Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
sagte Mallory.
KAPITEL 7
21:21 U HR BIS 21:48 U HR
Mallory und seine beiden Begleiter tauchten aus der U-Bahn-Haltestelle auf, standen in der kalten Nachtluft und starrten in die Umgebung.
»Das müssen zweihundert Kaffeestuben sein«, bemerkte Jeeves. »Kommst du oft hierher?«
»Nicht, wenn ich es vermeiden kann«, antwortete Mallory.
»Und hier ist wirklich alles voller Hexen und Ähnlichem?«, fragte der Gremlin nervös.
Mallory nickte und deutete zur anderen Straßenseite hinüber, wo ein Oger gerade aus einem Supermarkt zum Vorschein gekommen war und sich eine dicke Scheibe rohes blutiges Fleisch unter den Arm geklemmt hatte. Der Oger wandte sich nach links und stieß beinahe mit einem Zombie zusammen. Sie knurrten sich gegenseitig an und gingen dann jeder ihrer Wege.
»Hier gefällt es mir nicht«, sagte Jeeves nervös.
»Mir auch nicht«, sagte Mallory. »Trotzdem denke ich nicht, dass es schlimmer ist als Greenwich Village in meinem Manhattan.«
»Mir gefällt es«, sagte Felina und schnupperte in der Luft. »Hier gibt es eine Menge kleine Tiere. Fette kleine, schmackhafte kleine, saftige kleine Tiere.«
»Die meisten dieser kleinen Tiere sind nicht das, was sie scheinen«, sagte Mallory.
»Wenn es große Tiere in Verkleidung sind, hat man umso mehr zu essen«, meinte Felina.
»Bleib einfach dicht bei mir«, mahnte Mallory.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Jeeves.
»Jetzt suchen wir nach jemandem, der uns helfen kann«, antwortete Mallory und folgte einer Straße, die tiefer ins Village führte.
Nachdem sie einen Häuserblock zurückgelegt hatten, steckte ein Goblin den Kopf zwischen zwei baufälligen Häusern hervor.
»Pssst!«
»Wir kaufen nichts«, sagte Mallory.
»Aber du weißt ja gar nicht, was ich verkaufe«, gab der Goblin zu bedenken.
»Was immer es ist, wir möchten nichts davon.«
»Nicht mal die heißeste Pornografie, die je gedruckt wurde?«, fragte der Goblin.
»Verzieh dich.«
»Ah … wir wollen doch nichts überstürzen«, mischte sich das Handy ein. »Frag mal, wie viel er dafür haben möchte.«
»Für dich: dreiundsiebzig Dollar«, sagte der Goblin.
»Das ist unerhört!«, wandte das Handy ein.
»Okay, bleib locker«, sagte der Goblin. »Da wir nach Geschäftsschluss haben: vierunddreißig Dollar.«
»Vergiss es«, sagte Mallory.
»Und weil wir Valentinstag haben, senke ich den Preis auf vier Dollar. Guck es dir zusammen mit einer Geliebten an.« Der Goblin unterbrach sich. »Tatsächlich solltest du sie lieber gleich mitbringen.«
»Warum?«, erkundigte sich Jeeves neugierig.
»Man braucht zwei Leute, um es zu tragen.«
»Ein Pornoheft?«
»Na ja, es ist als Oxford Dictionary verkleidet«, erklärte der Goblin. »Man braucht allerdings nur die richtigen Wörter zu wählen und in die richtige Reihenfolge zu bringen, und voilà, man hat etwas, was noch unerhörter ist als Fanny Hill, Autobioraphy of a Flea und sogar die Protokolle des Kongresses.«
Mallory wandte sich an Jeeves. »Gehen wir.«
»Wartet!«, schrie der Goblin. »Ich habe einen Kalender mit Nacktbildern von Raquel Welch!«
»Sie hat nie für so was Modell gestanden«, wandte Jeeves ein.
»Du erhältst dein Geld dreifach zurück, wenn ich lüge.«
»Zeig ihn mir«, verlangte Jeeves.
Der Goblin hielt einen Kalender hoch, darauf das Foto einer plumpen Rothaarigen, die an ihrem zweiten halben Jahrhundert arbeitete.
»Und das soll Raquel Welch sein?«, wollte Jeeves wissen.
»Absolut.«
»Man sollte dich wegen Betruges verhaften.«
»Ich habe nie behauptet, es wäre die Raquel Welch«, verteidigte sich der Goblin. »Es ist eine Raquel Welch. Sie war sogar meine Erdkundelehrerin in der fünften Klasse, ehe sie zu Raquel Glubowitz wurde.«
»Bist du jetzt damit fertig, uns zu ärgern?«, fragte Mallory.
»He, Kumpel«, sagte der Goblin. »Wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft. Ich erfülle nur meine Funktion darin.«
»Erfülle sie bei jemand anderem«, sagte Mallory und machte sich wieder auf den Weg.
»Sexspielzeug aus Paris!«, schrie der Goblin.
Mallory drehte sich um und funkelte ihn an.
»Na ja, im Grunde Sektspielzeug «, korrigierte sich der Goblin, »aber Sex klingt so viel besser, findest du nicht? Und so passt es auch besser in mein Sortiment.«
»Felina«, sagte Mallory.
»Ja, John Justin?«
»Wenn er noch ein Wort sagt, bring ihn um.«
»Sozialist!«, kreischte der Goblin, huschte zwischen zwei Häuser und verschwand.
»Sind die Goblins in dem Manhattan,
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