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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cheryl Howe
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dem Gesicht, das einen Ausdruck trug, als wäre er urplötzlich aus sehr tiefem Schlaf geweckt worden. »Weil ich dich gedrängt habe. Nach letzter Nacht dachte ich, dass du … williger bist.«
    Jewel rieb sich die Stirn. Hinter ihren Augen hatte es zu schmerzen begonnen. »Nicht dass du auch nur irgendetwas gesagt hättest, um meine Gefühle zu dir zu bestärken. Und letzte Nacht wusste ich auch noch nicht, dass du meinen Vater getötet hast. Ist meine Reaktion also wirklich so seltsam?«
    Sein mitfühlender Blick wurde kalt. »Was damals geschehen ist, hatte nichts mit dir zu tun.«
    Der zornige Ton seiner Stimme weckte ihre Wut. Wie konnte er es wagen, so zu tun, als wäre ihm ein Unrecht geschehen? »Du weißt, dass ich immer darauf gewartet habe, dass er zurückkommen würde, um mich zu holen. Mit seinem Tod hast du mir die Erfüllung meines größten Wunsches genommen.«
    Nolan straffte die Schultern. Die Muskeln in seiner Nackenpartie spannten sich ruckartig an. »Bellamy hatte niemals vor zurückzukehren, um dich zu holen. Den Vater, den du dir zusammengeträumt hast, hat es so niemals gegeben.«
    Jewel verschloss vor seinen Worten die Ohren. In ihrem Innersten wusste sie, dass sie wahr waren – aber das änderte nichts an der Tatsache, dass Bellamy Leggett ihr Vater war und sie niemals herausfinden würde, was er für ein Mensch gewesen war. Nolan hatte sie dieser Möglichkeit beraubt. Und was noch viel schlimmer wog – er schien nicht einmal den Anflug von Reue über den Schmerz zu empfinden, den er ihr verursacht hatte.
    Er erhob sich und verließ die Koje. »Immerhin war ich ehrlich zu dir. Ich habe dir von Bellamy erzählt, weil ich das Beste aus einer vertrackten Situation machen wollte. Du hast eingewilligt, mich zu heiraten, also benimm dich jetzt nicht wie ein bockiges Kind.«
    Jewel setzte sich auf und bedeckte ihren Körper mit dem Laken. »Ich? Ein bockiges Kind? Eine vertrackte Situation?« Bestürzt hielt sie inne. »Ist das alles, was ich für dich bin? Eine vertrackte Situation?«
    Verärgert zog Nolan seine Hose hoch. Er war noch immer erregt, und Jewel meinte, einen schmerzverzerrten Ausdruck auf seinem Gesicht zu erkennen, als er den letzten Knopf seines Hosenbundes schloss. »Es hat einfach so begonnen. Aber … ich möchte, dass es mit uns funktioniert. Warum können wir also nicht einfach so tun, als wäre das alles nie geschehen?«
    Als Nolan versuchte, sein Hemd überzuziehen, zerrte Jewel an seinem Arm. »Weil ich verletzt bin. Warum kannst du das nur nicht verstehen?«
    »Glaubst du etwa, ich wäre nicht verletzt? Ich kann mich nicht mehr länger mit dir streiten. An Deck gibt es so viele Dinge zu erledigen. Wir laufen morgen in den Hafen ein …« Er hob ihr Nachthemd vom Boden auf und warf es ihr zu. »Versuch zu schlafen. Es war ein langer Tag.«
    »Verschwinde jetzt nicht einfach. Lass uns darüber reden.«
    »Du willst doch gar nicht reden. Du willst mich doch nur verurteilen«, fuhr er sie an.
    »Aber nur, weil du mir nicht sagen willst, was wirklich passiert ist! Erkläre es mir, damit ich es verstehen kann. Vielleicht war alles ja auch nur ein Missverständnis oder ein Unfall?«
    Nolan wich Jewels Blick nicht aus. Sein langsames Kopfschütteln unterstrich die Endgültigkeit der Botschaft, die auch in seinen unergründlichen blauen Augen zu erkennen war. »Es war kein Unfall. Aber ich werde dir sonst nichts weiter erzählen. Du musst es nicht wissen.« Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Du kannst mich ja noch nicht einmal mehr berühren, wegen dem, was ich getan habe. Meinst du vielleicht, das würde mich dazu ermuntern, dir noch weitere Einzelheiten zu verraten?«
    Jewel blickte auf ihre Zehen. Sie konnte seinen ablehnenden Ausdruck nicht ertragen. Erst hatte sie ihren Vater verloren, und jetzt verlor sie auch noch Nolan. An seiner gebrochenen Stimme erkannte sie, dass sie zu weit gegangen war. Sie blickte auf, wollte zu ihm gehen und den Schmerz in seinen Augen wegwischen, aber das war unmöglich, jetzt, da ihr eigenes Herz von zu viel Schmerz erfüllt war. »Tut dir leid, was du getan hast? Tut es dir zumindest leid, dass du meinen Vater getötet hast?«
    Nolans Gesicht wurde zu einer Maske. »Nein.« Damit drehte er sich um und stürmte hinaus.
     
    Nolan überließ es dem Wind, sein erhitztes Gemüt zu kühlen. Sein weites Hemd blähte sich um seinen Körper. Sogar der leichte Stoff reizte ihn. Er verfluchte sich selbst, weil er Jewel zu sehr

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