Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Steuerung des Sarkophags aufrechterhalten, damit wir sofort anfangen können. Bereite dich auf den Transfer vor.«
Thanasis spürte, dass eine Menge Energie durch die Hand der Macht floss und sah, dass die Leiche der Priesterin in ein eigenartiges blaues Glühen gehüllt wurde. Das Glühen nahm in der Intensität nicht zu, doch Thanasis fühlte, dass sich etwas tat, als er subtile Veränderungen im Kraftfluss wahrnahm.
Wir müssen uns beeilen. Ich höre Geräusche an der Tür.
»Ich versuche, sie zu sperren.«
Thanasis hörte Augenblicke später Klopfen und Fluchen vom Korridor. Jemand machte sich an der Tür zu schaffen und Stimmen erhoben sich, als die Versuche, sie zu öffnen, dank des Einflusses des Feuers ohne Erfolg blieben. Er wusste, dass sie besser nicht dabei beobachtet wurden. Auf keinen Fall durfte Sarinaca erfahren, was vor sich ging, wenn er eine offene Auseinandersetzung mit ihr vermeiden wollte.
Es rumpelte erneut an der Tür.
Es wird wirklich langsam Zeit.
»Es ist vollendet.«
Thanasis nahm die Hand herab und das bläuliche Glühen um den Leib der Frau verschwand. Er sah, dass es sich jetzt tatsächlich um Cendrine handelte, und versetzte sie schnell an einen fernen Ort, bevor die Tür aufgestoßen wurde.
In seiner Eile hatte er als Ziel für die Teleportation Krain gewählt, ein Ort, der in der Nähe lag und verlassen war, wenn man von den Drachen absah, die jedoch die Wohnräume der Menschen im Inneren der Festungsmauern nie aufsuchten. In einem Lidschlag hatten sie die Katakomben unter dem Kloster verlassen und befanden sich in den Hallen Krains.
Er legte Cendrine auf ein kahles Bett, staubig von jahrelanger Vernachlässigung. Sie atmete tief ein, stöhnte und hob schwach einen Arm zur Stirn. Thanasis sah sich um, entdeckte einen Schrank und öffnete ihn. Er hatte instinktiv eines der Gästequartiere aufgesucht, die er von früheren Besuchen kannte. Der Schrank enthielt Decken, die einigen Generationen Motten als Nahrungsgrundlage gedient hatten, aber ihren Zweck taten. Er hüllte Cendrine ein und formte aus einer Decke ein Kissen, legte es unter ihren Kopf.
»Bleib liegen. Ich besorge Wasser.«
Er schnappte sich einen Krug von einem Regal, eilte damit auf den Korridor hinaus und fand einen Gossenstein auf dem Gang. Eine Pumpe förderte Wasser aus einem Brunnen und Thanasis ließ das Wasser eine Weile laufen, damit es frisch und sauber war. Er reinigte schnell den Krug, füllte ihn und kehrte zurück in das Zimmer.
Auf der Türschwelle hielt er inne.
Cendrine war aufgestanden und machte einige Dehnübungen.
»Du siehst besser als, als das letzte Mal, als ich dich sah.«
»Kein Wunder. Dieses verdammte Zepter ...«, krächzte sie. »Ist das Wasser?«
Er reichte ihr den Krug und sie nahm drei tiefe Schlucke, bevor sie sich über den Mund wischte, leise rülpste und ihm den Krug in die Hand drückte.
»Was für ein Erwachen. Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen.«
»Du wurdest ein oder zwei Mal dabei beobachtet«, sagte Thanasis schmunzelnd.
»Das ist lange her. Doch ich erinnere mich ...« Sie sah ihn mit ernstem Blick an. »... an alles, hoffe ich.«
»Sari hat ihre Pläne bezüglich Kabal, wie es scheint.«
»So, wie du das sagst, rieche ich Ränke und Geheimnisse.«
Thanasis stemmte die Fäuste in die Hüften. »Sarinaca hat uns hintergangen.«
Cendrine lachte kurz und freudlos. »Wann hat sie das nicht? Kein Wunder, dass sie so leichtes Spiel mit euch hatte.«
»Täusche ich mich, oder habe ich gerade dich aus einem Sarkophag geholt?«
»Wovon redest du?«
»Davon, dass Sari dich ebenfalls leicht getäuscht hat. Es scheint, dein Gedächtnis weißt noch wenigstens eine kleine Lücke auf.«
Cendrine kniff die Augen zusammen. »Ich kann dir nicht folgen.«
»Was glaubst du, warum du hier in Krain bist, in einem staubigen und lange Zeit unbenutzten Gästezimmer?«
Cendrine blickte sich um und blinzelte, rieb sich über die Augen und zog eine Grimasse.
»In Ordnung. Ich habe da eine gewisse Erinnerungslücke.«
Thanasis berichtete ihr alles, was er in Erfahrung gebracht hatte und ließ kein Detail aus. Im Laufe des Gespräches setzten sie sich an den Tisch und Cendrine faltete angespannt die Hände, als er ihr von Mounkajas Wiedererweckung erzählte.
»Sari hat mich also auch ausgetrickst. Am Ende will sie mir sicherlich noch glauben machen, das wäre alles auf meinem Mist gewachsen, doch ich erinnere mich an alles, was vor meiner Bewusstlosigkeit im
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