Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
ansehen. Lang lebe Julana von Trauk, Königin des Frostturms! Lang lebe die Gottkaiserin Jenara!«
Die anderen Männer fielen ebenfalls auf die Knie und wiederholten den Treueschwur.
Julana warf Mehmood einen Blick zu und er tat es ihnen gleich, um nicht aufzufallen. Danach rief sie ihn zu sich.
»Ich werde Heiler kommen lassen, die sich um Faunus und Cendrine kümmern. Doch ich weiß nicht, wie du deinen Auftrag erfüllen kannst. Ich weiß nicht, ob wir über andere Reisemöglichkeiten als Pferde und Boote verfügen.«
Mehmood nickte. »Wir müssen hoffen, dass uns jemand abholt. Besser, du bereitest deine ... Gefolgschaft darauf vor, dass Mikar oder jemand anderes vom Orden hier auftaucht. Das wird ihnen sicher nicht gefallen.«
»Überlass das mir«, sagte sie und schwenkte das Zepter.
Er nickte. »Ich kümmere mich um Cendrine und Faunus. Schau über die Schulter! Treueschwüre sind nicht mehr, was sie einmal waren.«
Sie entließ ihn mit einem Nicken und er rannte die Treppe hinauf, während sie nach Heilern schickte und den Männern befahl, die Leichen wegzuräumen.
Mehmood kehrte zu Faunus zurück, der sich zum Bett geschleppt hatte und an Cendrines Seite saß, sich nur mit Mühe aufrechthaltend.
»Sie stirbt«, murmelte er, selbst blutarm und kraftlos aussehend.
Er eilte zu Cendrine und sah mit Schrecken, wie sie immer blasser wurde. Doch etwas an ihr wirkte überaus eigenartig. Als ob sie nicht schwächer wurde, sondern kräftiger.
»Sie sieht seltsam aus ... aber nicht krank oder schwach. Ich glaube, du irrst dich.«
Faunus kippte zur Seite und Mehmood legte ihn neben Cendrine auf das Bett. Er wirkte verschwitzt und fiebrig, seine Haut war kalt und er wurde zunehmend blasser.
»Was geht hier vor sich?«, fragte er sich laut und sah erschrocken auf, als ein Lichtschein ins Turmgemach fiel. Etwas blitzte außerhalb des großen Fensters auf, heller als Irian oder Obol, aber auf irritierende Weise einem Vollmond ähnelnd. Mehmood eilte zum großen Fenster, als die leuchtende Scheibe immer größer wurde und sich dem Turm näherte. Dann erkannte er, dass es eine Kugel war, die durch die Luft flog und er suchte Deckung hinter einem Vorhang. Die Kugel kam immer näher heran und Mehmood brach unwillkürlich in Schweiß aus.
Das kommt mehr als ungelegen. Ich habe keine Lust, schon wieder abzudanken.
Dann sah er, dass von einigen Kraindrachen mit Reitern sie begleitet wurde, die wie Tempelwächter aussahen. Er sah genauer hin, als sie den Turm umkreisten und war sich nun sicher, dass es Leute waren, die der Orden zu ihrer Rettung geschickt hatte. Er verwandelte sich in seine Gestalt zurück und winkte ihnen.
»Sie kommen gerade recht«, sagte er, als Julana zu ihm eilte.
Sie packte ihn am Arm. »Ich werde das Zepter nicht hergeben, hast du verstanden?«
Er riss seinen Arm los. »Sei nicht kindisch! Du hast die Krieger ausgetrickst, aber du glaubst doch nicht wirklich, dass man dich als Frostkönigin herrschen lässt?«
Bevor sie etwas erwidern konnte, schwebte die Kugel in die Nähe des Balkons und öffnete sich. Aus dem leuchtenden Inneren blickten ihnen Seraphia, Jenara, Olana und mehrere Priesterinnen und Tempelwächter entgegen. Sie entstiegen der Kugel und eilten auf ihn und Julana zu.
Jenara trat Julana gegenüber und sah das Zepter in ihrer Hand. »Her damit!«, sagte sie und streckte die Hand aus.
»Nein!«, rief Seraphia. »Das Artefakt der Macht werdet Ihr nicht erhalten, Jenara.«
Jenara wirbelte wütend herum. »Was fällt Euch ein, Charna. Dies sind die Frostreiche - der Orden herrscht über Iidrash, nicht über Grandtal.«
»Niemand wird das Zepter erhalten«, sagte Julana mit bebender Stimme und hielt es vor sich.
Mehmood trat mit erhobenen Händen zwischen sie und die anderen. »Immer mit der Ruhe! Julana weiß in der Tat, wie man das Ding bedient und sie hat die Krieger aus dem Heerlager davon überzeugt, dass sie ihr folgen. Ein Wort von Euch, Jenara, und die Treueschwüre, die die Krieger geleistet haben, werden sich vielleicht bewahrheiten.«
»Eine neue Frostkönigin?«, fragte Jenara zweifelnd. »Dieses Kind? Wohl kaum. Gib das Zepter her!«
Seraphia trat Jenara gegenüber und ein schwarzer Schimmer trat in ihre Augen. »Ich sagte nein!«
Ihre Stimme nahm einen eigenartigen Klang an und schwarzschimmernde Schemen, wie Flammen aus Schatten wirbelten um ihre Hände.
Jenara warf ihr einen wütenden Blick zurück. »Ich beuge mich nicht vor einer Priesterin des Ordens!
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