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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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hat. Ich muss die Karte dem Mädchen zurückbringen.«
    Nolans Vernunft weigerte sich, an einen so unwahrscheinlichen Zufall zu glauben. »Aber wie kann das sein? Ihr müsst Euch irren.«
    Wayland lachte. »Tut mir leid, mein Lieber. Außerdem ergibt doch alles einen Sinn. Als Bellamy noch Kapitän war, müssen wir denselben Kurs, den Captain Kent auf seiner letzten Reise genommen hat, mindestens zwanzigmal gesegelt sein. Schließlich wollten wir den Ort finden, an dem er seine Beute versteckt haben könnte. Wundert mich also kein bisschen, dass du die gleiche unkartierte Insel ausgewählt hast wie dein Großvater, um dich dem Dämonen zu entledigen, der sich an deine Fersen geheftet hatte.«
    Nolan schüttelte seufzend den Kopf. Die logische Klarheit von Waylands Überlegungen führte ihm umso deutlicher vor Augen, wie dumm er gewesen war. Er selbst hätte es erkennen müssen. Er selbst hätte die Insel absuchen sollen, anstatt Wayland blind zu glauben, dass sie wirklich so verlassen war. Vielleicht wäre er dann auf einen Hinweis gestoßen? Und war es möglich, dass Bellamy den Schatz schließlich doch noch gefunden hatte und sie nun eine Handvoll Goldmünzen aus seinen knochigen Klauen lösen mussten?
    Er leerte seinen Becher. »Zumindest Captain Kent hat seine Dämonen auf dieser Insel begraben. Meine hingegen sind noch immer hinter mir her.«
    »Aber Kent wurde gehängt. Der versteckte Schatz konnte ihm die Freiheit nicht erkaufen, wie er gehofft hatte. Alles, was an dir nagt, ist ein dürres Mädchen, dessen Vater du auf dem Gewissen hast. Für mich hört sich das an, als ob du das bessere Los von euch beiden gezogen hast.«
    Nolan wurde nachdenklich. Schnell wechselte er das Thema. »Wir benötigen neue Vorräte. Wir werden in Nassau ankern und dann direkt die Insel ansteuern.«
    »Was ist mit Bellamy?«
    Nolan sog scharf durch die Zähne Luft ein. »Ich schätze, er dürfte mittlerweile mausetot sein.«
    Wayland zuckte mit den Schultern. »Aye, ganz deiner Meinung, aber du bist doch derjenige, der sich vor den Geistern der Toten fürchtet. Was wirst du Jewel sagen?«
    »Nichts.« Ihr auf der Insel zu erklären, dass ihr Vater hier gezwungen gewesen war, sich selbst das Leben zu nehmen oder einen schrecklichen Tod durch Verdursten zu sterben, war mehr als grausam. Ihr zu verschweigen, über welchen Kadaver sie dort eventuell stolpern würden, war das Mindeste, was er für sie tun konnte.
    Wayland kratzte sich am Kinn. »Willst sie also nicht direkt in Tyrells Arme treiben, wie? Willst das deinen einzigartigen Charme erledigen lassen?«
    Obwohl Nolan fürchtete, sie schon längst an Tyrell verloren zu haben, hütete er sich, seine Gedanken auszusprechen. »Das hat nichts mit irgendwelchen Gefühlen für Jewel zu tun. Und ich würde es sehr schätzen, wenn Ihr Eure bemerkenswerten Ratschläge von nun an für Euch behalten würdet. Ihr verwirrt sie damit nur.«
    Ein höhnisches Grinsen machte sich auf Waylands Gesicht breit. »Dieses Mädchen ist schlauer als du oder ich. Übertrifft in seiner Cleverness sogar noch den Erzeuger, der schon ziemlich ausgekocht war. Jewel hat herausgefunden, wo der Schatz verborgen liegt. Wir beide, wir hätten die Insel nicht einmal gefunden, obwohl wir schon mal da waren.«
    »Vielleicht habt Ihr damit recht, aber sie ist noch immer sehr naiv, wenn es um das geht, was zwischen Mann und Frau passiert.« Nolan starrte in seinen leeren Grogbecher. Gerne hätte er ihn noch einmal gefüllt, als ihm bewusst wurde, dass er mit romantischen Verstrickungen nicht viel mehr Erfahrung hatte als Jewel.
    Wayland machte eine wegwerfende Geste. »Zur Hölle damit, Tyrell wird ihr das alles beibringen. So wie ich ihn einschätze, wird er sehr vorsichtig mit ihr umgehen.«
    Nolan griff nach seinem Becher. »Legt Ihr es eigentlich darauf an, mich in den Wahnsinn zu treiben?«
    Waylands langsam breiter werdendes Grinsen war Antwort genug. Nolan wusste nicht genau warum, aber er hatte das unleugbare Gefühl, dass Wayland es genoss, wenn er die Kontrolle über sich verlor. Und zwar vor allem bei Alkohol und Frauen, den beiden Dingen, die das Piratenleben erträglich und manchmal sogar sehr angenehm machen konnten.
    »Noch einen Drink, mein Junge?« Wayland schob auffordernd seinen Becher zu Nolan.
    »Ich weiß, dass es Euch egal ist, aber was Ihr vorhabt, wird Jewel weit mehr verletzen, als ich es je könnte.« Er griff nach Waylands Becher, wischte ihn mit einem Lappen aus und stellte ihn zurück in

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