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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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herauszufinden, wo sich das Versteck befindet.«
    »Zuerst muss ich alleine mit dir sprechen, Jewel«, sagte Nolan. Er reichte Wayland das Buch seines Vaters. »Das wird Euch vielleicht helfen.«
    Der alte Pirat warf einen Blick auf den Inhalt und gab es Nolan zurück. »Ich traue keinem Buch. Hat die Bruderschaft auch nie getan. Dafür werde ich mir die halbe Nacht um die Ohren schlagen, um das hier zu euer beider Zufriedenheit zu enträtseln.« Er zwinkerte Jewel zu. »Gut gemacht, Mädchen. Dein Vater wäre stolz gewesen.«
    Die Ironie dieser Situation hätte Bellamy mit Sicherheit ins Grab gebracht, wenn er nicht schon längst tot gewesen wäre. Nolans Erzfeind hatte wahrscheinlich die Wahrheit an dem Tag erfahren – zum Sterben auf der Insel zurückgelassen, auf der sich der Schatz befand, hinter dem er immer hergejagt hatte –, als er gen Hölle fuhr. Und Jewel hatte er als Racheengel geschickt.
    Wayland schloss die Tür, nachdem er gegangen war. Plötzlich schien die Kajüte zu schrumpfen. Die Luft wurde dick und schwer. Jewel starrte verlegen auf ihre Zehen. Nolan tat es ihr gleich. Sie war barfuß. Unversehens dachte er daran, was wohl unter dem Saum, der ihre Füße streifte, verborgen lag. Schnell stellte er sich vor, wie sie bei der Schatzsuche auf Bellamys Skelett stießen. Der Gedanke daran ließ ihn ernüchtern.
    Das wäre die Gelegenheit, Jewel die Wahrheit zu sagen. Er sollte es endlich tun und damit für immer ihren sehnsüchtigen Blicken ein Ende bereiten. »Ich muss dir etwas mitteilen. Was ich dir sagen werde, wird dir nicht gefallen.«
    Jewel hatte sich auf dem Bett niedergelassen und sah Nolan mit großen Augen an. »Du hast nicht schon wieder vor, mich nach Boston zu bringen, oder?«
    Nolan schüttelte den Kopf. »Nein. Du warst es, die das Geheimnis der Karte gelöst hat. Du hast es verdient, mit uns zu kommen und den Schatz zu finden. Ich werde dich nicht mehr länger davon abhalten.« Obwohl er die Gefahren dieser Reise nicht unterschätzt hatte und am Ende wohl alles bereuen würde.
    Jewel strich sich eine dunkle Haarsträhne aus den Augen und klemmte sie sich dann hinter ihr Ohr. »Danke. Das weiß ich mehr zu schätzen, als du es dir vorstellen kannst.«
    Doch er wusste genau, wie viel ihr seine Worte bedeuteten. Ihre klaren grünen Augen konnten ihre Gefühle nicht verbergen. Unfähig, sich abzuwenden, hielt er ihrem Blick stand. Was wäre, wenn ihnen das Schicksal nicht solche Steine in den Weg gelegt hätte? Bellamy war tot, und seine Tochter war ohne ihn mit Sicherheit besser dran. Warum sollte Nolan nun gezwungen sein, ihnen beiden wegen eines kaltherzigen Hurensohns, den man am besten komplett vergaß, noch mehr Schmerz zuzufügen?
    Abwechselnd trat er von einem Bein auf das andere und zwang sich, an Jewel vorbeizuschauen. »Du und Tyrell, ihr scheint euch ja sehr zu mögen.« Verdammt, er hatte nicht vorgehabt, von seinem Plan abzuweichen, sondern Jewel endlich die Wahrheit über den Tod ihres Vaters zu sagen. Als die Worte ausgesprochen waren, entspannte er sich unversehens und rechtfertigte den Schritt damit, dass er heute Abend eigentlich geplant hatte, die Fronten, die sich zwischen ihnen verhärtet hatten, mit einer weißen Fahne zu überqueren. Jewel die Wahrheit über den Tod ihres Vater zu sagen, hätte dazu sicherlich nicht beigetragen.
    Sie zuckte die Schultern, aber ein Hauch von Schuld legte sich über ihren abgewandten Blick. »Es ist angenehm, mit ihm zusammen zu sein.«
    Und mit Nolan war es das nicht? War es das, was sie sagen wollte? Er schluckte, schon nicht mehr so erleichtert, wie er es noch vor einer Minute gewesen war. Ein Teil von ihm hatte darauf gehofft, dass sie ihre Beziehung zu Tyrell abstreiten oder runterspielen würde. Was ihre Gefühle betraf, war sie entwaffnend aufrichtig, so dass er halb ein Geständnis erwartet hatte, sie würde Tyrell nur benutzen, um ihn, Nolan, eifersüchtig zu machen. Er wollte nicht daran glauben müssen, dass sich zwischen den beiden tatsächlich eine Romanze entspann.
    Er räusperte sich, wollte versuchen, einen väterlichen Ton anzuschlagen, doch bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um. Auf keinen Fall väterlich; besser distanziert. »Ich frage nur, weil ich mir Sorgen mache. Ich weiß, dass du in der Taverne Erfahrungen mit Männern gesammelt hast –«
    Sie hob die Hand. »Aufhören!«
    Beim Anblick ihrer mit Tränen gefüllten Augen bröckelte Nolans steinerne Haltung. Stolz straffte sie die Schultern und

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