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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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vorn war das Material zu knapp bemessen, so dass sie sich nicht damit bedecken konnte. Nun, ganz stimmte es nicht. Um die Ränder lief eine breite Spitzenbordüre, die ihren Nacken und die dünnen Träger zierte und vorn von den Seiten ihrer Brüste bis zu den Füßen reichte.
    Das Kleidungsstück war halb Mantel, halb eine Art Umhang mit angesetzten Ärmeln, und es sollte das Nachtkleid besser zur Geltung bringen, statt etwas zu verstecken. Kimberly war entsetzt, dass von ihr erwartet wurde, in diesem Aufzug mit Lachlan zu Abend zu essen. Sie schüttelte den Kopf und schreckte vor diesem Gedanken zurück, als eine Zofe sich meldete. »Ich hoffe, es gefällt Ihnen, Lady Kimberly. Ihre Gnaden, die Herzogin, wird sehr enttäuscht sein, wenn Sie es nicht tragen.« Kimberly hätte das Mädchen ermorden können. Natürlich, nun musste sie das Ensemble tragen, ob sie wollte oder nicht. Sie konnte nicht einmal behaupten, es sei zu kalt dazu, denn durch das prasselnde Feuer wurde der Raum angenehm beheizt.
    Jean hatte den gesegneten Einfall, dass sie ihr Halsband mit der Kameebrosche dazu tragen könnte. Ihr war alles recht, wenn nur mehr Haut bedeckt wurde. Aber es reichte nicht. Ihre Brüste ragten noch immer aus dem tiefen Ausschnitt hervor, und sie fühlte sich nackter, als wenn sie überhaupt nichts getragen hätte. Sie war fest entschlossen, etwas anderes zum Anziehen herauszusuchen, sobald Megans Zofen sie alleinließen - wäre nicht Lachlan vorher hereingekommen.
    Die Brosche verfehlte ihren Zweck als zusätzliche Bedeckung. Im Gegenteil, Lachlans Blick wurde sofort auf den tiefen Ausschnitt gelenkt, und sie ging vor Verlegenheit beinahe in Flammen auf, weil er ebenfalls erschrocken wirkte, oder zumindest so überrascht, dass er seine Bemerkung über den verlockenden Essensduft unvermittelt abbrach. Er sah auch nicht diskret zur Seite. Er starrte unentwegt auf ihre Brüste, bis eine der Zofen sich räusperte. In dem Augenblick wurde auch er rot.
    Doch sein Charme gewann die Oberhand, und er bemühte sich, die Situation zu entkrampfen, indem er über die Reise sprach, mit ihr die Route für den nächsten Tag diskutierte, eine Bemerkung über das Landhaus und die Großzügigkeit des Herzogs machte, die ihn nicht länger verblüffte. Er gestand sogar, dass Devlin ihn mit einer Entschuldigung in Erstaunen versetzt hatte, weil er Lachlans Geschichte von der gestohlenen Erbschaft nicht sofort geglaubt hatte.
    Bevor Kimberly bemerkte, dass sie bei dieser Ablenkung ihr enthüllendes Dekolleté vollkommen vergessen hatte, waren sie mit dem Dinner schon zur Hälfte fertig, und die Zofen hatten sich diskret zurückgezogen. Das war der Moment, als die Zweifel sie wieder befielen.
    War es vermessen, wenn sie erwartete, dass sie eine Hochzeitsnacht miteinander verbringen würden? Eine gemeinsame Mahlzeit im Schlafzimmer bedeutete noch längst nicht, dass sie auch das Bett miteinander teilten. Lachlan hatte mit der Heirat seine Pflicht getan. Wenn er nun keine Absichten hegte, wirklich den Ehemann zu spielen? Am Ende erwartete er, mit ihr eine Ehe zu führen, die der bedrückenden Verbindung zwischen ihren Eltern glich? In diesem Fall würde sie hart arbeiten müssen, um die Illusion des vollkommenen Glücks aufrechtzuerhalten.
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Lachlan plötzlich aufstand, seine Serviette beiseite warf, um den Tisch herumtrat und ihre Hand nahm.
    »Was ...« Mehr brachte sie nicht heraus, denn er hatte sie schon zum Bett gezogen. Dort blieb er stehen, hob die Hände an ihre Wangen und gab ihr einen sengenden Kuss , der ihre Knie weich werden ließ, so dass sie gegen ihn sank.
    Er stöhnte gegen ihre Lippen. »Ich verstehe nicht, wie es mir gelungen ist, mich so lange zurückzuhalten. Ich wollte diese verdammten Zofen schon aus dem Zimmer werfen. Am liebsten wäre ich über den Tisch zu dir gekrochen und hätte dich mit Haut und Haaren verspeist, und nicht das Essen. Wenn du jemals wieder ein Nachtgewand wie dieses trägst, übernehme ich keine Verantwortung mehr für meine Taten. Weißt du das denn nicht, Kimber? Du brauchst mich nicht zu reizen, wenn ich dich bereits die ganze Zeit will.«
    Er klang ärgerlich, doch seine Hände waren äußerst zärtlich, als er sich liebkosend den Weg ihren Nacken herunter suchte, ihr Négligé fa ss te und es von den Schultern und Armen streifte. In seinen Augen stand feurige Glut, als er seinen Blick auf das freizügige Gewand ohne die Spitzenumhüllung

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