Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
aus der Tiefe. Silberfarbene Ungeheuer halb so lang wie eine Galeere, mit einer undurchdringlichen Haut aus Metallschuppen. Das mächtige Haupt wies Zähne aus unzerbrechlichem Stahl und von beachtlicher Länge auf, in der Formgebung Krummsäbeln nicht unähnlich.
Sie erinnerte sich mit Schrecken an die Zeit, als die Sidaji die Wächter benutzt hatten, um den Frieden auf Kabal zu sichern. Die Frostreiche hörten erst mit ihren Angriffen auf, als die Maschinenwächter eine ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht hatten. Die Soldaten hatten hilflos danebengestanden.
Es hatte nicht nur Jenara gezeigt, wie nutzlos selbst das stärkste Heer gegenüber einer Horde der Maschinenwächter war. Charna hatte zwar gegen das Vorgehen der Sidaji protestiert, aber das Einrücken des Heers der Frostreiche auf das Festland der Sidaji war für die Echsen auch nicht ohne Verluste gewesen. Damals hatten die Maschinenwächter der Sidaji jedoch Iidrash vor einem Krieg mit den Frostreichen gerettet und niemand konnte ungeschehen machen, was sich ereignet hatte. Seitdem waren die Sidaji der Puffer zwischen den Frostreichen und Iidrash gewesen, die Macht, die Kabal im Gleichgewicht gehalten hatte.
Aber das war seit letzter Nacht Vergangenheit.
In endloser Folge schossen die Maschinen jetzt an Mikar vorbei an die Erdoberfläche. Charna fühlte sich ohnmächtig. Was sollte sie gegen diese Monster ausrichten? Doch es half nichts. Sie musste etwas unternehmen. Sofort.
»Wächter? Wie lautet Euer Name?«
Der Metall-Sidaji drehte seinen Kopf zu Charna um. »Mein Name lautet Kukulkan.«
Ich erinnere mich an diesen Namen! Ich habe von ihm gehört. Der Gott der Sidaji!
»Kukulkan, können die Maschinen, die Ihr noch kontrollieren könnt, uns in dieser Situation helfen?«
»Ich fürchte nicht. Ich kann beobachten, aber nicht mehr einschreiten. Zu viele Maschinen entziehen sich meiner Kontrolle. Ich muss etwas dagegen unternehmen. Ich muss ... gesund werden. Dieser Ort ... er ist tot. Ich muss auf den Planeten hinab. Ich brauche Energie, Rohstoffe. Dann kann ich neue Maschinen bauen, mit denen wir die alten Wächter bekämpfen können.«
Charna überlegte fieberhaft. Seine Fähigkeit, neue Maschinen gegen die alten Monster zu bauen, war womöglich das Einzige, was sie aus dieser Lage zu retten vermochte.
»Ich kann Euch alles geben, was Ihr benötigt. Wenn Ihr mir helft, diese Plage loszuwerden, sollt Ihr alles bekommen, was Ihr braucht.«
Kukulkan sah lange auf die vorüberziehenden Wächter in der Illusion. Er ließ die Hand durch die Luft fahren und das Bild änderte sich. Sie blickten auf die Insel Loros hinab, aus großer Höhe. Tausende der Maschinen fluteten aus der Erde und strömten über den Strand. Ihre Metallschuppen glitzerten im morgendlichen Licht der Zwillingssonnen.
»Ich werde Kabal betreten.«
»Müsst Ihr etwas mitnehmen? Ist dieser Körper nur eine Hülle, die Ihr belebt?«
»Dieser Körper ist in der Tat unzulänglich. Ich werde die restlichen Energiereserven und Rohstoffe dieses Schiffes nutzen, um einen neuen Körper zu bauen, der meinen Geist mit sich auf die Oberfläche tragen kann.«
»Ich kann nicht mehr warten. Ich muss zu meinen Gefährten hinab und etwas gegen die Maschinenwächter unternehmen.«
»Ich werde zu Euch kommen, wenn ich so weit bin.«
»Kennt Ihr den Ort namens Flammengrube, auf dem Kontinent Iidrash?«
»Ja, ich kenne diesen Ort. Er wäre ideal, um neue Maschinen zu erschaffen.«
»Kommt, sobald Ihr könnt, doch gebt mir noch einen Tag, um die Schwestern im Kloster auf Eure Ankunft vorzubereiten.«
»Es wird voraussichtlich sogar sieben Tage dauern, einen neuen Körper zu erschaffen. Dann erst werde ich zu Euch kommen können. Ich beginne sofort mit den Vorbereitungen.«
In der Halle, in der sie standen, setzte ein Brummen ein. Charna spürte Vibrationen im Boden und hörte mechanische Geräusche sowie ein dumpfes, unrhythmisches Klopfen aus großer Entfernung.
»Ich werde auf Euch warten. Lasst Euch nicht von Jenara oder ihren Gefolgsleuten vereinnahmen!«
»Ich erinnere mich jetzt an Euch. Ich kenne Eure Mutter und die Tochter des Herrschers aus dem Norden. Jenara wird ihren Fehler erkennen müssen, wenn sie mit ihrem Vater spricht.«
Charna erstarrte.
Er kennt mich? Doch er weiß nicht, was mit meiner Mutter und Ihadrun geschehen ist. Was hat das zu bedeuten?
»Ihadrun ist gestorben. Meine Mutter ... ist fort.«
Kukulkan schien einen Augenblick abwesend und sie spürte ein
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