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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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in die Wüste hinaus, die Sonnen im Rücken. Er pflügte durch den Sand, als wäre es sein natürliches Element. Charna folgte ihm leichtfüßig. Als sie einen gewissen Abstand zum Skelett des Ki'Ral gewonnen hatten, warf er plötzlich die Arme in die Höhe.
    Die heiße Wüstenluft flirrte über dem Sand, ließ den fernen Horizont verschwimmen. Ein Rumoren und Poltern in der Erde setzte ein, bis sie die Vibrationen in den Füßen spürte. Unvermittelt spritzte der Sand wie kochendes Öl in den Himmel und ein titanischer Riss tat sich im Boden vor ihnen auf. Es war, als ob Kabal vor ihnen in zwei Teile zerbrechen wollte. Ein gewaltiges Donnern ließ die Wüste erzittern.
    »Wir holen den Tee nach«, schrie Charna.
    »Meine Gebete begleiten Euch, Hohepriesterin!«, rief Mehmood schwitzend.
    Er hielt die Arme immer noch ausgestreckt und nickte ihr vor Anstrengung zitternd zu. Sie lächelte zurück und sprang in den Namenlosen Abgrund.
    Die Finsternis des unfassbaren Ortes griff augenblicklich nach ihr und zerrte sie fort vom Licht. Der Riss schloss sich tosend, der Lärm war markerschütternd - genug, um jeden Sterblichen für immer taub zu machen. Die Wände rückten krachend näher und Charna beschleunigte ihren Fall, indem sie einen Machtstrang herbeirief und sich von ihm nach unten reißen ließ. Sand und Felsbrocken stürzten neben ihr in die Tiefe, doch sie wurde bald schneller und raste ausweichend an ihnen vorbei oder schlug sich durch sie hindurch.
    Über ihr schloss sich der Spalt.
    Sie war nun weit genug hinabgestürzt, um in einer der zahllosen Höhlen des Namenlosen Abgrunds angelangt zu sein. Sie verlangsamte ihren Sturz, bis sie nur noch mit gemächlichem Tempo vor einer steilen Felswand hinabglitt.
    Sie blickte um sich.
    Fahles Licht drang aus einer ausgedehnten Höhle zu dem Sandberg vor, der sich zu ihren Füßen gebildet hatte. Doch der feine Sand würde sie verschlucken, sollte sie versuchen, darauf zu landen. Sie änderte also die Richtung ihres Fluges und stieß tiefer in die gigantische Höhle vor, die sich ihren Blicken darbot.
    Dies ist Serals Reich. Endlich. Endlich ist L'Ishaan nicht mehr, er war eine Plage.
    Obwohl er Sarinaca selbst die Treue geschworen hatte, bestritt L'Ishaan später Charnas Herrschaft über Iidrash, bis Seral ihm schließlich den Garaus machte.
    Sie drang im Flug weiter vor. Der Höhlenboden lag steinig und unwegsam unter ihr, doch die Decke wölbte sich weit darüber in die Höhe. Phosphoreszierende Flechten bildeten die einzige Lichtquelle. Sie wuchsen um feuchte Bereiche an den Wänden und neben flachen Teichen, die sich in Felssenken gebildet hatten. Charnas Augen durchdrangen auch die tiefste Dunkelheit, und so sah sie hier genug.
    Der Namenlose Abgrund war ein Ort, den sie nicht begriff. Sie war nun nicht mehr auf Kabal, so viel wusste sie zu sagen. Dennoch war dieser Ort mit ihrer Heimatwelt auf untrennbare Weise fest verbunden. Die Spalte in der Wüste Sa'Ilak war nur der Übergang gewesen, der sie hierher geführt hatte.
    Sie erreichte das Ende der Höhle und gewahrte einen Durchgang, der von breiten Säulen flankiert wurde. Gläserne Laternen hingen daneben, deren kugelförmige Behälter mit einer grünleuchtenden Flüssigkeit gefüllt waren.
    Warum ist dieser Ort jedes Mal anders, wenn ich hierher komme? Oder liegt es daran, dass Seral mich diesmal nicht begleitet?
    Charna ließ sich herabsinken. Ihre nackten Fußsohlen berührten den kalten und feuchten Boden, ein scharfer Kontrast zum heißen Wüstensand. Sie ließ die Empfindung zu, schloss das Gefühl nicht mit Hilfe des Pentacuts aus, obwohl es ihr möglich gewesen wäre. Sie wollte diesen Ort spüren. Ein Rinnsal sehr kühlen Wassers floss neben ihr durch den Torbogen, benetzte die Zehen ihres rechten Fußes mit eisiger Nässe. Dahinter war ein Tunnel, dessen Ende sie nicht sehen konnte und der beständig abwärts führte. Erzadern glitzerten in den Wänden wie die Venen in der Haut eines dunklen, alten Riesen. In regelmäßigen Abständen hingen Laternen wie jene am Eingang an kupfernen Nägeln oder verwitterten Stäben und warfen ihr blasses, unheimliches Licht gegen das nasse Gestein.
    Flecken blässlich trüber Erleuchtung in einer nasskalten Höhlenwelt.
    Sie sog die Luft ein. Ein Hauch von Pilzen, gemischt mit dem Geruch feuchter Felsen lag in der kühlen Luft. Das Wasser plätscherte leise über den Stein und ihre Zehen, bis sie den Fuß anhob.
    Sie folgte den lang gezogenen Biegungen des Tunnels

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