Juwelen der Liebe
Schottland?«
»Ja, genau. Ich muss gestehen, dass ich ihn angehalten habe ... äh, um ihn um ein paar Münzen zu erleichtern. Doch statt dessen habe ich ihm seine Verlobte abgenommen.«
Margarets bla ss türkisfarbene Augen weiteten sich, bevor die kleinen Fältchen in den Augenwinkeln sich kräuselten und sie zu kichern begann. »Großer Gott, du warst das? Meine Schwester und ich haben von Megan etwas über diese Geschichte gehört... Devlin hätte niemals davon erzählt, obwohl seine Rettungsaktion ziemlich heldenhaft war. Aber Duchy und ich haben herzlich darüber gelacht, das muss ich schon sagen.«
Er war erleichtert, dass sie die Sache amüsant gefunden hatte. Was er keineswegs fand, so wenig wie Devlin, das wusste er.
»Die Sache ist die«, erklärte er weiter. »Megan meint offenbar, dass er mich nicht hierbleiben lä ss t.«
»Ach Unsinn. Natürlich wird er das«, raunzte sie. »Spätestens wenn er über deine Lage Bescheid weiß, und dafür werde ich sorgen. Sei ganz ruhig, mein lieber Junge, wir werden dich in kürzester Zeit verheiratet haben.«
Lachlan lächelte zustimmend, obwohl er bei dem Gedanken rot wurde, dass Devlin von seiner Notlage erfahren sollte. Welch ein verdammtes Pech, dass die schöne Megan einen Verwandten seiner Tante geheiratet hatte. Andererseits hätte er sie sonst kaum wiedergefunden.
Diese Tatsache änderte seine Pläne etwas, um nicht zu sagen, vollständig. Er würde nicht nach einer Ehefrau Ausschau halten, wenigstens so lange nicht, bis er alles versucht hatte, um Megan dem Herzog auszuspannen. Wenn ihm das gelang, konnte er immer noch über andere Wege nachdenken, wie er die Vermögenslage seiner Familie in Ordnung brachte. Obwohl ihm, verflixt noch mal, auch jetzt keine andere Möglichkeit einfiel.
Megan ... er hatte sie wirklich gefunden, und sie war so wunderschön, wie er sie in Erinnerung hatte, sogar noch schöner, wenn das überhaupt möglich war. Und genauso lebendig, dachte er erfreut. Es war schon seltsam, beinahe eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet seine Suche nach einer Ehefrau ihn zu ihr zurückführte. Ja, sie war für ihn bestimmt, nicht für den Engländer. Er musste sie nur davon überzeugen, und das würde er tun.
»Meiner Schwester und ich sind eine ganze Reihe von Namen möglicher Erbinnen eingefallen, die du dir ansehen solltest, mein Junge«, fuhr Margaret fort, ohne etwas von geänderten Plänen zu ahnen. »In der Tat, wir haben das Glück, dass eine von ihnen gerade jetzt für einen längeren Aufenthalt eintreffen soll. Die Tochter eines reichen Earls. Mit ihr könntest du keine bessere Wahl treffen. Es geht das Gerücht, dass ihre Mitgift immens sein soll und sich mehrere erstklassige Besitzungen darunter befinden.« Lachlan nickte, weil er selbstverständlich nicht sagen konnte, dass er nicht länger an Erbinnen interessiert war. Er würde sofort von Sherring Cross verbannt werden. Außerdem benötigte er für den Aufenthalt noch immer die Hilfe seiner Tante, denn er konnte sich kaum persönlich an Megans Ehemann wenden, damit dieser ihn bleiben ließ, so dass er seine Frau verführen konnte.
»Klingt ideal, Tante Margaret«, begnügte er sich also zu antworten. »Du muss t mich ihr vorstellen, wenn sie eingetroffen ist ... das heißt, falls ich dann nicht schon wieder auf dem Weg zurück in die Highlands bin. Was mir im Augenblick wahrscheinlicher vorkommt«, schlo ss er mit einem Seufzer.
Sie beugte sich herüber und tätschelte seine Hand. »Darüber mach dir jetzt keine Sorgen. Unser Dev ist kein solcher Flegel, dass er dir wegen dieses kleinen Mi ss verständnisses, das schon so lange her ist, einen Fußtritt gibt. Ich werde jetzt zu ihm gehen und mit ihm sprechen, damit du beruhigt sein kannst. Fühle dich also ganz wie zu Hause, Lachlan, mein Junge. Du wirst bleiben.«
6
»Er bleibt nicht. Und das ist mein letztes Wort.«
Devlin hatte dies nicht zum ersten Mal in den letzten Stunden gesagt, doch niemand schien ihn zu beachten, zumindest nicht, was dieses Thema betraf.
Megan hatte ihn unverzüglich darüber informiert, wer der schottische Verwandte seiner Tante war, und ihn in dem Gefühl zurückgelassen, wahrhaft gestraft zu sein. Dann erschien Margaret in seinem Studierzimmer und erzählte eine lächerlich rührselige Geschichte, dass der Highlander förmlich seines Erbes beraubt worden war und sich deshalb gezwungen sah, seine Sippschaft zu ernähren, indem er sich auf das Rauben verlegte.
Eine Stiefmutter,
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