Juwelen der Liebe
nachzudenken, denn das war in der Tat das Ergebnis der Eheschließung. Doch sie blieb störrisch. »Nun, das werden wir dann sehen.«
Lachlan lachte neben Kimberly. »Ja, ich habe sie in fähige Hände gegeben.«
Kimberly warf ihm einen Seitenblick zu. »Es klingt, als wäre sie nicht dieser Meinung.«
Lachlan grinste sie an. »Nein, sie würde schwören, dass sie ihm das Herz aus der Brust schneiden würde, wenn sie ihm wirklich übelwollte. Ich gebe ihr einen Monat, dann wird sie mir danken.«
»Oder schwören, dass sie dir das Herz aus der Brust schneidet.«
Er lachte und gab ihr vor der ganzen Gesellschaft einen geräuschvollen Kuss . Die Hochrufe ertönten von neuem. Und obwohl ihr die öffentliche Zurschaustellung peinlich war, tat der Jubel ihrem Herzen gut. Der Rest der MacGregors akzeptierte sie zumindest. Und Nessa ... nun, sie war jetzt eine Kern.
Der Tag war ereignisreich und gefühlsbeladen gewesen. Daher zog Kimberly sich früh zurück. Lachlan entschuldigte sich bei den Gästen, um sie begleiten zu können, doch er versuchte nicht, mit ihr zu schlafen, wie sie es erwartet hatte. Er hielt sie nur in seinen Armen und flüsterte tröstende Unsinnsworte, als sie wieder zu weinen begann. Die meisten dieser Tränen flössen nicht wegen der Sachen ihrer Mutter. Sie galten ihr selbst, weil sie wusste , dass es ihr nie wieder gleichgültig sein würde, ob Lachlan sie liebte oder nicht. Sie wusste , dass sie ihr Herz an ihn verloren hatte. Es gehörte ihm und niemandem sonst.
50
Es war ungefähr eine Woche später, als plötzlich Reiter auftauchten, dreißig oder vierzig - sie waren schlecht zu zählen, da sie alle gleich aussahen mit ihren rot-grün gemusterten, schräg über die schweren Mäntel gegürteten Wehrgehängen. Die Männer überquerten unter energischem Hufgetrappel die Zugbrücke, als gehörte das Schloss ihnen. Im Innenhof reihten sie sich vor dem großen Turm auf und verlangten lautstark, dass MacGregor herauskommen solle.
Lachlan beobachtete die Ankunft vom Salon aus und empfand eine Mischung aus Unbehagen und Verärgerung. Er vermutete, dass er diesen Auftritt Nessa verdankte. In einem Anfall von Groll sandte sie offenbar eine Drohbotschaft, die ihr später vielleicht leid tun würde, doch dann wäre es geschehen. Die Männer standen da, und es gab nichts weiter zu tun, als hinauszugehen und sich ihnen zu stellen, wenn nötig mit aller Entschlossenheit.
Als er die Flügeltüren aufstieß, bemerkte er, dass Kimberly gerade zu ihnen trat. Sie war auf dem Weg von den Ställen zur Halle gewesen, als die Reiter eintrafen, und konnte sich nur knapp an ihnen vorbeiretten. Da sie nicht wusste , wer sie waren, hoffte sie, dass Lachlan sich um die Männer kümmerte.
Er fa ss te sie um die Taille und schob sie in die Halle. »Bleib im Haus«, ermahnte er sie, während er die Türen hinter ihr schloss .
Natürlich war es kein Wunder, dass sie den Gehorsam verweigerte. Sie ließ sich nichts befehlen, dazu noch ohne jede Erklärung. Außerdem war sie neugierig. Als sie die Türen wieder öffnete, hörte sie seine Stimme. »Ich bin Lachlan MacGregor. Was wollt ihr?« rief er laut.
Ein dunkelhaariger junger Mann in der Mitte der aufgereiht stehenden Reiter war offenbar ihr gewählter Sprecher. »Man hat uns gesagt, Sie hätten unsere Schwester hier. Wir sind gekommen, um einen Blick auf sie zu werfen.«
»Ihr seid alle ihre Brüder?« fragte Lachlan ungläubig. »Nein«, sagte der Sprecher und hob den Arm.
Bei diesem Zeichen schob sich ein Pferd in der Reihe vor, dann ein weiteres und noch eines. Am Ende stand beinahe die Hälfte der Männer vorn, was immer noch genug waren.
Kimberly flüsterte hinter Lachlans Rücken: »Wovon reden sie?«
»Von dir, Darling«, sagte Lachlan seufzend. »Es sind MacFearsons, der ganze Haufen.« Dann wandte er sich wieder an den Sprecher. »Ihr könnt sie sehen, aber glaubt nur nicht, dass ihr sie mitnehmen dürft. Sie gehört nach Kregora und zu mir.«
Der junge Mann nickte knapp und stieg vom Pferd. Kimberly war mittlerweile hinter Lachlan hervorgetreten und starrte mit großen Augen auf die Männer. Diejenigen, die nach vorn gekommen waren und nun ebenfalls vom Pferd stiegen, waren alle jung, die Hälfte ungefähr in ihrem Alter, der Rest um einiges jünger, wobei der Kleinste um die sieben Jahre zählen musste .
Ihre Brüder? Sie blickte die Reihe entlang und konnte vor Ergriffenheit nicht sprechen. Es waren sechzehn, sechzehn Gesichter, die eine
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