Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
erkennen. »Nun, in meiner Realität warten mehrere Feinde darauf, Kabal zu vernichten. Kukulkan baut neue Maschinen gegen seine alten Wächter, die Amok laufen. Die Subrada haben Schiffe in den Tiefenreichen versteckt, aus deren Bestandteilen sie Portale bauen, die ihre Armee hierher bringen sollen. Und Disdahal hilft ihnen.«
Kassandra ächzte. »Was?
Tasacet trat an den Globus und berührte einen Schalter aus Holz, der neben weiteren in einer Metalltafel ruhte, die im Fuß des Globus verankert war. Das Konstrukt geriet in Bewegung und fuhr klickend herum, bis zwei weitere Himmelskörper daran zum Vorschein kamen. Sie legte den Schalter wieder um und deutete mit einer Hand auf die Modelle der beiden Monde Kabals.
»Wir haben eine Waffe gegen Disdahal, die größer ist, als alle Mächte, mit denen er sich verbündet hat.«
»Das Himmelreich von Irian und Obol?«, fragte Kassandra verwirrt.
»Mounkaja.«
»Sie ruht ohne echtes Leben tief unter dem Weingut der Familie Senaa. Sie wird uns nichts nützen, ohne ein Mittel, das ihre Krankheit zu heilen vermag«, sagte Thanasis ungeduldig.
Tasacet lächelte. »Cendrines Erinnerung ist der Schlüssel zu ihrer Heilung.«
Kassandra hielt sich eine Hand vor den Mund, dann sprach sie, erschrocken, wie es schien. »Mein letzter Orakelspruch in Khuranc sagte, dass sie sich erinnern solle.«
Tasacet nickte. »Und das Orakel wurde nicht nur von Cendrine erhört.«
Kassandra warf Thanasis einen verstohlenen Blick zu, den er nicht zu deuten vermochte.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier etwas nicht stimmt.
»Leider vermag ich dir nicht zu helfen. Bring die Informationen in Erfahrung, die wir brauchen. Dann müssen wir zu Kukulkan zurückkehren.«
Thanasis schnaubte ungeduldig. »Wie können Kukulkan und ich gegen Disdahal vorgehen?«
Tasacet faltete ihre Hände auf eine Weise, die Thanasis auffiel, weil er sie von jemand anderem kannte. Doch er konzentrierte sich auf das, was sie sagte und schob jeden anderen Gedanken beiseite.
»Wenn Cendrine in das Kloster zurückkehrt, werdet ihr sie nicht mehr als Cendrine erkennen, aber als Mounkaja. Das Zepter und seine Wirkungsweise haben ihre Erinnerungsblockade gelöst - sie wird ihren Platz mit der Herrscherin von Irian und Obol tauschen. Du musst dich mit ihr verständigen und ihre Hilfe gegen Disdahal erbitten. Sei vorsichtig! Mounkaja war immer eine stolze Herrscherin. Sie würde keine Befehle von dir dulden. Von keinem Mann. Also behandle sie mit Respekt. Erinnert euch der alten Sitten und lasst die Zeremonienmeisterin das Ritual der Reinkarnation vorbereiten. Hier sind die Anweisungen.« Sie übergab Thanasis eine sehr alt aussehende Schriftrolle. »So dringend die Umstände auch sein mögen, haltet euch an die Vorgaben in der Schriftrolle!«
Thanasis nickte. »Ich werde deine Hinweise bedenken. Ist Cendrine ... Mounkaja in Sicherheit?«
»Seral und seine Schatten kümmern sich um sie. Es sollte nichts dazwischenkommen können.«
»So weit ich informiert bin, sind Jenara und Seraphia im Gefährt der Tetari Olana zu ihnen vorgedrungen.«
»Was sagst du da?«, fragte Tasacet überrascht.
»Der Schatten von Seral sagte mir, dass wir warten sollen.«
Tasacet schien unruhig. »Sie hatte die Anweisung, euch warten zu lassen. Es war nicht vorhergesehen, dass Seraphia und Jenara in die Nähe des Zepters gelangen. Es darf kein Konflikt um das Artefakt der Macht entstehen, der unsere Pläne stören könnte.«
»Dann breche ich besser sogleich in die Frostreiche auf.«
Tasacet musterte Kassandra. Die beiden Frauen schwiegen auf eine Weise, die Thanasis klarmachte, das sie nicht vor ihm besprechen wollten, was ihnen offenbar durch den Kopf ging. Ihm gefiel diese Situation überhaupt nicht und er gestikulierte wütend.
»Ich will wissen, was hier gespielt wird.«
Kassandra richtete den Blick ihrer verändert wirkenden Augen auf ihn. »Geh dorthin, finde eine Lösung für das Zepter. Und frage nicht mehr! Du musst mir vertrauen.«
»Wie du möchtest. Wir sehen uns bald wieder.«
Sie lächelte, doch Sorgenfalten erschienen auf ihrer Stirn.
Er grunzte unwillig und hob die Arme, um sich zum Frostturm zu versetzen. Sofort spürte er, dass er nur bis auf eine bestimmte Entfernung an den Turm herankam, und wählte einen Punkt im Himmel darüber, von dem aus er bis an den Turm heranfliegen konnte.
Er versetzte sich mit einiger Anstrengung in den kalten Himmel des Nordens. Unter ihm breitete sich der Firahun-See aus, mit
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