Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
zum Kloster der Flammenden Verkündung führte.
Thanasis Stimme drang gedämpft durch die Nacht. »Ich habe zwei Trupps mit Spähern ausgesendet, unter ihnen magisch begabte Männer. Wir werden geradewegs zum Kloster vordringen, jeden Widerstand bezwingen und versuchen, dort ein Lager zu errichten. Eine Gruppe Kentauren habe ich nach Juragas geschickt, damit sie ein Auge auf die Situation werfen.«
Ein Ton unterbrach ihn und er hob seinen Armreif, aus dem eine Stimme ertönte. Es war eines der alten Fernsprechgeräte, von denen nur noch wenige existierten.
»Mergoth hier, mein Herr! Wir sind auf ein Gasthaus gestoßen, das vollkommen zerstört worden ist. Selbst die Kinder wurden ... sie sind alle verbrannt, mein Herr, aber nicht innerhalb des Gebäudes. Es sieht aus, als wären sie von den Flammen erfasst worden, wo sie gingen und standen. Aber keine Spur von den Angreifern.«
»In Ordnung, Mergoth. Haltet die Augen offen! Weitermachen!«
»Jawohl!«
Sie setzten ihren Weg zum Kloster fort und folgten der alten Straße durch die kalte Nacht der Wüste, die sich in einer weiten Ebene um sie herum ausbreitete. Im Verlauf der nächsten zwei Stunden, die sie angespannt und in Erwartung einer Attacke im strammen Marsch verbrachten, wollte kein Gespräch aufkommen. Männer und Frauen schwiegen, hielten die Ohren offen und lauschten auf jedes Geräusch. Die Stille war beinahe absolut, kein Tier war zu hören. Nur der Wind strich zuweilen in einer leichten Brise über den Sand und trieb trockenes Geäst über den glatten Boden der Glasstraße. Der Weg führte sie in den Schatten der steilen Tafelberge, an deren Fuß sich das Kloster anschmiegte. Kujaan sah in der Ferne ein Licht und glaubte, die Mauern eines ausgedehnten Bauwerks zu erkennen.
Thanasis ging der Gruppe voran und sie sah, wie er erneut in sein Armband sprach. Er blieb daraufhin stehen und wartete auf Cendrine und Kujaan.
»Die Späher haben das Kloster gefunden. Es scheint belagert worden zu sein. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir auf unserem Marsch hierher entdeckt worden sind. Wir greifen sofort an.«
Die Äbtissin nickte und rief den Priesterinnen Befehle zu. Der ganze Tross eilte im Laufschritt voran. Sie drangen tiefer in die Schatten des Tafelberges vor und erreichten bald eine Senke, die sich vor dem Kloster ausbreitete. Im Halbdunkel erkannte Kujaan ein Heerlager, das in tausend Schritt Abstand vor den Mauern des Klosters lag. Das Bauwerk des Ordens war ein imposanter, aber wenig wehrhafter Bau, der aus vielen Säulengängen und offenen Terrassen errichtet worden war. Weite Teile des Gebäudes waren zerstört. Im vorderen Bereich erkannte Kujaan schwach, was eine Art Oase gewesen sein musste, mit Wandelgängen und schattenspendenden Lauben. Feuer hatten darin gewütet und alles Lebendige vertilgt. Im Schimmer glühender Trümmerhaufen sah sie Schemen, bei denen es sich nur um Leichen handeln konnte.
Sie schluckte schwer.
Thanasis eilte voran und teilte die Kentauren ein, die in einem Trupp zur Flanke des Heerlagers preschten. Im Lager vor ihnen regte sich endlich etwas. Niemand hatte mit einem Angriff gerechnet, doch jetzt erklang ein eigentümliches Horn. Lichter entfachten und merkwürdiger Lärm ertönte. Mit einem Mal rannte der gesamte Tross los. Blitzende Vögel mit starren Flügeln erhoben sich und sausten ihnen entgegen.
»Sie haben Flugmaschinen! Holt die Dinger aus der Luft!«, brüllte Cendrine und sprang mit einem gewaltigen Satz auf eines der geflügelten Metallmonster, die Kujaan einen gehörigen Schrecken einjagten.
Nicht zögern! Tu, was Cendrine befohlen hat!
Sie rief die Macht der Dunklen Flamme herbei und erhob sich ebenfalls in die Luft. Ihre erweiterte Wahrnehmung erfasste ein dünnes, substanzloses Band aus einer Art unsichtbarem Licht, das zwischen den Maschinen und einem Zelt in dem Lager verlief. Instinktiv ahnte sie, dass es die metallenen Vögel lenkte. Sie folgte dem Band und schoss wie ein Blitz über die Angreifer hinweg. Unter ihr stießen die Truppen des Feindes, menschenähnliche Wesen in eigenartigen Rüstungen, auf die Mikarianer. Sie erreichte das Zelt, aus dem eine lange schmucklose Stange in den Himmel ragte, und warf ein heiß brennendes Feuer auf den Stoff des Zeltdaches. Schreie ertönten aus dem Zelt und Kujaan sah die Lebensfunken der Wesen, die in den Flammen um ihr Überleben kämpften. Sie ließ das Feuer erlöschen.
Ich kann einfach nicht! Das ist grausam!
Die Wesen eilten aus dem
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