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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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helfen.«
    Sie lächelte weiter und schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich vermute mal, dass deine Sympathien eher dem Raubtier gelten als der Beute.«
    Ihr Lächeln wurde breiter.
    »Was jetzt, John Justin?«, fragte der Elf. »Wir können nicht ins Museum zurück, und Rittersporns Fährte ist kalt.«
    »Als Nächstes suchen wir ein Telefonbuch.«
    »Und schlagen unter E nach?«, fragte Murgelström sarkastisch.
    Mallory schüttelte den Kopf. »Unter C.«
    »C?«, wiederholte der Elf. »Wer ist das?«
    »Colonel W. Carruthers.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Er ist der Typ, der das Einhorn im Museum getötet hat.«
    »Also beharrst du darauf, dich über Einhörner fortzubilden?«, beklagte sich Murgelström. Er deutete auf Mallorys Armbanduhr. »Wir haben 23:18 Uhr und sind unserem Ziel kein bisschen näher gekommen. Bis wir endlich mal etwas Nützliches über Einhörner erfahren haben, geht längst die Sonne auf!«
    »Die Alternative besteht darin, mehr über den Grundy zu erfahren«, entgegnete Mallory, »und ich weiß schon mehr über ihn, als mir recht ist. Außerdem können wir diesen Carruthers vielleicht als Helfer anwerben.« Er blickte zu Felina hinauf. »Kommst du mit oder nicht?«
    Zur Antwort stand sie auf und machte sich zum Sprung vom Sims bereit.
    »Nicht!«, schrie Mallory. »Das sind sieben Meter!«
    Sie lachte und warf sich in die Luft. Mallory schloss die Augen, wandte den Kopf ab und wartete auf das Platschgeräusch, wenn sie auf den Bürgersteig prallte.
    Stattdessen vernahm er ein leises Schnurren, und einen Augenblick später rieb Felina ihren Rücken an seiner Hüfte auf und ab.
    »Ich habe Hunger«, sagte sie.
    »Denkst du jemals an etwas anderes als deinen Magen?«, wollte Mallory wissen.
    »Essen ist sinnvoller, als an einem verregneten Silvesterabend einem Einhorn nachzujagen«, wandte sie ein.
    Der Detektiv starrte sie an. »Es erschien mir allmählich ganz logisch, bis du es so ausgedrückt hast.« Er schüttelte den Kopf. »Weißt du, jedes Mal, wenn ich denke, dass ich diese Stadt begreife, passiert so etwas.«
    »Was meinst du mit so etwas?«, fragte der Elf.
    »So etwas wie die Tiere in einem Museum, die zum Leben erwachen.« Er stieß einen Fluch aus. »Verdammt, aber ich dachte dort schon eine Minute lang, ich hätte ihn!«
    »Ihn?«
    »Den Grundy. Er sprach durch einen Gorilla mit mir, und ich habe ihn angezündet. Ich hätte wissen müssen, dass es nicht so einfach ist.«
    »Du hast tatsächlich den Grundy angezündet?«, wiederholte Murgelström und machte große Augen.
    Mallory schüttelte den Kopf. »Ich habe den Gorilla angezündet.« Er zögerte. »Nächstes Mal erwische ich ihn.«
    »Du weißt nicht, was du da sagst, John Justin!«, wandte der Elf ängstlich ein.
    »Er hatte Hunderte Tiere und Dinosaurier zur Verfügung, und wir konnten lebend entkommen. Er hat ein Einhorn gestohlen, aber eine Zeugin übersehen. Er hat versucht, mich umzubringen, aber ich konnte nahe genug an ihn heran, um ihn in Brand zu setzen.« Mallory unterbrach sich nachdenklich. »Er mag mächtig sein, aber er ist nicht perfekt.«
    Auf einmal zischte Felina und sprang ins Gras. Einen Augenblick später richtete sie sich schlammbedeckt auf und hielt stolz ein kleines Nagetier in der Hand.
    »Du hast doch nicht vor, es gleich so zu fressen, oder?«, fragte Mallory.
    »Natürlich nicht.«
    »Gut«, sagte Mallory und entspannte sich.
    »Ich spiele erst mit ihm«, erklärte sie mit einem raubtierhaften Grinsen.
    »Nicht in meiner Gegenwart, nein, das tust du nicht!«, blaffte Mallory.
    »Du darfst nicht so streng mit ihr sein, John Justin«, mahnte der Elf. »Es liegt in ihrer Natur, ganz wie es in deiner liegt, Geheimnisse zu lüften.«
    »Andererseits liegt es in der Natur des Grundy, Einhörner zu stehlen und sexbesessene Elfen umzubringen. Warum sollte man ihm daraus einen Vorwurf machen?«
    »Wir wollen doch diese Argumentation nicht in absurde Extreme treiben«, sagte Murgelström hochnäsig.
    Felina, die in die Ferne geblickt hatte, drehte sich zu Mallory um. »Wenn du nicht damit aufhörst, schlecht von mir zu reden, sage ich dir nicht, was ich sehe.«
    Mallory blickte forschend in die Dunkelheit. »Ich erkenne gar nichts.«
    »Natürlich nicht. Du bist nur ein Mensch.«
    »In Ordnung«, sagte Mallory. »Was siehst du?«
    »Tut es dir leid, dass du mich kritisiert hast?«, fragte sie mit listigem Lächeln.
    Er starrte sie kurz an. »In Ordnung - es tut mir leid.«
    »Und du machst es auch ganz

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