Juwelen der Liebe
auch so, nicht wahr?« entgegnete er mit nicht unbeträchtlichem Stolz.
»Und dein Kregora ist wunderschön.«
»Ja, das ist es.«
»Aber gibt es auch Kamine dort? Und warme Betten? Heiße Wärmsteine?«
Das letzte Stück der Reise war extrem kalt gewesen, je weiter sie nach Norden kamen. Daher war es verständlich, dass sie an diese Dinge dachte - auch wenn sie ihn damit neckte.
Lachlan lachte. »Mach dir keine Sorgen, Kimber, ich halte dich warm und geborgen und verscheuche die Ratten.«
»Das ist gut zu ... Ratten?«
»Na ja, vielleicht auch nur ein paar niedliche Mäuse.«
Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und fürchtete, dass er sie dieses Mal nicht aufzog. Es war bekannt, dass Schlösser derartige Kreaturen beherbergten.
Aber sie kamen auch in jedem anderen Haus vor, das nicht genügend sauber gehalten wurde.
»Nun, wenn bei euch die Mäuse herumrennen, verspreche ich dir, dass sie sich bald nach einem neuen Zuhause umsehen müssen«, sagte sie mit einem entschlossenen Glimmen in den Augen.
Lachlan lächelte bei dem Gedanken. Winnifred war eine ausgezeichnete Hausfrau gewesen, das musste er ihr lassen. Sie hatte auf Kregora den Haushalt so reibungslos geführt, dass sie kaum dabei in Erscheinung getreten war. Nessa, die nach ihr die Aufgabe übernommen hatte, hielt sich lieber draußen bei den Zwingern auf, wo sie mit ihren Lieblingshunden spielte, oder sie ging Moorhühner jagen. Unter ihrer Leitung war das Schloss verkommen, obwohl sie zuviel Stolz besaß, um dies jemals zuzugeben. Der Gedanke an seine jungenhafte Cousine brachte Lachlan dazu, Kimberly zu fragen: »Habe ich dir schon von Nessa erzählt?«
»Deiner Cousine, die sich einbildet, dich zu lieben, und die glaubt, du hättest sie an meiner Stelle heiraten sollen?« entgegnete sie. »Meinst du diese Nessa?«
Lachlan wurde zornrot. »Welcher dieser plattfüßigen Teufel hat dir davon erzählt?«
Sie lächelte ihn an. »Nun, es waren beide, nur unabhängig voneinander. Sie wusste n nicht, dass sie die gleiche Idee hatten. Ich fand es ziemlich spaßig, als Gilleonan mir genau dasselbe erzählte wie vorher Ranald.«
»Ich hätte es dir auch gesagt«, versicherte er mit einem tiefen Brummen.
»Ja, wie ich höre. Aber die beiden dachten, sie würden dir einen Gefallen tun. Deshalb hast du keinen Grund, auf sie zornig zu sein. Sie wollten mir versichern, dass du nur brüderliche Gefühle für das Mädchen hegst. Sie schienen sich Sorgen zu machen, dass ich eifersüchtig werden könnte, wenn ich die Sache falsch verstünde. Was natürlich Unsinn ist.«
Lachlan grinste und erinnerte sich an den Tag am Eislaufteich, als ihre nicht vorhandene eifersüchtige Natur zum Vorschein kam - genau wie seine. »Nun, ich hoffe, Nessa überwindet ihren Starrsinn und kommt zur Vernunft, wenn sie dich erst kennengelernt hat«, sagte er ernst. »Es gibt keinen Grund, warum ihr zwei nicht Freundinnen werden könnt.«
Zwei Frauen, die denselben Mann liebten? Das war nicht sehr wahrscheinlich ...
Kimberly wurde sehr still. Sie schloss die Augen. Nein, diesen Gedanken wollte sie nicht haben. Es war besser, wenn sie sich nicht zu sehr auf ihn einließ. Spaß mit ihm zu haben, ihm eine gute Frau zu sein, ja, das konnte sie akzeptieren. Aber ihr Herz behielt sie für sich. Wenn sie ihn liebte, wollte sie auch wiedergeliebt werden, und zwar auf ewig, doch das würde sie nicht bekommen.
Es war zu schade, dass ihre Stimmung ausgerechnet in dem Moment verdorben war, als sie auf Schloss Kregora eintrafen und über die Zugbrücke rollten. Aber sie würde daran arbeiten, die Angelegenheit aus einer angemessenen Perspektive zu betrachten, so dass sie hier in friedlicher Übereinkunft mit ihrem Ehemann leben konnte - und dann würde sie wieder so tun, als sei alles, wie sie es sich wünschte.
Die Rückkehr des Lords wurde seit Tagen erwartet, und an diesem Morgen war eine Botschaft mit ihrer ungefähren Ankunftszeit vorausgeschickt worden. Der innere Schloss hof war folglich mit MacGregors überfüllt, die meilenweit aus der Umgebung angereist waren, um Lachlan bei seiner Heimkehr willkommen zu heißen - und um einen Blick auf seine englische Braut zu werfen. Sie waren ein verwegener Haufen. Viele Männer trugen trotz des frostigen Wetters ihren Kilt, und das Blau, Grün und Schwarz des MacGregor-Tartans leuchtete vielfältig an Männern, Frauen und Kindern.
Bei dieser warmherzigen Begrüßung und all den guten Wünschen dauerte es eine Weile, bis sie den Weg
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