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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Dunkelheit und etwas sehr Großes trat daraus hervor. Instinktiv griff Charna nochmals auf ihre Mächte zurück, aber wo sonst das vertraute Summen starker Energien herrschte, war nur Stille um sie. Mit einem Mal fühlte sie sich wie verstümmelt und krank, als ob harte Seile ihre Lunge einschnürten.
    Das Spielchen, das dieser Ort mit mir treibt, gefällt mir nicht!
    Ihr Herz setzte eine Schrecksekunde aus, dann hämmerte es laut in ihrer Brust. Die Angst und Hilflosigkeit Sterblicher war der Hohepriesterin unbekannt. Sie musste eine Panik kontrollieren, die sie nicht unterdrücken konnte.
    Weg! Nur weg!
    Sofort rannte sie los.
    Sie versuchte zu hören, was hinter ihr war, doch das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie beinahe taub war. Nie zuvor hatte sie ihren Körper als so menschlich und verletzlich empfunden. Ihre Muskeln, schwach wie die eines gewöhnlichen Menschen, quittierten die ungewohnte Anforderung mit Schmerz und Zähigkeit. Die Truhe war noch unendlich weit weg, der Weg dahin mit Dreck und Unrat übersät, der ihr die Fußsohlen aufriss und sie stolpern ließ. Sie atmete schwer, konnte nicht genug Luft in ihre schwachen Lungen pumpen. Stiche in ihrer Seite ließen sie aufschreien.
    Es ist dein Körper, du dumme Pute. Lauf! LAUF!
    Mit purer Willenskraft befahl sie ihren Beinen, schneller zu sein. Sie sprang das letzte Stück auf den runden Fuß der Truhe hinauf. Das rissige und trockene Holz bot ihren Fingern gerade genug Halt. Sie stöhnte, als zwei ihrer Fingernägel abrissen, statt sich wie gewohnt in das Material zu bohren. Mit zitternden Armen zog sie sich viel zu langsam höher. Ein quiekendes Geräusch hinter ihr ließ sie ängstlich aufschreien. Sie sah hektisch über die Schulter und erkannte eine Ratte, die sich ihr schnüffelnd näherte, riesenhaft wie ein Büffel.
    Das Tier schien sich noch nicht entschieden zu haben, ob die Hohepriesterin ein essbarer Happen war oder nicht. Charna befürchtete jedoch, dass das Ungetüm jeden Augenblick zuschnappen könnte.
    Sie sah eine hohe Kante über sich aufragen und zog sich mit einem Ruck hinauf, der ihr die Haut an den Ellenbogen und Knien aufriss und einen stechenden Schmerz in ihren Schulterblättern hervorrief. Ungeschickt kletterte sie auf den Vorsprung und drehte sich um. Die Ratte näherte sich. Sie schob sich panikartig zur Seite und fiel durch das gezackte Loch in die Truhe hinein. Ein brennender Schmerz durchzuckte ihr Bein und ließ sie laut aufschreien. Klebriges, heißes Blut sickerte aus ihrer Wade und sie sah ungläubig auf einen langen, dicken Holzsplitter, der in ihrem Unterschenkel steckte. Sie riss das Holz heraus und verlor nach einem weiteren Jammerlaut beinahe das Bewusstsein. Ihr Herz hämmerte von der Anstrengung und dem Adrenalinrausch und pumpte das Blut aus der Wunde auf den Boden, wo sie mit den Füßen darüber rutschte.
    Ihr wurde schwindlig.
    Es kratzte an dem Loch und ein Schatten fiel darüber. Charna roch den stinkenden Atem der Ratte, die mit nagenden Zähnen rasch die kleine Öffnung vergrößerte, durch die sie in die Truhe gelangt war. Sie schob sich zwischen Staub und Dreck tiefer in die Dunkelheit, weil ihr die Kraft fehlte, um sich zu erheben.
    Übelkeit, genährt von Angst, ließ sie würgen. Ihr Kopf knallte gegen etwas Hartes und sie drehte sich hektisch tastend herum. In der Finsternis und inmitten von so viel Unrat war es unmöglich, irgendetwas zu erkennen.
    Schlagartig wurde es heller.
    Das Biest riss das trockene Holz am Eingang fort und ein Spalt klaffte jäh auf. Jetzt steckte das Scheusal seinen Kopf hinein und Charna sah fast nichts mehr, als der Schatten des Untiers über sie fiel. Sie zog ihre schmerzenden Beine instinktiv an sich und entging nur knapp den Zähnen der Ratte, als diese nach ihr schnappte. Dann riss das Monstrum plötzlich den Kopf zurück.
    Ruckartig.
    Falsch.
    Sie hielt aus Angst vor einer neuerlichen Teufelei den Atem an. Ein lautes Fauchen aus einem gewaltigen Leib erklang außerhalb der Truhe und sie schrie vor Schreck auf.
    Eine Katze?
    Kampfgeräusche und ein reißender Laut ertönten einige Sekunden lang, dann quiekte die Riesenratte mitleiderregend.
    Es war ihr Todesschrei.
    Charna hörte die Schritte des Raubtiers, das sich mit seiner Beute von der Truhe entfernte.
    Sich plötzlich wieder der Qualen in ihrem Bein bewusst werdend, riss sie das Tuch von ihrer Hüfte und wickelte einen Druckverband um die blutende Wade. Der Schmerz drohte sie zu überwältigen, und

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