Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Flammengrube prangt auf jedem Etikett. Ein Mord und die Entdeckung der Katakomben durch diesen Mörder ist keine Kleinigkeit.«
»Ich hatte vorgehabt, mich heute Nacht in den Keller zu schleichen und mich dort umzusehen.«
Cendrine drehte sich ruckartig um. »Wie überaus töricht von dir!«
Sie zuckte zusammen.
Die Äbtissin atmete tief ein. »Aber ich kann dich verstehen. Dir ist diese Sache mit Iskar nicht recht, oder irre ich mich?«
Seraphia kaute auf einem Fingernagel, riss sich zusammen und seufzte. »Ich mag ihn sehr, aber nicht unbedingt so sehr , denke ich. Das ist jedenfalls alles falsch und jemand, der uns gestern Abend beobachtet hat, muss die Situation ausgenutzt haben.«
»Du kannst von Glück sagen, dass man dich nicht ebenfalls umgebracht hat. Sicher wollte man kein Aufsehen erregen und du bist nur deswegen noch am Leben. Wir müssen herausfinden, wer die Tote ist. Da niemand vermisst wird, könnte es sich um eine Ordensschwester handeln, die sich offiziell im Kloster abgemeldet hat.«
Cendrine und öffnete die Zimmertür mit einem beiläufigen Wink ihrer Hand. Sie rief nach einer Priesterin, die sofort kam.
»Wer plante eine Reise gestern oder heute?«
Die Ordensschwester überlegte. »Nun, Goreai hat einen Brief erhalten, der sie wegen eines überraschenden Todesfalls nach Hause rief. Sie war sehr aufgebracht in den letzten Tagen. Als ob sie es geahnt hätte.«
»Aufgebracht war sie also? Kannte sie jemanden im Weingut?«
Die Priesterin zuckte mit den Lippen und schüttelte den Kopf.
»Bitte! Es geht hier um einen möglichen Mordfall und du weißt, dass mich eure privaten Beziehungen nicht kümmern.«
Die Priesterin atmete tief ein. »Ein Mordfall? Also - sie kannte einen der Kelterknechte. Pios ist sein Name. Dabei fällt mir ein, dass er seit zwei Tagen vermisst wird.«
»Erwähne gegenüber niemandem unser Gespräch, oder dass es einen möglichen Mordfall gibt.«
Die Priesterin verneigte sich ernst und ging, als Cendrine sie entließ.
»Du wirst heute Abend ins Weingut gehen und deinen törichten Plan verfolgen«, sagte die Äbtissin mit einem Lächeln. »Doch ich werde in der Nähe sein und dir helfen, wenn die Zeit reif ist. Ich will wissen, was da unten vor sich geht! Verlass dich auf mich, aber gehe kein unnötiges Risiko ein, hörst du?«
Seraphia stand auf und verneigte sich. »Ich muss mich vorbereiten.«
Die Äbtissin lächelte, ein weißes Aufblitzen in ihrem dunklen Gesicht. »Zieh dir was Hübsches an. Spiel das Spielchen mit.«
»Ich will Iskars Gefühle nicht verletzen. Außerdem hat Minoskus mir klargemacht, dass er das persönlich nehmen würde.«
Cendrine lachte laut. »Väter und ihre Söhne. Liegt dir denn nichts an dem jungen Mann? Er ist attraktiv, wie ich höre.«
Seraphia wurde rot, stotterte, zuckte mit den Schultern.
Die Äbtissin nickte lächelnd. »Dann weihe ihn in den Plan ein! Seine Verschwiegenheit ist jedoch essentiell.«
Seraphia neigte das Haupt.
»Geh jetzt! Steck dir doch mal die Haare hoch, das sieht gut aus«, sagte Cendrine. »Und kein Wort zu irgendjemandem außer Iskar ... und Jaosti, die mit Sicherheit ohnehin bereits in alles eingeweiht ist. Halte sie aber aus dieser Sache heraus!«
Seraphia verneigte sich tief und suchte anschließend den Schlafsaal auf. Sie holte ein rotes Kleid hervor, das sie seit einem Jahr nicht getragen hatte. Eine kurze Anprobe offenbarte, dass es um ihre Hüfte und ihre Brust herum etwas knapper saß, als sie in Erinnerung hatte. Die Lederschnüre ließen sich jedoch noch lockern, auch wenn der Einblick in ihr Dekolletee und auf ihren Rücken dadurch etwas gewagt war.
Jaosti kam zu ihr und setze sich auf das Bett. »Klar doch, du bist überhaupt nicht an Iskar interessiert«, sagte sie und schaute mit aufgerissenen Augen auf das rote Kleid und alles, was darunter zum Vorschein kam.
Seraphia zog eine Grimasse. »Red keinen Mist! Ich hab nichts anderes für das Essen.«
Jaosti lachte. »Mal im Ernst - es sieht gut aus. Damit verdrehst du allen Männern den Kopf. Warte mal! Ich helf dir mit den Haaren. Du solltest sie mal hochstecken, ungefähr so«, sagte sie und nahm die schwarzen Strähnen vorsichtig in die Hand.
»Jeder weiß besser, wie ich meine Haare tragen soll.«
»Was meinst du mit jeder ?«
»Vergiss es! So?«
»Ja, das ist gut! Ich stecke es fest. Du solltest dich noch schminken. Ich werde dir helfen. Setz dich!«
Seraphia ließ es über sich ergehen und war die ganze Zeit in Gedanken im
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