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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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verschneiten Gipfeln der höchsten Berge.
    Ich habe noch nie Schnee gespürt. Wie er sich wohl anfühlt?
    Zwei Drachen kreisten majestätisch im kühlen Blau des Himmels. Sie ließen sich schließlich auf den Türmen Krains nieder, die sich scherenschnittartig vor den letzten Strahlen der Sonnen abzeichneten, welche die eigenartigen Formen der uralten Bauwerke mit schmalen Pinselstrichen flüssigen Goldes umspielten. Unten im Tal blinkten zahlreiche Lichter. Dort war es heller als üblich, denn alle Bewohner hatten Laternen und Lampen entzündet, um das Weinfest zu feiern und die Siedlung breitete sich im warmen Schein der Öllampen unter ihnen aus. Seraphia war so aufgeregt wie die anderen.
    »Hast du gehört?«, fragte Dschirea leise.
    »Nein, was?«
    Ihre Freundin kicherte und flüsterte ihr ins Ohr.
    »Kiruu hat sich mit Glonkabell verabredet.«
    Seraphia schnaubte. »Da wird sie morgen o-beinig herumlaufen. Dieser dämliche Bauer ...«
    Dschirea sah sie mit einem hämischen Grinsen an. »Sind wir etwa neidisch?«
    Seraphia wandte sich ab. »Nein.«
    Ihre Freundin stupste sie an. »Das war ein Witz. Was ist los mit dir?«
    »Nichts. Ich wünschte nur ...«
    »Ah! Du hast den geheimnisvollen Fremden in dein Herz geschlossen. Gib es zu!«, sagte Dschirea verschwörerisch.
    Seraphia lachte und kitzelte sie durch, bis sie quiekende Laute von sich gab.
    »Hör auf! Hör auf! Ich bin ja schon still! Ob er heute wieder da ist?«
    »Wer?«
    »Na dein Fremder, der mit den schwarzen Haaren und dem Kraindrachen.«
    »Ach, Kraindrachen, jetzt spinnst du aber!«
    »Nein, frag Jaosti, es stimmt!«
    Sie sah Jaosti an, die zustimmend nickte.
    »Tatsächlich?«
    »Es stimmt. Ich glaube, er kam aus Idrak. Er brachte der Äbtissin eine Schriftrolle und eine Schatulle, ich habe es selbst gesehen.«
    Seraphia sog die Luft ein.
    Idrak! Der größte Tempel des Ordens und sein Hauptheiligtum auf Kabal! Dort werde ich hingehen, wenn ich hier fertig bin.
    »Nun kommt es ... gleich fängt sie wieder von ihrer Zeit in Idrak an, ich sehe es schon an dem Blick«, sagte Jaosti und verdrehte die Augen.
    Seraphia zog eine Grimasse.
    Die anderen lachten. Dschirea und sie planten seit einem Jahr, nach ihrer Initiation nach Idrak zu reisen. Sie hatten dort eine Zeit gemeinsam verbracht, wie es für Adeptinnen üblich war. Doch nicht alle wollten nach Idrak. Viele zog es zurück in ihre Heimatstädte, wo sie nahe bei ihrer Familie und ihren Freunden sein und endlich die Einsamkeit des Klosters hinter sich lassen konnten. Seraphia und Dschirea nicht. Sie wollten in Idrak sein, dort kam die ganze Welt hin. Händler und Reisende, Botschafter und Pilger. Es war der bunteste und aufregendste Ort auf ganz Kabal, sein pulsierendes Herz. Obwohl diejenigen, die aus den goldenen Städten an der Nordwestküste kamen, gern anderes behaupteten und die Nasen rümpften.
    Der Fahrstuhl setzte auf dem Talboden auf und das Gitter öffnete sich quietschend vor den Adeptinnen. Der Pulk blauer Roben ergoss sich aus dem Bronzekorb und schwappte wie eine dunkle Welle die Steintreppe ins Tal hinab. Einzelne Grüppchen bildeten sich heraus und bald spazierten Jaosti, Dschirea und Seraphia allein.
    Jaosti, welche die traditionellen Gesichts-Tätowierungen ihres Stammes trug, seufzte schwer. »Ich bin froh, wenn ich zurück daheim bin. Ich vermisse meine Familie. Diese ganze Feier erinnert mich nur daran, dass sie jetzt das Su‘Karan feiern. Ich würde so gerne mal wieder auf meinem Kamel reiten. Der alte Orra vermisst mich bestimmt schon.«
    Dschirea nahm sie in den Arm. »Du hast häufig Heimweh in letzter Zeit. Was machst du eigentlich, wenn du eine Priesterin bist? Kannst du in der Nähe der Mokaa-Wüste bleiben, um deine Sippe gelegentlich zu besuchen?«
    Jaosti biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt eine Priesterin sein will«, flüsterte sie.
    Dschirea und Seraphia hielten inne. Sie sahen Jaosti entsetzt an.
    »Warum bist du dann im Kloster?«, fragte Dschirea entgeistert.
    Jaosti unterdrückte ein Schluchzen und kämpfte gegen Tränen. »Ich wollte fort von meiner Heimat. Aufregende Abenteuer erleben, wie in den Sagen, die mein Großvater abends am Feuer erzählte. Aber jetzt, wo ich fort bin, vermisse ich ihn und seine Geschichten. Ich möchte meine Schwestern und Brüder sehen. Mutter und Vater.«
    Jaosti weinte plötzlich.
    Seraphia und Dschirea wechselten einen betrübten Blick. Seraphia hakte sich bei Jaosti unter und Dschirea

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