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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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ein Fenster heran und sah auf Kabal herab, aus einer Höhe, die den Planeten in seiner runden Form offenbarte. Um sie herum funkelten Myriaden Sterne im All. Ein Anblick, der ihr nicht unbekannt war. Als Jugendliche, doch bereits im Vollbesitz ihrer Kräfte, war sie einmal allein in den kalten Raum vorgedrungen, in dem alle Welten seit Anbeginn der Zeit ihre Kreise drehten, und hatte Kabal aus weiter Ferne betrachtet. Ein Anblick, den sie nie vergessen hatte.
    Sie sah sich in der Halle um, die bis auf leblose Einrichtungsgegenstände und einige Statuen leer und einsam vor ihr lag. Der Stil, den die Sidaji bevorzugten, wurde anhand zahlreicher Ruheplätze und Wandelgänge offenbar, die vor langer Zeit mit Büschen und Hecken abgegrenzt worden waren. Jetzt jedoch standen die Pflanzen tot und verdorrt in ihren Behältern, wie bizarre Skulpturen. Sie spürte, dass die Atmosphäre nicht genug Sauerstoff enthielt, um zu atmen. Die Temperatur war so niedrig, für gewöhnliche Sterbliche hätte sie den sicheren Tod bedeutet. Charna wurde davon natürlich nicht bedroht, sie war auch hier unverwundbar und trotzte ohne Anstrengung den widrigen Umgebungsbedingungen.
    Was ist das für ein Ort? Kann es sein ...
    Die Zwillingssonnen des Systems tauchten hinter Kabal auf und der gleißende Schein ließ das Kristall des Eises glitzern, das auf allem in der Halle lag. Die flammende Korona, die sich majestätisch um Kabals Form legte wie eine brennende Sichel, bannte Charna und ließ sie regungslos verharren. Der Anblick war von solcher stillen Anmut und Herrlichkeit, dass sie sich einen Moment klein und unbedeutend fühlte. Eine Emotion, die ihr auf eigenartige Weise eine Erhabenheit verschaffte, die sie sonst nie spürte.
    »Ist es nicht wunderbar?«
    Die Stimme des Sidaji ertönte neben ihr. Charna drehte vollkommen überrascht den Kopf zur Seite. In wenigen Schritt Entfernung stand ein Wesen, das sie zuvor für eine Statue gehalten hatte. Sein Metallleib war wie der eines Sidaji geformt.
    »Wer seid Ihr?«
    Das seltsame Wesen drehte sich zu ihr um. Eiskristalle, losgelöst von eherner Haut, flitterten durch die dünne Restatmosphäre und glitzerten im Licht der Sonnen. Die Anziehungskraft an diesem Ort war geringer als auf Kabal, und die Kristalle segelten in unnatürlich wirkender Langsamkeit im Raum umher, bevor sie träge zu Boden sanken.
    »Ich stand hier für lange Zeit. Womöglich habe ich auf Euch gewartet? Ich ... weiß nicht ... wer ich bin.«
    Das Wesen sah auf seine Hände und zögerte einen Moment, als ob es etwas erblickte, das ihm unlösbare Rätsel aufgab. »Ich weiß ... es ist etwas geschehen. Etwas, das nicht hätte geschehen dürfen. Wir strandeten hier. Ich ... dieses Schiff. Es wird sich nicht mehr fortbewegen und ich muss an Bord bleiben. Es ist, als ob ein Teil meines Wesens dort unten ist, auf der Oberfläche des Ortes, von dem Ihr soeben zu mir gekommen seid. Doch ich spüre es kaum noch ... ich hatte eine Aufgabe ... ich habe versagt.«
    Charna musterte das Geschöpf mittels ihrer Aurasicht und erkannte, dass es sich um eine bloße Maschine handelte. Das Bewusstsein, dass durch den Metallkörper zu ihr sprach, war nicht in diesem verankert. Es war aber auf eine ungewöhnliche Weise an diesen gesamten Ort gebunden.
    »Was war Eure Aufgabe?«
    Das Wesen setzte einen Fuß vor den anderen. Dann noch einen. Es erschien Charna, als müsste es sich an das Gehen erinnern, wie an eine lang vergessene Fähigkeit. Unter Umständen, schoss es Charna intuitiv durch den Kopf, war die Maschine aber auch nicht mehr vollständig intakt.
    »Schutz. Evolution. Expansion.«
    »Welche Eurer Aufgaben ist gescheitert?«
    »Alle. Die Abkömmlinge sind tot oder fort. Meine Integrität ist kompromittiert. Ich kann viele Orte nicht mehr wahrnehmen. Teile meines Ichs sind ... abgesplittert, irren ruhelos umher.«
    Die letzten Worte des Wesens beunruhigten sie.
    »Was meint Ihr damit?«
    Die Maschine gestikulierte und sie waren unvermittelt an einem anderen Ort. Es war jedoch keine tatsächliche Reise durch den Raum, sondern vielmehr eine bildhafte Illusion, die um sie herum ein Trugbild erzeugte, mit dem das Geschöpf aus Metall ihr etwas zeigen wollte. Charna wusste genau, dass sie noch weit oberhalb Kabals zwischen den Sternen stand, auch wenn sie eine Szene vor sich sah, die sich auf Kabal ereignete.
    Sie befanden sich scheinbar in einer unterirdischen Halle von enormen Ausmaßen. Sie erkannte zahlreiche der alten

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