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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Liebesverhältnisse wie alle anderen Männer, und die Frauen der Kentauren schien es nicht zu stören, doch bestimmte praktische Aspekte solcher Beziehungen waren Seraphia bisher unverständlich geblieben.
    Sie verließen jetzt den Hauptgang und nahmen eine Abkürzung zu einem Seiteneingang des Sanctums. Die Wachen ließen sie sofort passieren. Cendrine fuhr mit der Hand durch die Luft und ließ mit einem telekinetischen Befehl das tonnenschwere Tor hinauf in den Torbogen gleiten. Es schien sie nicht mehr Mühe zu kosten, als es Seraphia anstrengte, eine lästige Fliege zu vertreiben. War ihr auch die Macht der Äbtissin bekannt, spürte sie in solchen Momenten stets, wie ungewöhnlich es sich anfühlte, in der Nähe von Unsterblichen zu sein, wenn sie ihre Kräfte zeigten.
    Sie betraten den Innenhof, während Cendrine das Tor wieder herabließ. Seraphia war nur selten diesen Weg gegangen, und sie ließ ihren Blick über die Darstellungen an den Wänden gleiten. Öllampen brannten in Nischen und warfen zuckende Schatten auf die Steinmetzarbeiten, die Szenen aus der langen Geschichte des Ordens darstellten. Ein uraltes Relief zeigte die Äbtissin im Kampf mit gigantischen Biestern von einer fremden Welt. Seraphia fragte sich nicht zum ersten Mal, wie alt genau die Frau neben ihr sein mochte, doch sie traute sich nicht, danach zu fragen. Manchmal glaubte sie auch, Cendrine wisse es selbst nicht mehr, denn zuweilen wirkte die Unsterbliche zerstreut und abwesend, als ob ihr Bewusstsein die lange Reise zurück in die Erinnerungen von Jahrtausenden nicht mehr bewältigte. Doch solche Momente waren selten. Die Äbtissin hatte einen scharfen Verstand und galt nicht ohne Grund als eines der mächtigsten Wesen auf Kabal. Und deren Zahl war erstaunlich hoch. Seraphia fing gerade erst an, die Macht zu begreifen, die der Orden ihr als Herrin der dunklen Flamme verliehen hatte. Und sie fürchtete sich insgeheim vor dem, was diese Macht aus ihr machen konnte. Doch darüber sprach sie nicht.
    Hier im Sanctum waren nur noch wenige Menschen unterwegs und alle gehörten zum Orden. Adeptinnen und Priesterinnen eilten ihnen entgegen, als sie sahen, wer da kam. Es wurde eilfertig eine Reihe gebildet, denn hoher Besuch brachte stets Rituale mit sich. Das unangekündigte Erscheinen der Äbtissin der Flammengrube und der Herrin der Dunklen Flamme sorgte daher für immense Aufregung unter den Schwestern. Adeptinnen zupften unruhig an ihren Roben und Echos hastig erteilter Befehle erklangen im Innenhof, der von einer weit entfernten Höhlendecke überspannt wurde. Die ranghöchste Ordensschwester folgte peinlichst genau dem Protokoll und sprach die Worte der Begrüßung.
    »Der Tempel der Heiligen Flamme empfängt Euch, oh Äbtissin der Flammengrube, Erbin der Sengenden Klinge. Eure Anwesenheit stärkt unseren Willen, beruhigt unsere Gedanken, erfüllt uns mit Freude ...«
    »Schon gut, Jassu, ich weiß, dass du die Worte perfekt aus dem Gedächtnis rezitieren kannst, seit du meine Schülerin warst. Du bist deinen Adeptinnen eine gute Lehrerin. Hört auf Jassu und nehmt euch ein Beispiel an ihr! Wir haben es jedoch sehr eilig. Bring uns sogleich ins Innere Sanctum!«
    Cendrine meinte den Bereich, der den Ordensschwestern und besonderen geduldeten Personen vorbehalten war. Jassu wirkte etwas erschrocken angesichts dieses Bruchs des üblichen Protokolls, wusste sie doch, dass so etwas selten mit guten Nachrichten verbunden war. Sie scheuchte die Adeptinnen davon und geleitete die Äbtissin und Seraphia sogleich in einen Seitengang, der im rechten Winkel vom Innenhof wegführte.
    Jassu sah aufgeregt über ihre Schulter hinweg. »Verzeiht, Herrin der Dunklen Flamme, ich habe Euch nicht angemessen begrüßt!«
    »Es ist in Ordnung so. Wir haben es einfach nur sehr eilig, da muss das Protokoll hinten anstehen. Wir holen das bei anderer Gelegenheit nach, dann kannst du deinen Adeptinnen zeigen, wie es läuft.«
    Seraphia legte der Priesterin zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter. Jassu lächelte nervös, denn sie schwitzte vor Aufregung. Sie hatte ihre Robe nicht an und war, wie es das Protokoll für das Sanctum verlangte, unbekleidet bis auf ein leichtes Tuch um ihre Lenden. Ihr Pentacut war deutlich sichtbar. Es war aus einer rötlichen Legierung gefertigt und ein sehr filigranes Pentakel hing an Ketten über ihrem Brustbein. Dickere Ketten liefen über Arme, Beine und den Torso und verbanden die Reifen um ihre Oberarme und Handgelenke sowie

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