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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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nie die Wahrheit, wenn sie auch eine Lüge auf Lager haben.« Er blickte Mallory an. »Du wirkst verärgert, John Justin.«
    »Ich kann mir gar nicht denken, warum«, brummte Mallory. »Ich versuche es noch einmal. Wo finde ich Fliegenfänger Gillespie vermutlich?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Murgelström. »Ich entschuldige mich, falls meine Antworten unzulänglich erscheinen, aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, so hat noch nie zuvor jemand versucht, den Grundy oder Fliegenfänger Gillespie zu finden. Gewöhnlich laufen die Leute in die andere Richtung.«
    »So habe ich es verstanden«, sagte Mallory. »Ich denke, es wird Zeit für Vertragsverhandlungen. Ich habe so ein Gefühl, als würde ich für diesen Auftrag unzureichend bezahlt.«
    »Aber du hast eingewilligt, den Fall zu übernehmen!«
    »Bei dem Fall ging es noch um keinen gottverdammten Dämon, als ich zugesagt habe!«
    »In Ordnung«, sagte der kleine Elf und seufzte resigniert. »Zwanzigtausend.«
    »Fünfundzwanzig«, sagte Mallory.
    »Abgemacht.«
    Mallory starrte ihn an. »Fünfunddreißig.«
    »Aber du hast fünfundzwanzigtausend gesagt, und ich war einverstanden!«, protestierte der Elf.
    »Du warst einfach zu schnell einverstanden.«
    »Nun, ich werde mich jedenfalls nicht mit fünfunddreißigtausend Dollar einverstanden erklären - weder schnell noch langsam noch sonst wie.«
    »Das steht dir frei«, sagte Mallory. »Sieh zu, dass du Rittersporn allein findest.«
    »Achtundzwanzigeinhalb«, sagte der Elf rasch.
    »Dreiunddreißig.«
    »Dreißig.«
    »Mach daraus einunddreißig, und wir sind im Geschäft.«
    »Versprochen?«, fragte Murgelström misstrauisch.
    »Großes Ehrenwort.«
    Der Elf überlegte eine Minute lang und nickte schließlich.
    »Du hast wirklich vor, das Einhorn zu finden«, fragte Felina.
    »Das ist richtig«, antwortete Mallory.
    »Obwohl du weißt, dass der Grundy dahintersteckt?«
    »Trotzdem.«
    »Warum?«
    »Weil Murgelström mir furchtbar viel Geld dafür zahlt«, sagte Mallory. Er zögerte. »Außerdem hatte ich in jüngster Zeit nicht viel Glück in der Ehe oder mit Pferdewetten oder sonst etwas. Ich denke, es wird Zeit, dass ich mal wieder etwas mache, was ich gut kann.«
    »Ich mag dich«, sagte Felina, rieb ihre Hüfte an seiner und schnurrte. »Du bist nicht wie die anderen.«
    »Danke«, sagte Mallory.
    »Du bist überhaupt nicht wie sie«, wiederholte sie. »Du bist verrückt ! Das muss man sich mal vorstellen - jemand möchte gegen den Grundy kämpfen!«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich es möchte«, entgegnete Mallory. »Ich sagte, dass ich für den richtigen Preis dazu bereit bin.«
    Sie rieb sich erneut an ihm. »Kann ich mitkommen?«
    »Ich dachte, du hättest Angst vor dem Grundy.«
    »Das habe ich«, versicherte sie ihm. »Ich lasse dich letztlich im Stich, aber bis dahin wird es Spaß machen.«
    Mallory starrte sie kurz an.
    »Kannst du der Duftfährte eines Einhorns folgen?«
    »Ich denke schon.«
    »Okay, du bist an Bord. So, gehen wir. Wir werden es nicht finden, indem wir hier herumhängen und reden.«
    Sie starrte mit zuckenden Nasenflügeln auf den Boden, ging dann zum Gatter, öffnete es und machte sich auf den Weg entlang der geschwungenen, verlassenen Straße.
    »Es tut mir leid, dass die Dinge diese unerwartete und bedauerliche Wendung genommen haben, John Justin«, sagte Murgelström, während er und Mallory Felina folgten.
    »Es könnte schlimmer sein. Zumindest wissen wir jetzt, nach wem wir suchen - und wir haben den größten Teil der Nacht noch vor uns.«
    »Stimmt«, sagte der Elf. »Aber so wie du aktiv nach dem Grundy suchst, wird er sich aktiv schützen.« Er zögerte. »Trotzdem, du riskierst für mich dein Leben, und ich bin dafür dankbar.«
    »Übertreibe mal nicht gleich«, fand Mallory. »Der Grundy weiß nicht mal, dass ich hier bin.«
    Auf einmal krachte ein Donnerschlag, und ein Blitz erhellte einen Augenblick lang den Nachthimmel.
    »Wette nicht darauf, John Justin Mallory!«, sagte eine dumpfe Stimme von einem nahen Hof.
    Mallory stürmte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, fand aber nichts weiter vor als unheimliche Schatten auf den steinernen Wasserspeiern, die von einem Balkon über der verlassenen Straße auf ihn herabstarrten.

KAPITEL 3
    21:58 U HR BIS 22:22 U HR
    Sie hatten einen weiteren Häuserblock zurückgelegt, als Mallory bemerkte, dass die Umgebung heller wurde.
    »Ich muss die Richtung verwechselt haben«, sagte er zu Murgelström.

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