonst.«
    »Wie hoch ist Ihre Abfindung?«, fragte nun eine Kollegin, die Lydia nicht kannte.
    »Ich bin zurückgetreten und habe dabei auf jeden Anspruch verzichtet«, sagte Drogba. »Wenn ich Verantwortung übernehme, dann tu ich das konsequent und feilsche nicht um irgendwelche Summen.«
    Da arbeitet aber einer an seinem Image , dachte Lydia, auch wenn sie dem Mann dafür doch ein wenig Respekt zollte. Sofern seine Worte der Wahrheit entsprachen. Und dann war sie plötzlich überzeugt, seinen Namen schon mal irgendwo gehört zu haben. Oder gelesen, sie konnte sich aber nicht erinnern, wo. Natürlich schwirrte er seit Tagen durch die Presse, aber sie dachte an einen anderen Zusammenhang.
    »Was werden Sie jetzt tun?«, fragte ein weiterer Reporter.
    »Urlaub machen.« Drogba lächelte, und das sah ehrlich aus. »Ich hatte drei Jahre

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