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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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andeuten?«, wollte McGuire wissen.
    »Die Sachen im angrenzenden Saal sind nur Maschinen«, sagte Mallory. »Wenn sie kaputtgehen, repariert man sie oder baut neue. Sie rechnen, aber sie denken nicht.« Er zögerte. »Aber diese Leute weiter oben ... Man kann sie nicht neu bauen, und sie sind hier die Köpfe, die Leute, durch deren Tätigkeit die Maschinen erst so viel Wert erhalten.«
    »Du redest von ihnen, als wären sie selbst Maschinen«, bemerkte McGuire.
    »Sie sind geldverdienende Maschinen«, erklärte Mallory. »Und ich vermute, dass ihre beiden Treibstoffe – wie bei allen Leuten ihres Schlages – Habgier und Korruption sind.«
    »Warum sollten sie dann überhaupt einem Privatschnüffler und seinem preisgekrönten Biografen Zutritt gewähren?«, fragte Nathan.
    »Du hast einen Preis gewonnen?«, fragte McGuire überrascht.
    »Das werde ich noch, nachdem ich mich jetzt mit einem echten Marlowe zusammengetan habe.«
    »Mallory«, korrigierte ihn der Detektiv.
    »Von dem ausgehend, was du gesagt hast, haben sie uns Zutritt gewährt, weil sie aus uns Gewinn schlagen können«, sagte McGuire. »Nur wie?«
    »Ich vermute, sobald man den Bogen raushat, kann man aus allem Profit schlagen«, sagte Mallory.
    »Nenn mir ein Beispiel.«
    »Sieh dir mal die Ölgesellschaften an«, sagte Mallory. »Wenn der Preis für Rohöl den halben Planeten entfernt steigt, dann zahlst du morgen an deiner örtlichen Tankstelle schon fünfzehn Cent pro Gallone mehr. Das teurere Rohöl wird aber erst Monate später verarbeitet und hier eingetroffen sein. Das Benzin, für das du jetzt fünfzehn Cent mehr zahlst, wurde gekauft, als es noch billiger war, und lagerte seit Monaten auf der Tankstelle oder in der Raffinerie.«
    »Daran habe ich noch nie gedacht«, räumte McGuire ein.
    »Ich auch nicht«, sagte Nathan.
    »Irgendwie überrascht mich das nicht«, stellte Mallory fest. »Wisst ihr, man kennt einen alten Mythos über sieben Bankiers, die insgeheim die Weltwirtschaft lenken.« Er blickte zur Decke hinauf. »Ich vermute, es sind nur fünf. Und ich denke, es wird Zeit, sie mal zu besuchen.«
    »Wie, denkst du, können sie uns helfen?«, fragte McGuire.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht überlassen wir es dem Schöpfer Wings O’Bannons, seinen scharfen deduktiven Verstand zu benutzen und es auszutüfteln.«
    »Mir?«, fragte der Drache nervös.
    »Wieso nicht?«, lautete Mallorys Gegenfrage. »Du bist schließlich ein preisgekrönter Schriftsteller, oder?«
    »Ich habe auf einmal Bauchschmerzen«, beklagte sich Nathan.
    »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber«, sagte Mallory. »Ich übernehme das Reden.«
    »Vielleicht sollten wir hier unten bleiben und dir den Rücken freihalten«, schlug McGuire vor.
    »Über zwei Etagen hinweg?«, fragte Mallory.
    »Man weiß nie, aus welcher Richtung eine Gefahr kommt«, gab McGuire matt zu bedenken.
    »Stimmt«, pflichtete ihm der Detektiv bei. »Ich habe allerdings eine ganz gute Vorstellung davon, aus welcher Richtung sie nicht kommt. Ich postiere euch zwei vor der Tür zu ihrem Zimmer, aber hier im Erdgeschoss nützt ihr niemandem.«
    Mallory machte sich auf die Suche nach einem Fahrstuhl, aber Felina entdeckte die Rolltreppe zuerst und stürzte sich darauf.
    »Ich mag fahrende Stufen!«, verkündete sie mit äußerster Lautstärke.
    »Danke für das Geschrei«, sagte Mallory sarkastisch. »Ich möchte schließlich nicht, dass wir irgendjemanden mit unserer Anwesenheit erschrecken, wenn wir im zweiten Obergeschoss aussteigen.«
    »Ich bin übertrieben rücksichtsvoll«, sagte Felina mit einem glücklichen Lächeln.
    Sie erreichten das zweite Obergeschoss ohne Zwischenfall. Als Erstes fiel ihnen auf, dass der Korridor von uniformierten Wachleuten gesäumt war. In nur einem einzigen Büro brannte Licht, und Mallory machte sich auf den Weg dorthin. Die Wachleute musterten ihn und seine Gruppe sorgfältig, trafen aber keine Anstalten, sie aufzuhalten.
    Mallory erreichte schließlich die Bürotür, blieb stehen und drehte sich zu McGuire und Nathan um.
    »Eure Entscheidung«, sagte er. »Mit hineinkommen oder hier draußen bleiben.«
    »Ich komme mit hinein«, sagte Nathan. »Denkst du, dass es ihnen etwas ausmacht, wenn ich Notizen anfertige oder das Gespräch aufnehme?«
    »Wenn es sie stört, dann bin ich sicher, dass sie dir ihre Einwände deutlich machen«, antwortete der Detektiv.
    »Na ja, ich bleibe keinesfalls allein hier draußen«, sagte McGuire nervös. »Ich komme ebenfalls mit

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