Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Iidrashs stammen mussten. Die Familie Senaa war hoch angesehen und hatte Kontakte in jede Region des Kontinents und darüber hinaus. Selbst ins Reich der Echsen wurde der Wein geliefert.
Iskar legte eine Hand auf Seraphias Knie. »Du siehst sehr nervös aus. Alles in Ordnung?«
»Ein Mörder ist in eurem Haus.«
Iskar zuckte zusammen. »Dieser verrückte Traum von dir?«
»Es ist kein Traum. Ich wurde von einem Schlangenmann gebissen, sein Gift hat mein Gedächtnis durcheinandergebracht«, flüsterte sie zurück.
Er schluckte und sah sich im Saal um.
»Ich glaube, ich habe den Mörder erkannt. Er ist nicht hier. Ich werde heute Nacht in den Keller schleichen und mich dort umsehen. Die Äbtissin ist hier.«
»Die Äbtissin ist in unserem Haus?«, quiekte Iskar ungläubig.
»Still! Sie versteckt sich. Sie hat mich angewiesen, der Sache nachzugehen und dich um deine Mitarbeit und natürlich äußerste Diskretion zu bitten. Es scheint, ihr habt eine Geheimtür im Keller, die in Katakomben hinabführt.«
»Was? Wieso weiß ich nichts davon? Sind meine Eltern eingeweiht?«
Seraphia zuckte mit den Schultern. »Nein, ich glaube nicht.«
Er lächelte. »Dann lass uns diesen Übeltäter schnappen!« Er sah sie überlegend an. »Du kommst nach dem Essen mit auf mein Zimmer?«
»Natürlich.«
Er lächelte nochmals, anders diesmal. »Sehr schön.«
»Du hast nicht vergessen, was ich dir gesagt habe?«
Er schüttelte energisch den Kopf und trank einen Schluck Wein. »Ich glaube trotzdem, dass du mich magst. Mehr, als dir bewusst ist.«
»Iskar, lass uns Freunde bleiben, ja?«
Er neigte sich zu ihr herüber und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Seraphia erwiderte ihn mit klopfendem Herz und war über ihr eigenes Verhalten verunsichert.
Warum habe ich das zugelassen?
Iskar lächelte verschwörerisch. »Siehst du?«
Sie ergriff einen Weinbecher und nahm einen tiefen Schluck.
So leicht werde ich es ihm nicht machen! Ganz bestimmt nicht. Auf keinen Fall.
Minoskus erhob sich und schlug mit einem Messer gegen einen Kristallkelch.
»Im Namen der Familie Senaa möchte ich alle Gäste herzlichst begrüßen und ...«
Seraphia hörte der Rede kaum zu und sah sich in der Halle um. Lauter Fremde in exotischer Kleidung saßen neben bekannten Persönlichkeiten aus dem Tal. Ihr Blick fiel an den Gästen vorbei in den hinteren Teil des Saals.
Da! Das ist er!
Sie erkannte das Gesicht des Mannes, den sie für den Mörder hielt. Er sah aus dem schattigen Bereich eines Dienstbotenganges zu ihnen herüber und fixierte sie mit stechendem Blick. Sie sah schnell zur Seite und fiel in den Applaus ein, als dieser das Ende der Begrüßungsrede und den Anfang des Festmahls verkündete. Als sie wieder in seine Richtung blickte, war er fort.
»Ist das nicht schön?«, fragte Iskar.
»Was?«
»Die Verlobung.«
»Was für eine Verlobung?«
Er zog eine Grimasse. »Du hast gar nicht zugehört. Dschirea und Kantur werden sich nächste Woche verloben.«
»Oh, das ist ...«, Seraphia schluckte, als sie die erwartungsvollen Blicke der Gäste wahrnahm, deren Aufmerksamkeit nun auf sie und Iskar gerichtet war. »Das ist ganz wunderbar!«
Zustimmendes Nicken, der Mann neben Iskar warf einen anerkennenden Blick auf Seraphia, vor allem aber ihren Ausschnitt, und schlug Iskar mit einer lässigen Bewegung auf die Schulter.
»Kannst du so eine Frau denn auch bändigen, mein junger Freund?«
Seraphia wurde rot und hasste sich dafür.
Der Mann lachte und versenkte seinen Blick noch tiefer in Seraphias Dekolletee.
Dieser Mistkerl! Der ist doch nur missgünstig. Dem werde ich es versauen!
Sie beugte sich zu dem Mann mit dem dreisten Lächeln herüber. »Iskar versteht es, eine Frau so zu behandeln, wie sie es verdient hat. Mit Respekt und Anstand.«
Der Mann brüllte laut los. »Da musst du aber noch eine Menge lernen, mein junger Winzer.«
Iskar schloss kurz die Augen und schüttelte unmerklich den Kopf. Seraphia wandte sich wütend ab.
Dieser Dreckskerl! Wann gewinne ich endlich mal eines dieser dämlichen Wortgefechte?
Als der ungehobelte Gast sich seiner üppigen Tischnachbarin zuwandte, beugte sich Iskar zu ihr herüber.
»Vergiss den Hund! Er ist es nicht wert, sich über ihn zu ärgern. Du hast jeden Respekt und Anstand verdient, den ein Mann einer Frau gegenüber zum Ausdruck bringen kann.«
Iskar erhob sein Besteck. Seraphia beugte sich zu ihm herüber, legte ihre Hand auf seinen Hals und küsste ihn lang auf den Mund, als er sich
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