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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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tief und schwarz wie die Tinte eines Kraken werden. Sie verringerten ihre Geschwindigkeit, als sie nahe genug waren, um einmal um die Insel zu kreisen. Nahe ihres Zentrums erhob sich ein kleiner Vulkan, dessen Krater von glühenden Rissen und orangerot leuchtenden Seen durchzogen wurde.
    »Eigenartig. Ein Vulkan sollte auf solch einer Insel nicht existieren«, sagte Kukulkan.
    »Eigentlich sollte es die ganze Insel nicht geben, so verrückt, wie sie ist.«
    »Womöglich ist der Vulkan eine Art Kraftquelle und nicht das, was sich dem Auge so offensichtlich anbietet. Was auch immer die Insel antreibt, es entzieht sich meinen Möglichkeiten, es zu erkennen.«
    »Wir wollen dieses Geheimnis unangetastet lassen. Such das Schiff, damit wir es in Besitz nehmen können.«
    Thanasis sandte eine Bestätigung in Gedanken und spürte die Anspannung des Feuers wie ein knisterndes Lodern, das in einer Esse erwachte, die der Schmied anheizte. Die Energie dieser Elementarkraft war immer noch unfassbar für ihn, auch wenn er sie seit Jahrhunderten kannte und nutzte.
    »Könnt Ihr ein Sternenschiff sehen?«
    »Ich bin außerstande dazu. Etwas auf der Insel hält mich davon ab.«
    »Dann müssen wir tiefer gehen.«
    Als sie näher an die Insel herankamen, erkannte Thanasis, dass an ihrem rückwärtigen Ende ein Einschnitt wie ein Kanal zu einer Art von natürlichem Hafen führte. Das Wasser in diesem Hafen war ruhig und Thanasis sah, dass es eine Schiffsschleuse gab, groß genug, um auch ein Segelschiff hindurchzulassen. Tatsächlich lagen sogar zwei Schiffe an den Piers.
    »Wäre es nicht logisch, wenn das Sternenschiff in der Nähe des Hafens läge?«
    »Ich stimme dieser Einschätzung zu«, sagte Kukulkan und ohne ein weiteres Wort ließen sie sich zum Hafen hinabfallen.
    Beim Näherkommen erkannte Thanasis, dass es nur ein einziges Gebäude gab, ein gut erhaltenes, aber offensichtlich sehr altes Bauwerk aus Stein, das sich an den Felsen der Steilwand schmiegte, die sich kurz hinter den Hafenmauern erhob. Der Baustil erinnerte ihn an einige der älteren Gemäuer Uskataans, das an der Südküste Iidrashs lag und berüchtigt für seine Universität war. Diese bemühte sich entgegen der üblichen Orientierung auf Kabal auch um Maschinenbau, denn Kabals angewandte Technik war seit langer Zeit im Spannungsfeld von Vergessen und Wiederentdecken gefangen. Es wunderte Thanasis jedoch, eine Verbindung der Treibenden Inseln mit der Universität zu erkennen, auch wenn es nur eine solch oberflächliche war, wie die Architektur.
    Sie landeten unbehelligt und sahen niemanden im gesamten Gebiet des überschaubaren Bereichs der Kaimauern. Zwei Segelschiffe, kleine Karavellen mit jeweils höchstens zwanzig Mann Besatzung, waren sicher vertäut und schienen gepflegt im Zustand. Von den Mannschaften war jedoch nirgends eine Spur.
    »Hier entlang«, sagte Kukulkan, der so hoch aufragte, dass sein Haupt auf einer Höhe mit den Spitzen der Masten lag.
    Er überblickte das Gebiet spielend und Thanasis folgte ihm, die Umgebung wachsam im Auge behaltend. Er wusste zwar, dass es nicht viele Mächte auf Kabal gab, die Kukulkan und ihm leichtfertig gegenübertreten würden, doch er würde sich keine Arroganz erlauben und achtsam bleiben.
    Seine Augen durchdrangen das Zwielicht und die Schatten, die hier im Kessel des Hafenbeckens vorherrschten, der tief im Gestein der Insel lag. Keine Fackel und keine Öllampe waren entzündet worden. Die Fenster im Gebäude waren dunkel und wurden zusätzlich von schweren Gittern gesichert. Scheiben aus buntem Glas verhinderten jeden Einblick. Alles wirkte verlassen und wie ausgestorben, doch Anzeichen kürzlicher Aktivität waren unverkennbar: ein Korb voller frischer Früchte neben einer Eingangstür, ein Karren mit vor Kurzem geschlachteten Tieren darauf, eine tropfende Öllampe, noch warm.
    Sie umrundeten das Gebäude und folgten einem befestigten Weg, der sie unter Bäumen und entlang einer einfachen Mauer im Zickzack die Steilwand hinauf gelangen ließ. Kukulkan stieß gegen die Äste der Bäume und riss immer wieder Laub und Geäst herunter, das auf Thanasis niederfiel.
    »Lass mich vorangehen, ja?«, sagte er und eilte an dem Riesen vorbei, einen belaubten Zweig von seinen Hörnern streifend.
    Er stieg weiter den Weg hoch, warf gelegentlich einen Blick zum dunklen Hafen zurück und horchte aufmerksam. Kein Laut war zu hören, auch wenn die schweren Schritte des Gottes der Sidaji manch ein Geräusch übertönen

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