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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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darf nie wieder in Panik verfallen! Ich muss stark sein! Ich muss die Macht der Dunklen Flamme nutzen, ohne Zögern, ohne Überlegung ... muss tun, wozu ich auserwählt bin.
    Sie wischte sich mit einem Zipfel ihrer roten Robe den Rest des zerlaufenen Lidstrichs von den Wangen, den sie sich heute Morgen aufgetragen hatte, und nahm ihre angesengte Tasche ab. Der Inhalt war durch ein großes Brandloch herausgefallen. Mit einem Mal dachte sie an den Kamm. Sie griff hastig in ihr Haar - da war er! Wie durch ein Wunder war er steckengeblieben. Sie nahm ihn ab, lachte und küsste ihn mit einem Gedanken an Sewenas und setzte ihn sich erneut ins Haar. Die Erinnerung an seine starken und sanften Hände tröstete sie.
    Diese Reise verlief ganz anders, als sie noch vor Stunden angenommen hatte, doch wenn sie zurückkehrte, dann wollte sie in die Arme des Silberschmieds sinken und sich fallen lassen. Bis dahin musste sie jedoch stark sein, kämpfen wie nie zuvor.
    Kujaan erhob sich. Sie warf die verbrannte Tasche fort, sah, dass ihre Robe in verkohlten Fetzen herabhing, nahm sie ab und bedeckte den Körper eines toten Mannes damit. Sie ging zu Cendrine hinüber, die in diesem Augenblick ihre Rüstung und die Sengende Klinge herbeirief. Die Äbtissin sah entschlossen und mächtig aus. Kujaan wollte ein Beispiel an ihr nehmen.
    Thanasis trat zu ihnen, begleitet von einem Hauptmann und einer ranghohen Priesterin. Er trug keine nennenswerten Waffen, nur ein kleines Messer aus Elfenbein an seinem Gürtel. Kujaan wusste jedoch, dass der titanische Minotaur jedem Sterblichen überlegen war und keine Waffen benötigte. Sie war froh, dass er sie begleitete und zugleich stolz darauf, an seiner Seite zu stehen.
    »Die Pyramide ist verschlossen, wir werden das Tor mit Gewalt öffnen und uns einen Überblick über die Lage verschaffen.«
    Thanasis eilte mit dem Hauptmann davon. Sie verschwanden in einem Tunnel, der aus der Halle hinausführte, während Cendrine der Priesterin weitere Befehle erteilte.
    Kujaan wollte sich nützlich machen, doch niemand sagte ihr, was als Nächstes zu tun war. Sie überlegte, kam zu dem Schluss, dass sie außerhalb der Pyramide womöglich einem unbekannten Gegner gegenüberstanden, und versuchte sich vorzustellen, wie dieser aussah.
    Dann fielen ihr Sarinacas Worte ein. Die Göttin hatte sie als »Geheimwaffe« bezeichnet. Die Macht der Dunklen Flamme war etwas, das sie mit ihrem Feind teilte. Kujaan überlegte, wie sie die Dunkle Flamme gegen verschiedene Gegner einsetzen konnte, und prägte sich ein, nicht noch einmal vor Angst zu erstarren. Ihr Zögern sollte nie wieder einem Soldaten oder einer Ordensschwester das Leben kosten.
    Sie dachte mit Schaudern an den Hunger nach Energie, den sie verspürt hatte, als sie die Dunkle Flamme benutzt hatte, um den Tunnel zwischen den Welten zu stabilisieren. Es hatte sich angefühlt, als ob die Macht in ihr gierig nach der Lebensenergie der Menschen getastet hatte.
    Cendrine winkte ihr. »Komm! Das Tor ist offen und Thanasis wartet auf uns.«
    Kujaan folgte ihr durch den Korridor hinaus in eine sternenklare Nacht. Der Himmel zeigte fremde Konstellationen und ein kleiner Vollmond hing rechter Hand über den Gipfeln eines nahen Gebirgszuges. Das Tal, in dem sie standen, wurde links und rechts von Bergen gesäumt, von denen sie wusste, dass sie bis zum Meer vor ihnen reichten und dort in steilen Klippen abbrachen. In der Dunkelheit vor ihr war der Horizont jedoch kaum mehr als ein blasser Schimmer. Die Stadt Juragas war weit entfernt, nahe der Küste. Etwa dort, wo der Mond über den Bergspitzen zu sehen war, musste das Kloster liegen. Das Tal vor ihnen war trocken und nur spärlich bewachsen, mehr eine Wüste. Kujaan spürte den Sand unter ihren nackten Füßen. Er war rau und kalt.
    »Hier entlang!«, rief Thanasis und der Tross setzte sich in Bewegung.
    Die Priesterinnen sondierten die Umgebung, die Mikarianer umgriffen fest ihre Waffen. Vor ihnen lag eine breite, halb von Sand begrabene Straße, deren rissige und vielfach gesprungene Oberfläche aus einer einzigen Schicht geformt worden war. Kujaan erkannte, dass es sich um Glas handelte. Man hatte den Wüstenboden verbrannt, wie es der Orden auf ganz Iidrash seit langer Zeit tat. Der Weg gabelte sich direkt vor ihnen und sie erinnerte sich an die Karten, die Sarinaca ihr gezeigt hatte. Die Straßen zwischen der Pyramide, dem Kloster und Juragas bildeten ein Dreieck. Sie folgten ohne Zögern der Glasstraße, die sie

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