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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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Wind nicht so pfeift. Meine alten Knochen –«
    »Vergesst es. Ihr müsst Euch etwas ansehen.« Nolan wandte sich zur geschlossenen Tür der Kajüte um. Da er ohnehin keine ehrliche Antwort bekommen würde, lohnte es sich auch nicht, weiter darauf zu insistieren.
    Vor der Schwelle blieb Wayland stehen. »Nolan, ich habe alles für dich getan, was ich konnte. Aber von jetzt an musst du allein weitergehen.«
    Nolan stieß die Tür auf und ging dann beiseite, damit Wayland eintreten konnte. »Ich habe Euch gesagt, dass ich Euch nur mitnehme, wenn Ihr meinen Befehlen folgt. Und jetzt befehle ich Euch, mir zu einer Angelegenheit Eure Meinung zu sagen.«
    Wayland zuckte mit den Schultern. »Wie du willst, mein Junge, obwohl ich nicht weiß, wie Jewel das finden wird. Hätte niemals gedacht, dass du einer von denen bist, die ein Publikum brauchen.«
    Nolan begann, sich ernsthafte Gedanken über Wayland und seine schmutzigen Phantasien zu machen. Vielleicht war an dem Gerücht, dass er die Franzosenkrankheit hatte, ja doch etwas dran?
    Als sie eintraten, blickte Jewel auf. Wie er sie gebeten hatte, trug sie seine Jacke. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass ein anderer Mann sie so sehen sollte, wie er sie gesehen hatte. Ihr schweres leinenes Nachthemd verhüllte ihre Kurven ganz gut, lud aber dafür dazu ein, genauer hinzusehen. Vor allem, wenn man vermutete, wie er es tat, dass sie nichts darunter trug.
    Mit leuchtenden Augen kam sie auf ihn zu. »Du hast ihn also gefunden! Ich kann kaum erwarten, was er zu sagen hat. Oh, Nolan, ich bin so aufgeregt!«
    Nolan lächelte, lächelte von ganzem Herzen, zum ersten Mal seit sehr langer Zeit. Sie schienen kurz davorzustehen, herauszufinden, wo der Schatz verborgen war. Augenscheinlich hatte er sich getäuscht, als Jewel ihm den Umriss gezeigt und er einen panischen Augenblick lang geglaubt hatte, dass er die Insel vor sich sah, auf der er Jewels Vater ausgesetzt hatte. Das Schicksal konnte nicht solche Spiele mit ihm spielen. Der einzige Grund, warum er den Umriss dieser Insel auf dem Pergament erkannt zu haben glaubte, waren die viel zu vielen schlaflosen Nächte, in denen er an wenig anderes gedacht hatte. Das Bild von Bellamy, wie er allein am menschenleeren Strand stand und ihnen hinterherrief, zurückzukommen, barg noch immer so viel Kraft in sich, dass Nolan sich seinetwegen ganze Nächte lang im Bett hin und her wälzte.
    Wayland trat zwischen ihn und Jewel. Nachdem er an ihr hinabgeblickt hatte, wandte er sich an Nolan. »Lieber Himmel, mein Junge. Du brauchst wirklich Hilfe. Das hier ist nur zur Hälfte richtig. Natürlich sollst du deine Kleider ausziehen, aber sie soll sie nicht anziehen. Wie hast du dir damals mit dieser Hure in Tortuga bloß die Zeit vertrieben – mit Würfelspielen?«
    Jewel sah Nolan mit gerunzelter Stirn an. »Wann warst du in Tortuga?«
    Nolan funkelte Wayland an, bevor er zu Jewel sprach. »Vor sehr langer Zeit. Das zählt schon lange nicht mehr.«
    Während der letzten fünf Jahre in Boston hatte er gelebt wie ein Heiliger. Dinge, die in seiner Jugend geschehen waren, lösten in ihm keine Schuldgefühle mehr aus. Noch nicht einmal unter Jewels grünen Augen, die feucht zu schimmern schienen. Zwischen ihnen würde niemals etwas geschehen. Wenn er sich das immer wieder ins Gedächtnis rief, würde vielleicht auch irgendwann sein Körper daran glauben, was seine Vernunft schon längst zu wissen schien.
    Wayland seufzte übertrieben erschöpft. »Wie ich es bereits vorausgesehen habe, Mädchen, scheint alles an dir hängen zu bleiben. Als Erstes musst du diese Jacke ausziehen. Dann das Nachthemd.« Mit der Hand befühlte er den weißen Stoff. »Da muss ich glatt an meine Oma denken, aber lass es dir gesagt sein, das ist nicht gerade das, was einen Mann an–«
    »Das reicht!« Nolan ging dazwischen.
    Jewel riss den Stoff ihres Nachthemds Wayland aus der Hand und schob sich an ihm vorbei. »Nolan, bei Gott, wovon spricht er? Hast du nicht gesagt, er könne uns helfen?«
    Wayland kratzte sich am Kinn. »Mit euch beiden ist es tatsächlich schlimmer, als ich befürchtet habe. Wart ihr schon einmal auf einer Farm?«
    Nolan positionierte sich vor Wayland. »Wenn ich vorhätte, sie zu verführen, dann bräuchte ich dazu ganz sicher nicht Eure Hilfe«, fuhr er ihn an.
    Wayland verschränkte die Arme. »Wenn du meinst, dass du es allein schaffst, würde ich wirklich gerne mal ein Beispiel deines Könnens sehen.«
    »Ich auch«, schlug Jewel sich auf

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