Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Zeit mit der Antwort.
»Ich nehme an, er hat sich an die Quelle seiner Macht zurückgezogen, nach Garak Pan. Er ist eins mit den Wäldern und Flüssen dort. Wenn er lange Zeit in einer einzigen Manifestation verharrt, wird er früher oder später in die Wälder zurückkehren, wo er überall und nirgends zwischen den Bäumen, Büschen und Gräsern, den Flüssen, Bächen und Gebirgsquellen sein wird. Nur ein unschuldiges Wesen ist in der Lage, all seine Aspekte erneut zu vereinen.«
Thanasis blickte Seraphia an und wusste, dass es ihr möglicherweise nicht noch einmal gelingen würde, Faunus' verschiedene Aspekte wieder zu einer Einheit werden zu lassen. Die Macht der Dunklen Flamme hatte sie verändert.
Er ging zu ihr hin und berührte sanft ihre Schulter. »Er ist nicht tot. Ich nehme an, du würdest den Tausendfachen in seinen Wäldern finden, wo er in vielfacher Gestalt neue Kräfte sammelt.«
Seraphia standen Tränen in den Augen, doch sie ballte die Fäuste und kämpfte um ihr emotionales Gleichgewicht. Schließlich ließ Thanasis von ihr ab und wandte sich dem reglosen Körper Cendrines zu, der jetzt mehr und mehr an die Herrscherin von Irian und Obol erinnerte, die Mondkönigin aus den Alten Tagen. Sogar das Haar war gewachsen, noch während sie sich um Faunus gekümmert hatten, und reichte ihr schon bis auf die Schultern herab.
»Es wird Zeit.« Er hob sie vom Bett hoch und musterte die anderen Anwesenden. »Seraphia, du und deine Begleiter folgen mir zur Flammengrube. Mehmood? Du solltest zwar eigentlich zum Schwarzen Labyrinth, aber das Problem hat sich geklärt. Ich möchte, dass du hier bleibst ... jemand muss den Orden vertreten.«
Jenara nickte Thanasis ihre Zustimmung zu und Mehmood warf einen Blick zu Julana, die jedoch keine Regung zeigte.
»Ich nehme an, Ihr habt mit Tasacet gesprochen?«, fragte Seral und winkte seine Schatten herbei.
Thanasis nickte.
»Dann sehen wir uns dort.«
»Einverstanden.«
»Ich werde Euch begleiten«, sagte Olana.
Thanasis drehte sich zu der Tetari um, die etwas entfernt stand und ihn aus ihren unergründlichen Augen musterte.
»Warum?«
»Der Orden braucht meine Hilfe.«
Er vertraute der Tetari vorläufig und brummte seine Zustimmung.
Olana wandte sich zufrieden an Jenara. »Du weißt, wie du die Kugel bedienen musst. Nutze sie, wenn es notwendig sein sollte.«
Jenara nickte ihr zu und lächelte.
Sie verließen in einer geschlossenen Gruppe den Frostturm über seinen Haupteingang und Thanasis schwieg, als Jenara und Julana vor die Anführer des Heeres traten, das Wira hier versammelt hatte. Der gemeinsame Auftritt der mächtigsten Führer des Ordens und der Frostreiche sagte den Kriegern, die einst unter Wira und Gorak gedient hatten, alles, was sie wissen musste. Jenara hielt eine kurze Rede vor ihnen und gewährte ihnen die Freiheit vor jeglicher Strafverfolgung, wenn sie ihr und Julana die Treue schworen.
Niemand erhob seine Stimme gegen Jenara und der Treueschwur der Männer und Frauen schallte lautstark über die gefrorenen Wasser des Firahun-Sees.
Thanasis wartete ungeduldig das Ende der improvisierten Zeremonie ab, bevor er sich mit seinem Gefolge weit genug vom Turm entfernte, um die Teleportation durchführen zu können, die aufgrund der speziellen Eigenschaften des uralten Gemäuers in seiner Nähe nicht gelingen wollte.
Er schloss die Augen, um die Teleportation ohne gestische Unterstützung zu visualisieren und versetzte alle nach Iidrash, ins Kloster der Flammengrube, die ihn begleiten sollten.
Sofort eilte er mit der Frau, die nun eindeutig nicht mehr Cendrine war, sondern Mounkaja, in die Halle der Schöpfung. Dieser Ort, der Sarinaca geweiht war, durfte nur von wenigen betreten werden. Selbst Seraphia verharrte an der Türschwelle der überaus seltsam geformten Halle, die von eigenartiger Sauberkeit geprägt war und eine klare Raumordnung zeigte. Insgesamt zwölf Fünfecke schlossen sich zu einer Art von polygonaler Kugel zusammen, ein freischwebender Steg streckte sich in die Mitte des Raums, ein Altar an seinem Ende. Thanasis betrat den Steg und legte Mounkaja dort auf dem Altartisch ab. Er winkte Seraphia herbei, die jedoch keinen Schritt tat.
Sie sah ihn überrascht an und deutete fragend mit dem Finger auf sich selbst. Eine Anzahl Leute aus dem Kloster, Priesterinnen und Tempelwächter, Mikarianer und Heilerinnen, Geheilte aus Idrak, gerettete Pilger und Händler drängten sich beim Eingang der Halle, als sie mitbekamen, dass
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