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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Gesicht lief rot an, und alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass er wieder einen seiner Anfälle bekam. In dem gegenwärtigen Zustand könnte dies wirklich unangenehm werden, stellte sie sich vor.
    Sie machte bereits einen Schritt rückwärts zur Tür, als er explodierte. »Was er getan hat? Ja, was denn? Er hat mir Ellie gestohlen, das hat er gemacht! Und er hat sie umgebracht! Möge er in der Hölle verfaulen, wenn er jemals dorthin gelangt!«
    Guter Gott, das hatte sie noch nie gehört. Sie wusste nur, dass die Frau nach Cecils Meinung von einem Schotten getötet worden war, und deshalb hasste er nun alle Schotten. In den Augen aller anderen war es ein Unfall gewesen.
    »Ian war Schotte? Ihr bester Freund?«
    Er stierte sie dumpf an. »Das ist verdammt lange her, aber es stimmt. Ich war dumm genug, diesen Fehler in meiner Jugend zu begehen. Es gibt nichts, was ich mehr bereue, und ganz sicher werde ich nie wieder ein solcher Narr sein, einem Schotten zu trauen.«
    »Ich verstehe nicht ganz. Warum sollte er sie stehlen, wenn er Ihr bester Freund war?«
    »Weil er sie auch liebte, woraus er ein verdammtes Geheimnis machte. Er hat es mir erst nach ihrem Tod gesagt. Ich wollte ihn umbringen, das wäre das einzig Richtige gewesen. Ich habe mein Leben lang bereut, dass ich es nicht getan habe.«
    Kimberly hatte nie erfahren, was wirklich vorgefallen war, sondern immer nur Bemerkungen über kleine Einzelheiten gehört, die im Laufe der Jahre immer wieder gefallen waren, besonders dann, wenn ihr Vater auf ihre Mutter zornig gewesen war und ihr vorgehalten hatte, dass sie nur zweite Wahl war. Ob er ihr nun mehr erzählen würde?
    »Wie ist sie gestorben?« fragte sie vorsichtig.
    »Weil Ian MacFearson betrunken war, deshalb! Er hätte nie die Unverfrorenheit besessen, mit ihr durchzubrennen, wenn er nüchtern gewesen wäre. Er hat sie in den frühen Morgenstunden geraubt und ist mit ihr über die Grenze geflohen. Sie fiel bei dem schnellen Ritt von ihrem Pferd und war sofort tot. Bis auf den heutigen Tag glaube ich, dass sie freiwillig abgesprungen ist, weil sie es nicht ertragen hätte, von diesem Schurken entehrt zu werden. Er behauptete, es sei ein Unfall gewesen, dass ihr Pferd gestolpert sei, sich ein Bein gebrochen und sie dabei abgeworfen habe.« Cecil schnaubte. »Verdammter Lügner! Er hat nur versucht, die Schuld von sich abzuwälzen.«
    »Wenn er sie ... auch geliebt hat, wie hat er dann ihren Tod auf genommen? Er musste doch genauso verzweifelt gewesen sein wie Sie.«
    »Er hat mich verantwortlich gemacht, ohne Zweifel. Warum sonst hätte er sich rächen wollen?«
    »Sich rächen?«
    »Ja. Ich brauchte noch immer eine Frau. Und ich sah keinen Grund, warum ich länger warten sollte, denn ich war sicher, nie wieder lieben zu können. Deshalb habe ich deine Mutter genommen. Ian hat auf seine Chance gewartet, bis wir verlobt waren. Dann hat er sich darangemacht, Melissa zu verführen, damit sie sich in ihn verliebte. Ich sollte am eigenen Leib erfahren, was es bedeutete, eine Frau zu wollen, die jemand anderen liebte. Das war seine Rache dafür, dass Ellie mich liebte und nicht ihn. Es hat geklappt. Ich bezweifle nicht, dass Melissa ihn bis an ihr Lebensende geliebt hat.«
    Könnte das die Wahrheit sein? Kimberly hatte immer geahnt, dass es zwischen ihren Eltern keine Liebe gab, auch keine Nähe. Wenigstens hatte sie nie etwas davon bemerkt. Sie lebten einfach im gleichen Haus, traten gemeinsam bei gesellschaftlichen Anlässen auf, sprachen jedoch selten miteinander. Ob ihre Mutter während all dieser Jahre einen anderen Mann geliebt haben könnte? Dann lachte Cecil. Es war ein hä ss liches Lachen, mit einer Spur Selbstgefälligkeit. »Doch ich habe ihm den Spa ß verdorben, denn ich liebte sie nicht. Ich habe sie nur geheiratet, weil ich eine Frau brauchte. Mir war gleich, welche. Er ging allerdings nach Schottland zurück, bevor ich ihm mitteilen konnte, dass seine Mühe vergeblich war. Ich habe als letzter gelacht. Denn er erfuhr nicht einmal, dass er dich zurückgelassen hatte, dieser Narr.«
    Kimberly wurde sehr still. Ihr stockte der Atem. »Was meinen Sie damit, dass er mich zurückgelassen hat?«
    Cecil stutzte und schien überrascht von ihrer Frage. Dann zuckte er mit den Achseln. »Du gehst deinen eigenen Weg und bist dumm genug, diesen Highlander zu heiraten. Deshalb gibt es keinen Grund mehr, dir die Wahrheit vorzuenthalten.«
    »Welche Wahrheit?«
    »Du bist nicht mein, Mädchen. Du bist ganz er, die

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