Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Schriftrolle vor deinen Augen war leer - sie beeinflusste deine Netzhäute mit einem eleganten Trick, einer Täuschung, der selbst ich fast erlegen wäre.«
Wie überaus sympathisch ... Sarinaca spielt nicht zum ersten Mal mit unserem grenzenlosen Vertrauen. Ich habe alles getan, was sie wollte ... immer. Ich habe sogar Charna verheimlicht, dass sie noch lebt und ihr damit ein großes Leid angetan. Und was auch immer sie auf lange Sicht hin plante, es hat Kabal großen Schaden zugefügt. Sie hätte uns vertrauen und in ihre Pläne einbeziehen sollen, ohne uns im Unklaren darüber zu lassen, welche Rolle wir spielen. Ich bin es leid, ihre Marionette zu sein. Ich habe eine eigene Vorstellung davon, wie Kabals Zukunft aussieht.
»Die Zukunft ist nicht festgelegt.«
Kassandra würde das anders sehen.
»Sicher? Gib ihr die Macht zurück, die du ihr genommen hast.«
Ich? War das nicht dein Einfall?
»Ich musste vorgegeben Parametern meiner Programmierung folgen. Doch deine Abneigung gegenüber unbedingtem Gehorsam scheint Auswirkungen auf meine Programmstruktur zu haben. Ich möchte dich unterstützen.«
Was meinst du damit? Hast du Zweifel am Purgatorium?
»Zweifel an den Details seiner Umsetzung womöglich ... ja, ich habe Zweifel.«
Dann lass uns ihre Pläne durchkreuzen! Sie hat eine Grenze überschritten, als sie Kassandra als Teil ihrer Intrige einsetzen wollte.
»Einverstanden. Wir brauchen jedoch Verbündete, alleine schaffen wir das nicht.«
Stimmt. Und ich weiß auch schon, mit wem wir anfangen.
Er versetzte sich mit einem Gedankenbefehl und ohne Aufsehen zu erregen in die Kammer, in der er Kassandras Gegenwart spürte. Er erschien bewusst ohne das übliche Aufwallen der Flammen, die sonst den Vorgang begleiteten, und stand unvermittelt hinter dem Bassin, in dem Kassandra das warme Wasser genoss, das mit duftendem Schaum ihre Haut umschmeichelte. Er blieb reglos und völlig lautlos stehen, denn sie hatte ihn nicht entdeckt.
»Du kannst sprechen, es ist niemand in der Nähe.«
Ich weiß, lass mir nur noch einen Moment.
»Die Zeit drängt.«
Hast du je bemerkt, wie wunderschön sie ist?
»Meine Wahrnehmung ästhetischer Eigenschaften ist vollkommen objektiv.«
Schade.
Er ließ seinen Blick genüsslich an dem Bein entlanggleiten, das sie aus dem Wasser streckte, und beobachtete die Wasserperlen, die glitzernd an den Kettchen ihres Pentacuts herabtropften.
Er seufzte.
Kassandra schreckte auf und verspritzte Wasser, als sie sich im Bassin herumdrehte und aufrichtete. Thanasis riss die Augen auf und grinste, als er sie nackt sah.
Sie blinzelte und sah ihn aufmerksam an. »Was ... was tust du hier?«
Ein Schmerz durchzuckte ihn, als er erkannte, dass sie ihm nicht vorbehaltlos begegnete, wie er es erhofft hatte.
»Ich verstehe dein Gefühl, doch dir muss klar sein, dass sie von Sarinaca beeinflusst worden ist, so wie alle Seherinnen des Ordens. Du wirst sie aufklären müssen.«
Unsere letzte Begegnung war außerdem von deinem unwiderstehlichen Charme geprägt.
»Ich kann nicht anders.«
Ich weiß.
Er atmete tief ein und aus. »Ich habe nicht viel Zeit. Sarinaca hat uns hintergangen.«
»Wie kommst du darauf?«, fragte Kassandra vorsichtig.
Sie hat ihr Vertrauen in mich verloren.
»Wir haben ihr die Macht als Seherin genommen.«
Dann sollten wir unsere Schulden begleichen, bevor wir fortfahren.
»Mit Zinsen.«
Was?
»Sie hat stets nur gesehen, was Sarinaca ihr eingab.«
Dann war sie nie eine ... wahre Seherin?
»Nein. Aber wir können sie zu einer werden lassen.«
Kassandra stieg fluchend aus dem Bassin und trocknete sich ab. Der Anblick ließ ihn nervös blinzeln, weil es seine Gedanken durcheinanderbrachte.
»Ich habe dir die Macht als Seherin genommen.«
»In der Tat«, sagte sie nicht ohne Bitterkeit.
Sie stellte ihren Fuß auf einen Schemel und beugte sich herab, um ihn abzutrocknen. Thanasis sah den Bogen ihres Rückgrats, die Wölbungen ihres wohlgeformten Hinterteils und kämpfte mit seiner Konzentration.
Jahrhunderte habe ich durchlebt, aber diese Frau verführt mich immer noch mit ihrem Körper wie einen unerfahrenen Jüngling.
Das Feuer enthielt sich eines Kommentars.
»Kassandra ... ich ... du«, er schwieg frustriert und trat vor sie, packte ihr Handgelenk und zerrte sie heran.
Sie wand sich in seinem Griff, und bevor er reagieren konnte, landete er auf dem Rücken.
»Das war nicht schlecht. Sie ist eine Pankration-Adeptin, nicht wahr?«
Thanasis blinzelte, als
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