Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
Flamme war, aber man hatte keine Gelegenheit ausgelassen, sie darauf vorzubereiten, dass dies ihr Schicksal sein würde.
    Heute dachte sie jedoch nur an die Feierlichkeiten unten im Tal. Der jüngere Sohn der Winzer des bekannten Weins ‚Klosterwein Flammengrube‘ hatte sie eingeladen, am Weinfest teilzunehmen, das alljährlich um diese Zeit in Kustak stattfand. Iskar lebte mit seiner Familie dort, wo sie einen hervorragenden Rotwein an den Berghängen anbauten. Jedenfalls sagte Iskar, dass der Wein hervorragend sei. Seraphia hatte keine Ahnung von Wein, sie mochte nur die süßen Weine und niemand lobte diese so überschwänglich wie das herbe Zeug, das Iskars Familie nach ganz Iidrash auslieferte.
    Sie schnürte die Robe zu und sah auf ihre Hände. Sie nannte bereits die Armreifen und die zehn Fingerringe ihr eigen. Eine Halskette, die Ringe an den Zehen und die Reifen um ihre Fußgelenke trug sie seit letztem Monat, wo sie den Tag ihrer Geburt gezählt hatte. Sie biss sich auf die Unterlippe, als sie an die Initiation dachte. Sie würde mit den anderen Anwärterinnen in die Spalte reisen, wo tief im Gestein des Gebirges die Shedau‘Kin, die eigenartigen Zwerge wohnten. Gestern waren einige der Shedau‘Kin ins Kloster gekommen und hatten Maß genommen. Es war ihr unangenehm gewesen, sich vor den kleinen Männern und Frauen zu entblößen, doch diese waren so mit ihrer Arbeit beschäftigt gewesen, dass sie sich bald wieder gefasst hatte. Sie hatte angenommen, die Anwesenheit der älteren Priesterinnen würde zu übertriebener Förmlichkeit und dieser bestimmten Form von würdevoller Atmosphäre führen, die offiziellen Anlässen oftmals zu eigen ist. Doch es war ganz anders gewesen. Es gab Leckereien (von denen die Shedau‘Kin am meisten aßen), es wurde viel herumgewitzelt und geplaudert und am Ende saß man noch stundenlang in gelassener Heiterkeit beisammen, bis die Zwerge wieder aufbrachen. Sie würden nun ihr Pentacut und das der anderen Adeptinnen anfertigen und Seraphia wusste, dass sie erst eine Priesterin des Ordens werden könnte, wenn das Metall des Pentacuts mit ihrem Körper verbunden war. Angeblich war es nur ein bisschen schmerzhaft. Sie fürchtete sich dennoch davor, denn unter den Adeptinnen kursierten Gerüchte über Todesfälle, Verwandlungen und abfaulende Körperteile. Die Priesterinnen jedoch lachten und schüttelten nur den Kopf, wenn sie davon hörten.
    Sie sah aus dem Fenster des Schlafsaals und blickte in das Tal hinab. Das Kloster ruhte hoch auf einem Felsen, der ausschließlich über einen Aufzug erreichbar war. Sie würde es nicht verlassen können, ohne dass die Torwächterin es erlaubte. Und die Torwächterin hörte nur auf den Befehl der Priesterinnen und der Äbtissin natürlich. Seraphia wusste das ganz genau, da sie mit honigsüßen Worten versucht hatte, eine Ausnahme zu erbitten. Wie alle anderen auch blieb sie dabei selbstverständlich erfolglos.
    Also kein Weinfest.
    Sie seufzte und drehte sich um, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie erschrak, denn es war die Äbtissin persönlich. Sie trug ihre dunkle Robe und hatte die Kapuze zurückgeschlagen. Lächelnd sah sie an Seraphia vorbei ins Tal.
    »Das Weinfest, hm?«
    Seraphia grinste verlegen.
    »Ich habe Louian angewiesen, alle Adeptinnen hinabzulassen, die den Wunsch verspüren, an dem Fest teilzunehmen.«
    »Wirklich?«
    »Beeil dich! Es wird allmählich eng im Fahrstuhl.«
    Sie wollte losrennen, hielt inne, verbeugte sich tief und lief erst los, als sie den Raum verlassen hatte. Cendrine sah ihr mit ernstem Blick nach und schaute dann aus dem Fenster in die Berge.
    Seraphia war in Gedanken bereits unten im Tal und sah es nicht - sie hielt ihre Robe hoch und hetzte die breite Treppe in den Eingangssaal hinab, übersprang jede zweite Stufe und stolperte beinahe. Das Licht und die Wärme der Flammengrube, die unter freiem Himmel lag, erhellten und erwärmten den Saal trotz seiner ausgedehnten Maße und der Kälte hier oben im Gebirge. Sie verneigte sich schnell vor den Flammen.
    Dann eilte sie rasch zu den anderen, die schnatterten wie ein Schwarm Gänse und sich bereits in den bronzenen Fahrstuhl zwängten. Louian schüttelte lächelnd den Kopf und legte den Hebel um, als alle in der Kabine waren. Das Tor schloss sich quietschend und der Metallkorb glitt auf seiner Schiene abwärts.
    Seraphia schaute zwischen den Gittern hinaus, die kalt unter ihren Fingern vibrierten. Die ersten Sterne glitzerten über den

Weitere Kostenlose Bücher