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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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vermute ich«, sagte Mephisto. »Oder vielleicht sind sie auf der Jagd nach seinen Feinden«, setzte er verdrießlich hinzu.
    Mallory schüttelte den Kopf. »Sie suchen nach Rittersporn.« Er legte eine Pause ein, um diese Aussage dramatisch zu unterstreichen. »Ich erzähle Ihnen noch etwas.«
    »Was?«
    »Sie werden ihn nicht finden.«
    »Was bringt Sie auf die Idee?«, fragte Mephisto.
    »Weil er tot ist.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte der Magier erschrocken. »Haben Sie die Leiche gesehen?«
    »Nein.«
    »Was bringt Sie dann auf die Idee, er wäre tot?«
    Mallory holte den Lederriemen hervor. »Der Empfangschef fand das hier in Gillespies Zimmer. Er hielt es für eine Hundeleine.« Mallory zögerte. »Felina zufolge waren jedoch keine Hunde in dem Zimmer, und wäre dieses Ding hier um den Hals eines Hundes gebunden gewesen, hätte sie es gerochen.« Er warf den Riemen Mephisto zu. »Es ist eine Führungsleine. Man befestigt sie an einem Halfter, um ein Tier zu führen.«
    »Das bedeutet nur, dass Gillespie Rittersporn gestohlen hat!«, protestierte Mephisto. »Das wussten wir schon.«
    »Es bedeutet mehr«, sagte Mallory. »Gillespie hätte die Leine nie in seinem Zimmer verstaut, wenn er geglaubt hätte, er bräuchte sie noch.«
    »Es sei denn, er hätte Rittersporn schon dem Grundy übergeben«, gab der Magier zu bedenken.
    »Warum ist der Grundy dann wütend? Wo stecken alle seine Handlanger?«
    »Er hat immer schlechte Laune«, wandte Mephisto ein. »Was seine Handlanger angeht, so ist die Neujahrsnacht für sie die hohe Zeit des Unheilanrichtens. Wissen Sie eigentlich, wie viele Geschäfte sie ausrauben und wie viele Betrunkene sie überfallen können, bis die Sonne aufgeht?«
    »Er ist wütend, weil Gillespie ihn ausgetrickst hat, und seine Vasallen suchen nach dem Einhorn«, wiederholte Mallory zuversichtlich.
    »Wie können Sie dessen so sicher sein?«, fragte Mephisto zweifelnd.
    »Weil wir noch am Leben sind«, antwortete der Detektiv. »Er weiß, dass wir auf der Suche nach Rittersporn sind. Er hatte selbst kein Glück dabei, also warum dann jemanden umbringen, der ihn vielleicht zum gewünschten Ziel führt?«
    »Hören Sie auf, wir zu sagen!«, blaffte Mephisto nervös. »Von mir weiß er ja nichts!«
    »Das hat nichts zu sagen. Sie sind absolut sicher, bis er den Rubin gefunden hat. Ich bin es, der ein Problem hat.«
    »Sie?«
    Mallory nickte. »Wie lange bleibt die Membran geöffnet, jetzt, wo Rittersporn tot ist?«
    Mephisto rieb sich nachdenklich das Kinn. »Schwer zu sagen. Es hängt ganz davon ab, zu welchem Zeitpunkt er getötet wurde. Ich schätze, dass Ihnen zwischen drei und fünf Stunden bleiben.« Er blickte unvermittelt auf. »Mein Gott, was für eine Tragödie!«
    »Danke für Ihre Besorgnis!«, sagte Mallory, erschrocken von der Ernsthaftigkeit des Magiers.
    »Ich spreche nicht von Ihnen.«
    »Verbindlichen Dank.«
    »Es geht um die Stadt!«, sagte Mephisto leidenschaftlich. »Wissen Sie, was daraus wird?«
    »Nichts«, antwortete Mallory.
    »Sie irren sich! Das Verbrechen wird sich ungezügelt ausbreiten! Es kommt zu Raub und Vergewaltigung und Mord! Die Straßen werden nicht mehr sicher sein!«
    »Wovon reden Sie da?«
    »Wer, denken Sie, begeht denn die meisten Verbrechen in Ihrem Manhattan?«, fuhr Mephisto fort. »Leute von hier! Haben Sie sich je gefragt, warum so wenige Gewaltverbrecher jemals geschnappt werden? Es liegt daran, dass sie in Ihre Welt gehen, um diese Taten zu verüben, und dann hierher zurückkehren, um der Verfolgung zu entgehen! Und jetzt werden sie alle hier festsitzen! Das Leben wird unerträglich sein - ganz wie in Ihrem Manhattan!«
    »Sie gewöhnen sich daran«, sagte Mallory. »Das haben wir auch getan.«
    »Wie gewöhnt man sich an Akte sinnloser Gewalt?«
    Mallory öffnete den Mund, um zu antworten, bemerkte aber auf einmal, dass er gar keine Antwort wusste. Ein Geräusch hinter ihm bewahrte ihn davor, Mephisto diesen Umstand einzugestehen.
    Mallory und der Magier drehten sich um und sahen sich einem uniformierten Nachtwächter gegenüber, der gerade von innen die Tür der Börse aufschloss.
    »Sie da!«, sagte der Mann und deutete auf Mallory.
    »Ich?«, fragte der Detektiv verwundert.
    »Sie sind mit einer Katzenperson gekommen, nicht wahr?«
    » Ja .«
    »Das dachte ich mir. Ich habe Sie durch ein Fenster gesehen.«
    »Was ist damit?«
    »Sie kommen besser mit mir«, sagte der Wachmann. »Sie hat sich irgendwie hineingeschlichen, und ich

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