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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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davon.
    »Warte«, sagte der Grundy. Er schloss für einen Moment die Augen und öffnete sie wieder. »In Ordnung. Er hat das Lagerhaus verlassen.« Er wandte sich an Mallory. »Jetzt müssen wir uns nur noch auf einen Preis einigen. Ich scheine als einzige interessierte Partei übrig zu sein.«
    »Falsch«, sagte Mallory.
    Der Dämon knurrte tief im Hals, und der Rauch, der aus seiner Nase drang, nahm eine hellblaue Färbung an.
    »Wer ist da sonst noch?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich.«
    »Du?«
    Mallory nickte. »Dieser Stein ist meine Freikarte nach Hause.«
    »Ich habe die Membran überprüft«, sagte der Grundy. »Sie bleibt noch für weitere zwei oder drei Stunden durchlässig. Wir können unsere Transaktion abschließen, und du kannst immer noch nach Hause zurückkehren, nachdem du mir den Rubin ausgehändigt hast.«
    »Ich weiß aber nicht, ob ich das tun sollte«, wandte Mallory ein.
    »Was?«, knurrte der Dämon, und seine Augen glühten noch heller.
    »Du bist der Grundy«, sagte Mallory. »Du tötest Lebewesen. Du verbreitest Seuchen. Du metzelst Einhörner wegen dieser verdammten Edelsteine nieder. Du hast sogar mein Manhattan unsicher gemacht. Warum sollte ich dir den Schlüssel zu noch mehr Macht überreichen?«
    »Narr!«, wütete der Grundy und sprang auf die Beine. »Du verstehst es nicht mal ansatzweise!« Er starrte Mallory an, seine Augen bloße Schlitze im gehörnten Schädel. »Denkst du vielleicht, ich wollte Rittersporn töten?«
    »Du hast aber überhaupt keinen Versuch unternommen, Gillespie zu überreden, dass er ihn zurückgibt«, entgegnete Mallory.
    »Gillespie hatte nicht den Auftrag, das Einhorn zu töten!«, schimpfte der Grundy. »Er sollte es mir bringen!«
    »Und du hättest es natürlich an Murgelströms Gilde zurückgegeben«, sagte Mallory sarkastisch.
    »Niemals!«, brüllte der Grundy. »Ich hätte das Tier behalten und mir schließlich, wenn es an Altersschwäche gestorben war, den Rubin angeeignet, wie es mein Recht ist. Ich wollte jedoch nicht, dass Rittersporn jetzt schon den Tod findet! Die Schließung der Membran wird mir die Arbeit nur schwerer machen!«
    »Deine Arbeit besteht im Verüben schrecklicher Taten«, sagte Mallory. »Wie zum Teufel sollte ein totes Einhorn sie erschweren?«
    Der Grundy schüttelte heftig den Kopf. »Narr! Meine Arbeit ist es, ein Gegengewicht zu bilden, eine Stütze gegen die schlimmsten Tendenzen der Welten.«
    Mallory starrte ihn an. »Wovon redest du da?«
    »Ich rede von dem Grund, warum ich den Rubin brauche!«
    »Was soll dieser Quatsch mit Stützen und Gegengewichten?«
    »Meine Pflicht ist es, als Ausgleich der schlimmsten Tendenzen einer Welt zu dienen. In diesem Manhattan, in dem die Anarchie herrscht und der Wirkung nicht immer eine Ursache folgt, verkörpere ich eine Kraft der Ordnung.«
    »Du gründest Ordnung auf Morden und Plündern?«, fragte Mallory ungläubig.
    »Ich bin ein Dämon. Meine Natur grenzt meine Funktion ein. Ich muss verstümmeln und morden und brandschatzen! Ich wurde geboren, das zu tun!«
    »Was die armseligste Rechtfertigung des Bösen darstellt, die ich je gehört habe.«
    »Begreifst du denn nicht? Diese Gesellschaft ist richtungslos! Sie braucht einen gemeinsamen Feind, der ihr ein Zielbewusstsein ermöglicht.« Der Grundy unterbrach sich. »Ich bin dieser Feind.«
    »Und ganz gegen seinen Willen nimmt der noble Dämon die beschwerliche Last auf sich. Möchtest du das damit sagen?«, fragte Mallory sarkastisch.
    »Ich kann sie auf mich nehmen, weil ich ein Dämon bin!«, donnerte der Grundy. »Ich nähre mich am Tod, ich ergötze mich an Leid und Unrecht!« Eine unheilige Ekstase leuchtete aus seinem Gesicht. »Eine erlesene mathematische Präzision liegt in der Erzeugung von Trübsal, eine geometrische Schönheit im Zustand der Hoffnungslosigkeit, eine wilde urwüchsige Freude in der Erzeugung von Schrecken. Du könntest meine Funktion in diesem Universum so wenig ausfüllen wie ich deine.«
    »Also gibst du den Feind aller. Wo bleiben dann all die übrigen Möchtegern-Staatsfeinde?«
    »Deshalb wollte ich ja, dass Rittersporn am Leben bleibt. Von meinem Wesen her bin ich unfähig, einen Rechtsbrecher zu bessern; und ich dulde nicht, dass Konkurrenten auftauchen - aber ich kann dieser Welt Ordnung schenken, indem ich ermögliche, dass meine Möchtegern-Konkurrenten ihre Verbrechen in eurem Manhattan verüben.«
    »Wofür dir mein Manhattan seinen Dank ausspricht«, warf Mallory trocken ein.
    »Euer

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