Juwelen der Liebe
das peinlich gewesen. Doch nun war es ihr gleichgültig, ob er kam oder darauf verzichtete. Solange Lachlan da war ...
Da Weihnachten bevorstand, hatte Megan vorgeschlagen, dass sie die Feiertage zusammen verbrachten - von einer vorherigen Abreise wollte sie nichts hören -, und einige Tage später sollte dann die Hochzeit stattfinden. Und den Vorschlägen der Herzogin wurde meistens Folge geleistet.
Kimberly fand nichts an dieser Planung auszusetzen. Sie hatte viel mit Einkäufen zu tun und musste schwierige Briefe an ihre wenigen Freunde in Northumberland schreiben, in denen sie erklärte, warum sie nicht zurückkehrte. Dann folgte ein langer, ausführlicher Brief an die Haushälterin der Richards, in dem sie Anweisungen gab, ihre gesamte Habe einzupacken und in die Highlands zu schicken, und ebenso alle anderen Gegenstände im Haus, die sie als ihr Eigentum betrachtete.
Am wichtigsten waren die Möbel, die ihrer Mutter gehört hatten. Manche Teile waren nach so vielen Jahren zu Bestandteilen des Hauses geworden, wie das große Gemälde über dem Kamin im Salon, das antike Porzellan im Esszimmer und die Großvateruhr aus Walnu ss holz im Queen-Anne-Stil, die seit der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts in der Familie ihrer Mutter weitervererbt worden war.
Diese Dinge besaßen für ihren Vater keine Bedeutung, doch für sie waren es Kostbarkeiten, und sie würde mit Zähnen und Krallen darum kämpfen, dass sie sie mitnehmen konnte. Was aber nicht nötig war.
Als sie ihrem Vater die Liste der Gegenstände gab, die sie verlangte, nickte er nur und wandte sich wieder seiner gegenwärtigen Beschäftigung zu, ohne seine Tochter weiter zu beachten. Wie vertraut ihr dieses Verhalten war. So hatte er sie die meiste Zeit ihres Lebens behandelt.
Weihnachten kam viel zu schnell, und es wurde ein wirkliches Fest. Es waren die schönsten Feiertage, die Kimberly jemals erlebt hatte. Sie hatte für jeden der St. James 5 eine Kleinigkeit gekauft, sogar ihrem Vater schenkte sie eine Kiste seiner Lieblingszigarren. Er selbst hatte ihr noch nie ein Geschenk gemacht, zu keiner Gelegenheit. Ihre Mutter pflegte zu sagen, dass die Geschenke von beiden stammten, doch als Kimberly älter wurde und Bescheid wusste , hörte sie mit solchen Behauptungen auf.
Dass Kimberly dieses Mal wieder nichts von ihm erhielt, störte sie folglich nicht weiter. Sie hatte gar nichts anderes erwartet. Nichts konnte ihr diesen Tag verderben, dank Lachlan, der sie ungeniert aufzog und so oft unter dem Mistelzweig abfing, dass die anderen darüber ihre Scherze machten. Am meisten freute sie ihre gemeinsame Idee, sich etwas Lustiges zu schenken.
Lachlan brach in Lachen aus, als sie ihm einen Gehstock überreichte und ihn an den Tag erinnerte, als er davon gesprochen hatte. Er warnte sie. »Ich werde das Ding auf deinem Hinterteil ausprobieren, wenn du damit anfängst, die restlichen Haare auf meinem Kopf zu zählen - bevor ich dreißig bin.«
Sie betrachtete seine dichte dunkelbraune Mähne. »Wird dein Haar so früh ausfallen?« fragte sie ernst. »Nun, es gibt natürlich Perücken, und ich werde deine bestimmt jedesmal wieder befestigen, wenn sie herunterzufallen droht. Es ist eine ziemliche Schweinerei, wenn sie in die Suppe fällt... ihr e ss t doch Suppe in den Highlands?«
»Nein, aber wir servieren freche Engländerinnen zum Dinner, wenn diese nicht aufpassen.«
Es gelang ihr nicht länger, ein unbewegtes Gesicht zu machen, und sie begann zu lachen. »Ich werde nicht gut schmecken, das verspreche ich dir.«
»Aber, Darling, das ist wirklich gelogen. Ich weiß bereits, wie gut du schmeckst.«
Er bewies es, indem er sie unter den Mistelzweig zurückzog und laut auf ihre Lippen schmatzte. Anschließend gab er ihr ein halbes Dutzend schnelle Küsse, die sie zum Kichern bracht, bevor er damit fertig war. Duchy hatte von ihrem neuen Briefpapier aufgesehen. »Guter Gott, es müsste ein Gesetz gegen diesen Lärm geben. Dev, mein Junge, zeigst du ihm nicht, wie man das richtig macht?«
Der Herzog ließ sich nicht lange bitten und zog die protestierende, aber kichernde Megan ebenfalls unter den Mistelzweig, und es dauerte nicht lange, bis alle lachten, weil die beiden natürlich keinen Ton von sich gaben und auch nicht so aussahen, als ob sie so bald wieder aufhören würden.
Wenig später übertraf Lachlan Kimberlys Scherzgeschenk, indem er einen Sonnenschirm aus dem Jackett zog und ihr mit schwungvoller Geste überreichte. Kimberly erkannte den
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