Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
verändern«, sagte Tasacet und schenkte ihr ein Glas Wein aus einer verstaubten Flasche ein, die das Siegel der Familie Senaa trug.
Kassandra nahm einen tiefen Schluck aus dem feinen Glas und genoss den guten Jahrgang des Klosterweins Flammengrube. So, wie die Flasche aussah, musste sie sehr alt sein und aus dem Keller des Klosters stammen.
»Ein guter Jahrgang.«
»Glaub mir, die neuen Jahrgänge willst du nicht mehr trinken ... mach besser einen Bogen darum.«
Kassandra blinzelte angesichts dieser Nachricht, die mehr als nur einen Hinweis auf ein Problem mit dem Geschmack des Weins enthielt, ging jedoch nicht darauf ein.
Tasacet rückte ihr einen Stuhl zurecht und holte eine Schüssel Wasser und ein Tuch.
»Setz dich, erhol dich«, sagte sie und Kassandra tat es.
Als sie der fröhlichen Kitaunerin Schüssel und Tuch abnehmen wollte, hielt diese die Hand hoch.
»Überlass das mir. Deine Beine müssen nach dem Ritt schmerzen, ich werde dir diese Stiefel ausziehen und deine Füße waschen.«
Kassandra schluckte angesichts dieser unerwarteten Intimität, aber bevor sie protestieren konnte, hatte die kleine gelbe Frau ihr bereits einen der Stiefel heruntergezogen und ein Tuch mit kaltem Wasser bedeckte ihre geschundenen Füße. Erleichtert seufzend lehnte sie sich zurück und erzählte alles, was sich in den letzten Wochen zugetragen hatte, ließ nur den Teil aus, der das verwandelte Mädchen im Tempel von Usheuseric betraf. Tasacet kümmerte sich dabei schweigend um Kassandras Füße und Beine, holte nur kurz eine Schüssel mit frischem Wasser und mehr Tücher und wandte sich ihren Armen zu. Der Wein und die Entspannung machten sie redselig, bis sie erkannte, wie geschickt die oberste Agentin Schwelbrands vorging.
Kassandra lächelte. »Du hast mich ganz unnötig mit deiner Aufmerksamkeit umgarnt. Ich hätte auch so über die Dinge gesprochen, die ich dir mitgeteilt habe.«
Tasacet tauchte ein frisches Tuch in das Wasser und wusch Kassandra Gesicht mit sanften Berührungen. »Du hast deine Kräfte als Seherin verloren. Angst und Sorge blenden dich und ich wollte nicht, dass du angespannt bist, wenn du mir Bericht erstattest.«
Kassandra drückte die Hand der Kitaunerin beiseite, plötzlich zornig. »Weder bin ich den weiten Weg gekommen, um dir Bericht zu erstatten , wie einer deiner Agenten, noch werde ich ohne Informationen von hier fortgehen.«
Tasacet lächelte und küsste Kassandras Hand. »Du könntest mehr als nur Informationen erhalten.«
Kassandra schluckte, als sie die Anspielung wahrnahm, zögerte, zog aber erst einige Augenblicke später ihre Hand zurück. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie den Verlockungen einer schönen Frau erläge.
»Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich bin nicht deswegen hier.«
»Thanasis hätte nichts dagegen.«
Weiß sie denn alles über uns?
»Hör auf damit! Du hast erhalten, was du wolltest, es besteht kein Grund, mich zu bezirzen.«
Tasacet wirkte gekränkt. »Ich tue vieles für Schwelbrand , aber nicht alles .«
Kassandra murmelte nur eine halbherzige Entschuldigung, wusste sie doch, dass Tasacet sie anlog. Aber die Kitaunerin zog sich zurück und schien ehrlich beleidigt.
Sie war schon immer eine hervorragende Schauspielerin und tut nichts ohne Planung. Es besteht die Möglichkeit, dass sie meine Reaktion vorausgeahnt hat, und mich nur mit einem Gefühl der Schuld beladen möchte. Das könnte bedeuten, dass sie etwas von mir will. Ich sollte aufpassen.
»Ich nehme an, die Tempelvorsteherin hat dir die Leiche des ... Mädchens gezeigt.«
Kassandra nickte. »Was weißt du darüber?«
Tasacet lächelte wieder, jedoch eine Spur weniger freundlich, Kassandra daran erinnernd, dass sie nicht glücklich über die Zurückweisung war.
Sie ist wirklich geschickt. Was hätte sie gemacht, wenn ich zugestimmt hätte?
Sie fühlte sich plötzlich unwohl, als Tasacet ihr in die Augen sah und ihre Gedanken zu lesen schien. Sie überlegte einen Moment, dann beantwortete sie Kassandras Frage.
»Ich erfahre mehr und mehr, seit ich in den alten Schriftrollen des hiesigen Archivs nach einem Hinweis auf die ersten Verwandlungen suche. Es scheint, dass Sarinaca selbst dafür verantwortlich gewesen ist, dass sich die Kräfte des Feuers auf diese Weise auswirken. Es entsprach offenbar ihrem Wunsch, den Frauen mehr Macht zu geben, als den Männern. Eine Entscheidung, die der Arroganz einer Göttin würdig ist. Die Frage, die sich angesichts der zahlreichen
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