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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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wunderschönen langen Urlaub, wo auch immer er sich jetzt befinden mochte.
    Während sie noch überlegte, ob sie weitere Recherchen anstellen sollte, deren Ergebnisse sie nicht verwenden würde, nur zur heimlichen Schadenfreude, weil Sörensen es nicht wusste, wurde die Tür geöffnet und wieder geschlossen.
    »Hallo?«, rief José auf dem Flur, wie er es immer tat, um sie nicht im falschen Moment zu erwischen. Nackt oder masturbierend oder was immer er sich unter falsch vorstellen mochte. Es gab Männer, die fänden solche Momente genau richtig.
    »Komm rein«, rief sie.
    Als er das Zimmer betrat, balancierte er mehrere Päckchen auf den Armen. Er hatte sich umgezogen, trug eine elegante schwarze Wellenschnitthose und ein kragenloses rotes Hemd mit Stufenreißverschluss, die obersten beiden Stufen hatte er offen gelassen. Er roch männlich nach Bitternuss und lächelte.
    »Frohe Weihnachten.« Er stellte die Päckchen vor ihr auf den tiefen Couchtisch.
    »Wünsch ich dir auch«, sagte sie und betrachtete die Geschenke missmutig. Es waren mehr als ein halbes Dutzend. »Das ist zu viel.«
    »Sieht nur so aus.«
    Sie verzog das Gesicht und ärgerte sich, dass sie sich nicht wenigstens ein wenig zurechtgemacht hatte, ihm schien Weihnachten tatsächlich etwas zu bedeuten. Auch wenn sie dafür hier eigentlich nichts Passendes hatte. Sie besaß nur den Krankenhauskittel, alte Hemden und Trainingshosen von ihm und die ramponierten Sachen, in denen sie ins Krankenhaus eingeliefert worden war, notdürftig geflickt und gewaschen.
    »Es ist so viel, weil wir heute zwei Dinge feiern«, sagte er. »Weihnachten und deine Entlassung.«
    »Entlassung?« Wollte er sie etwa rausschmeißen?
    »Ja. Ab heute ist diese Wohnung wieder eine Wohnung, kein Krankenzimmer mehr. Du bist keine Patientin mehr, sondern … nun ja, einfach du. Vielleicht auf Reha, aber der Patientenstatus ist hiermit abgeschafft.«
    »Gut.« Sie lächelte. Konnte der Kerl Gedanken lesen?
    »Dann bleibt nur die Frage: erst Essen oder erst Bescherung?«
    »Jetzt hast du schon angefangen.« Sie deutete auf den Stapel vor sich, schaltete den 3D-Cube aus und griff nach dem ersten Paket. Ein kleines, sie wollte nicht gierig erscheinen. Es enthielt einen neuen Kommunikator. Kein teures Gerät, aber auch kein schlechtes.
    »Danke.«
    »Dann kannst du mir nämlich meinen alten zurückgeben, und ich bekomme so ja quasi auch ein Geschenk.« Er grinste unbeholfen.
    »Idiot.« Doch sie konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. In ihr breitete sich eine Wärme aus, die sie lange nicht mehr gespürt hatte. Langsam packte sie das nächste Päckchen aus, sie wollte das hier so lange hinauszögern wie möglich. In ihm fand sie eine bordeaux-grün gestreifte Kunstlederhose, wie sie sie mochte. Selbst die Größe stimmte.
    »Woher kanntest du meine Größe?«
    »Sie steht in deiner Kleidung.«
    »Du gehst also heimlich an meine Kleidung, während ich schlafe?«
    »Während du duschst«, sagte er lässig, errötete dabei jedoch kurz. Er war eben wirklich einer von den Guten.
    Sie fand eine Bluse, eine Wolltoga und elegante Schuhe mit flexiblem Fußbett.
    »Warum tust du das?«, fragte sie.
    »Das ist zu deiner Entlassung.«
    »Aber …«
    »Kein aber. Du bist bald wieder ganz auf den Beinen, da brauchst du etwas anzuziehen.«
    »Aber …«
    »Kein aber, habe ich gesagt. Probier’s an.«
    Sie verschwand im Bad, um sich umzuziehen. Die Bluse passte perfekt, für die Hose hätte sie sich aus optischen Gründen einen Gürtel gewünscht, aber man konnte nicht alles haben. Beide waren eng geschnitten und betonten Brüste und Hintern, vielleicht steckte in dem harmlosen Gutmenschen doch ein kleiner Macho. Gut. Sie leckte sich über die Lippen und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    »Gefällt’s dir?«, fragte er. In seinem Blick lag nun etwas ganz anderes als Mitleid. Vielleicht hatte sie sich in ihm getäuscht, vielleicht hatte er ihren Patientenstatus aus ganz egoistischen Motiven aufgehoben, weil er sie nicht mehr wie eine behandeln wollte.
    »Sehr. Danke.« Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken, ob es zu viel war oder nicht, denn noch immer fanden sich drei ungeöffnete Geschenke auf dem Couchtisch. Überhaupt war es sein Problem, wenn es zu viele waren, sie kam damit zurecht. Sie wusste überhaupt nicht, warum sie darüber nachdachte, das passte nicht zu ihr. Färbte die Schwäche durch die Verwundungen jetzt schon auf ihren Kopf ab?
    Bei einem reichen Mann hätte sie das Gefühl

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