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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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»Um die zu sehen, müssten wir denselben Weg zurückgehen.«
    »Ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen sollte«, sagte Mallory.«
    »Am Anfang natürlich.«
    »Weißt du«, sagte Mallory, »du missfällst mir allmählich sehr. Du hast immer eine aalglatte Antwort parat, und nichts, was du sagst, ergibt irgendeinen Sinn.«
    »Das wird es noch«, versicherte ihm Murgelström. »Warte nur, bis du erst eine Zeit lang hier gewesen bist.«
    »Ich habe nicht vor, eine Zeit lang hierzubleiben«, erwiderte Mallory. Er wandte sich dem Hof zu, der an jeder Seite etwas über fünfzehn Meter maß und gänzlich von Unkraut überwuchert war. »Hast du das Einhorn hier aufbewahrt?«
    »Das ist richtig«, sagte der Elf und öffnete das Gatter. »Pass auf, wo du hintrittst.«
    »Noch mehr U-Bahn-Gnome?«, fragte Mallory.
    Murgelström schüttelte den Kopf. »Rittersporn war nicht gerade das, was man stubenrein nennt.« Er ging behutsam auf einen knorrigen Baum zu, und der Detektiv folgte ihm. »Ich hatte ihn genau hier angebunden.«
    Mallory betrachtete das verwitterte Sandsteinhaus am hinteren Ende des Hofs. Viele Fenster waren mit Holzbrettern vernagelt. Kein Licht brannte dort, und eine Sturmschutztür schwenkte geräuschvoll an einer einzelnen rostigen Angel hin und her.
    »Gehört das Haus zu diesem Hof?«, erkundigte sich Mallory.
    »Ja.«
    »Wohnt dort jemand?«
    »Es steht seit über einem Jahr leer«, antwortete Murgelström. »Deshalb habe ich auch diesen Hof benutzt; ich wusste, dass sich niemand auf dem Grundstück herumtreibt.«
    »Fast niemand«, korrigierte ihn Mallory trocken. Er hockte sich hin und untersuchte den Boden.
    »Hast du etwas entdeckt?«, fragte der Elf einen Augenblick später.
    »Nur Einhornspuren.«
    »Siehst du irgendwelche Spuren eines Kampfes?«, hakte Murgelström nach.
    »Du denkst, jemand hätte sich vielleicht die Zeit genommen, eine Ringkampfausscheidung ›zwei von dreien‹ gegen Rittersporn zu wagen, ehe er ihn wegführte?«, fragte Mallory gereizt.
    »Ich wollte nur helfen«, entschuldigte sich Murgelström.
    »Du kannst damit anfangen, indem du die Klappe hältst«, sagte Mallory. Er richtete sich auf und begann, den Hof systematisch abzusuchen.
    »Wonach suchst du?«, wollte Murgelström wissen.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Mallory. »Fußspuren, die nicht auf dich oder Rittersporn zurückgehen, Kleidungsfetzen, irgendwas, das nicht hierherpasst.« Er schritt eine weitere Minute lang durch das kniehohe Unkraut und Gras, schüttelte dann den Kopf, schnitt eine Grimasse und kehrte zum Baum zurück.
    »Keinerlei Hinweis?«, fragte der Elf.
    »Mich beschleicht das schlimme Gefühl, dass wir einer Spur Einhornscheiße folgen müssen, um diesen Fall aufzuklären«, sagte Mallory. Er ging vorsichtig zum Gatter, gefolgt von Murgelström. »Überleg mal!«, verlangte Mallory. »Wer wusste sonst noch, dass er Rittersporn hier findet?«
    »Niemand.«
    »Irgendjemand muss es gewusst haben. Jemand hat ihn gestohlen. Wem gehört das Grundstück?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich vermute, ich könnte es herausfinden«, sagte der Elf. Auf einmal ließ er die schmalen Schultern hängen. »Aber erst, wenn morgen früh die städtischen Ämter aufmachen, und dann ist es zu spät.«
    Mallorys Blick zuckte kurz in die Schatten und richtete sich wieder auf Murgelström. »Rede weiter«, sagte er leise.
    »Worüber?«, fragte der Elf.
    »Irgendwas. Es kommt nicht darauf an. Jemand hat uns im Auge.«
    »Bist du sicher?«
    Mallory nickte.
    »Ich hatte es gar nicht bemerkt. Das muss an deiner umfangreichen Erfahrung als Detektiv liegen.«
    »Es liegt an meiner umfangreichen Erfahrung, Inkassounternehmen aus dem Weg zu gehen«, entgegnete Mallory. »Fang damit an, über Einhörner zu reden. Wer immer das ist, er kommt näher.«
    Murgelströms Gesicht zeigte Ratlosigkeit. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Vor zehn Minuten konnte ich einfach nicht erreichen, dass du die Klappe hältst!«, zischte Mallory. »Jetzt rede!«
    »Ich komme mir dumm vor«, sagte der Elf.
    »Du wirst dir bald noch viel dümmer vorkommen, wenn du nichts sagst!«
    »Gib mir einen Tipp!«, bat Murgelström verzweifelt.
    Mallory fluchte und sprang dann auf einmal an eine dunkle Stelle.
    »Hab dich!«, rief er triumphierend und tauchte einen Augenblick später mit einem kratzenden, spuckenden Mädchen in den Armen wieder auf.
    »Lass mich los!«, fauchte sie.
    Mallory spürte, wie sie sich seinem Griff entwand und ließ los. Sie

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