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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Oberschenkel und Fußgelenke. Ringe, die über weitere Ketten mit dem Geschmeide verknüpft waren, steckten auf allen Fingern und Zehen. Das magische Metall legte sich um den Leib und war an entscheidenden Stellen sogar fest mit ihm verbunden, um seine volle Wirkung auf die Priesterin zu übertragen. Körper und Pentacut bildeten so eine untrennbare magische Einheit, die den Priesterinnen des Ordens große Macht und Schutz vor vielen Verletzungen bot. Das Pentacut selbst war ursprünglich eine Schöpfung von Sarinaca selbst, deren Gestalt über auffällige Merkmale verfügte, die Ähnlichkeit mit diesem außergewöhnlichen Schmuck hatten. Das magische Geschmeide der Priesterinnen des Ordens erinnerte so auch an die göttliche Macht Sarinacas. Seraphia dachte mit leichtem Unbehagen an ihr eigenes Initiationsritual, bei dem das Pentacut-Geschmeide mit ihrem Körper vereint worden war. Nun spürte sie seine Macht immerzu und wollte sie nicht mehr missen. Die Vorstellung vom Verlust des Pentacuts erfüllte sie sogar mit Schrecken. Die Ketten, Ringe, Armreife und Dornen schützten sie besser als beinahe jede Rüstung, konzentrierten ihre Kräfte und nur durch dieses magische Geschmeide war sie imstande, das Feuer-Element vollständig zu beherrschen. Die Shedau‘Kin, die Zwerge aus der Spalte , stellten es nach Sarinacas Wunsch her und verbanden es mit den Körpern geeigneter Adeptinnen. War die Verbindung zwischen Leib und Pentacut erst hergestellt, war sie nur noch mit enormer Gewalt zu lösen. Ein Vorgang, der unweigerlich den Tod der Pentacut-Trägerin zur Folge hatte. Die Macht und das Ansehen einer Priesterin des Ordens vom Brennenden Blut waren dadurch immens. Die magischen Fähigkeiten, die Seraphia erlangt hatte, seit sie diesen außergewöhnlichen Schmuck trug, gingen jedoch noch weit darüber hinaus.
    Sie warf einen unauffälligen Blick auf Cendrine. Sie hatte nie ein Pentacut getragen, dessen ungeachtet waren ihre Fähigkeiten legendär. Selbst die Hohepriesterin Charna sprach mit großem Respekt von ihren magischen Talenten. Womöglich, überlegte Seraphia, wirkten die weißen Zeichen auf ihrer Haut auf ähnliche Weise. Doch keiner wusste genau, woher diese stammten oder wie Cendrine ohne Pentacut zur Äbtissin der Flammengrube werden konnte. Auch erinnerte sich niemand mehr an ihre Vorgängerin. Sie war schon immer die Äbtissin gewesen. Manche von den Priesterinnen, die es schafften, ihren Alterungsprozess zu verlangsamen, waren mehr als vierhundert Jahre alt. Selbst diese Frauen erzählten Geschichten, die sie von ihren Großmüttern erfahren hatten und in denen Cendrine eine Rolle spielte. Lieder und uralte Reime nannten ihren Namen, Sagen und Legenden berichteten von ihren Taten. Seraphia hatte einmal in den Chroniken gestöbert, um ihre Neugier zu befriedigen. Eine Beschreibung von Cendrines Person fand sich in den ältesten Schriftrollen und diese stammten noch aus Sarinacas eigener Hand. Sie vermutete, dass Cendrine möglicherweise sogar älter als der Orden selbst war.
    Sie erreichten eine schwere Pforte aus trockenem Holz, das im Laufe der Zeit von unzähligen Händen blank gerieben worden war. Die Äbtissin machte eine beiläufige Geste und das Tor öffnete sich. Jassu, die bereits eine Hand ausgestreckt hatte, lächelte verlegen und geleitete sie eine lang gezogene und sehr breite Treppe hinauf, die in flachem Winkel Hunderte Schritt höher in das Innere Sanctum führte. Echos ihrer Tritte auf den kalten Stufen hallten von der höhlenartigen Decke weit über ihren Köpfen wider. Niedrige Schalen standen auf jeder zwanzigsten Stufe jeweils links und rechts und erleuchteten den natürlich belassenen Stein der Seitenwände. Die Treppe verlief an einer großen Kammer vorbei, die sich in die Tiefe erstreckte und Seraphia blickte kurz hinab. Weit unter ihnen rauschte Wasser mit beachtlicher Geschwindigkeit dahin. Dampfschwaden stiegen empor und sie spürte die Feuchtigkeit auf der Haut.
    Seraphia seufzte. »Heute Abend würde ich gern eine Weile in den Thermen bleiben. Aber ich habe den Verdacht, dass die Zeit dazu nicht reichen wird.«
    Die Äbtissin lachte leise. »Dafür ist doch immer Zeit, oder?«
    Jassu kicherte. »Es heißt, sie haben einen neuen Bader dort. Er soll vier Arme haben.«
    Sie hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, als ob sie etwas Falsches gesagt hätte. Seraphia und auch die Äbtissin mussten lachen und Jassu grinste mädchenhaft. Bald darauf erreichten sie das obere Ende

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