Juwelen der Liebe
Akzent, nicht wahr? Kaum zu verstehen.«
»Ja, das stimmt.«
Er log schon wieder, indem er ihr zustimmte, wenn sie selbst die Unwahrheit sagte. Lachlan sprach mit sehr leichtem Akzent. Sie wurde so zornig, dass sie für einen Moment von dem Mann wegsehen musste , um ihren Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bekommen.
Von dieser Information konnte sie wenigstens Gebrauch machen. Will Ables kannte Lachlans Stimme nicht. Wahrscheinlich hatte er sie noch nie gehört. Wenn drei Schotten miteinander sprachen, Lachlan eingeschlossen, hätte er verdammt große Schwierigkeiten, den richtigen zu bestimmen.
Der Herzog musste davon erfahren ... nein, nicht Devlin. Er mochte Lachlan nicht und hatte ihn von Anfang an nicht im Schloss haben wollen. Er war damit zufrieden, in ihm den Schuldigen gefunden zu haben, und nahm den Diebstahl ohne Zweifel als willkommene Gelegenheit wahr, den Highlander mit gutem Gewissen vor die Tür zu setzen. Da der echte Dieb nicht greifbar war, würde er jeden Hinweis vom Tisch wischen, der auf Lachlans Unschuld deutete.
Nein, sie würde Megan von ihren Entdeckungen berichten. Die Herzogin mochte wegen Lachlan entnervt und verärgert sein, doch Kimberly glaubte nicht, dass sie ihn persönlich ablehnte. Sie würde fair sein. Vielleicht gelang es ja ihnen beiden, eine kleine Demonstration zu arrangieren, in der Will Ables gezwungen wurde, seine Behauptung zu beweisen.
»Nun, dann bin ich froh, dass Sie sich gesund und munter genug fühlen, um Ihre Arbeit wiederaufzunehmen«, sagte sie zu dem Mann und wandte sich zum Gehen. »Natürlich haben Sie nun weniger zu tun, doch das wird sich hoffentlich bald wieder ändern. Ich bin sicher, dass der Herzog nicht ruht, bis die Pferde an den Ort zurückgekehrt sind, wohin sie gehören, und der dreiste Dieb bald hinter Gittern sitzt.«
»Wollen Sie damit sagen, dass der Schotte noch hier ist? Er ist noch nicht eingesperrt worden?«
Sie merkte, dass er über den weiteren Gang der Dinge nicht informiert war. Natürlich, es bestand kein Grund, einen Bediensteten über die Entscheidungen der Herren in Kenntnis zu setzen. Daher wusste er wahrscheinlich auch nicht, dass Lachlan verprügelt worden war und sein Zimmer hütete, solange er sich davon erholte.
Der Bursche wirkte beunruhigt, doch nicht, weil sein schlechtes Gewissen sich regte. Lachlan war ein großer und starker Mann. Jeder, der ihn zu Recht oder Unrecht eines Verbrechens beschuldigte, würde sich nicht eher sicher fühlen, bis er verhaftet war und keine Rache mehr nehmen oder abrechnen konnte.
Sie fragte sich nun, ob der Stallbursche womöglich verschwinden würde, wenn er befürchtete, dass Lachlan nach ihm suchen könnte. Das allein würde ihn erheblich belasten ... oder auch nicht, da seine Angst vor der Vergeltung des Highlanders als ausreichendes Fluchtmotiv anerkannt würde.
Nein, auch das führte nicht weiter. »Er behauptet, unschuldig zu sein«, erklärte sie also. »Und da der Herzog ein Mann der Fairne ss ist, hat er ihm Zeit gewährt, dies zu beweisen. Doch der Schotte kann nicht viel tun, in seinem verletzten Zustand.«
»Verletzt?«
»Ja, er hat sich eine kräftige Tracht Prügel zugezogen. Die er natürlich verdient hat.«
Der Mann entspannte sich sichtlich, als er das hörte. Kimberly hoffte, dass sie richtig handelte, indem sie ihn beruhigte, damit er nicht das Weite suchte. Der Bursche schien die einzige Spur zu sein, über die Lachlans Unschuld bewiesen werden konnte. Und sie brauchten ihn.
Kimberly lächelte ihm freundlich zu, verabschiedete sich und wollte eilig zum Haus zurückkehren. In dem Moment, als sie sich zum Gehen wandte, kam Howard Canston um die Ecke und blieb abrupt stehen.
»Lady Kimberly!« rief er aus. »Was machen Sie ... äh, ich habe Sie gesucht. Mir wurde gesagt, Sie wären in diese Richtung gegangen. Ich dachte, Sie hätten vielleicht Lust zu reiten, nachdem die Sonne heute endlich einmal hervorgekommen ist.«
Sie hatte keine Lust, sondern wollte mit der Herzogin über das sprechen, was sie soeben erfahren hatte. Andererseits war es auch ihre Absicht gewesen, die unmittelbare Umgebung von Sherring Cross zu erforschen, in der unwahrscheinlichen Hoffnung, die verschwundenen Pferde zu finden.
Der Herzog hatte ohne Zweifel seine eigenen Leute ausgesandt, um nach den Tieren zu suchen, doch es gab eine Menge Gelände abzusuchen, einschließlich der Wälder und ungenutzten Wiesen. Gern wäre sie diejenige, die die Tiere fand, um dadurch ihr Schweigen
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